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Geschirrspüler - Nach wie vor Geduld gefragt

, aktualisiert am

  • Einbau- und Standgeräte im Test.
  • Gute Modelle sparen Wasser und Strom.
  • Sauberes Geschirr kostet noch immer viel Zeit.

An der neuen Generation von Geschirrspülern gibt es – ausgenommen die lange Programmdauer – wenig zu kritisieren, konnten wir beim letzten Test ("Konsument" 5/2008) erfreut feststellen. Um im knallharten Wettbewerb bestehen zu können, müssen sich die Gerätehersteller trotzdem immer wieder etwas Neues einfallen lassen. Denn die Käufer sind anspruchsvoller geworden. Neben dem Blick auf Marke und Preis achten sie immer mehr auf strom- und wassersparende Geräte mit gleichzeitig überzeugender Leistung.

Innovation Zeolith

Den bislang sparsamsten Geschirrspüler aller Zeiten brachte vergangenes Jahr Bosch auf den Markt. Er setzt dafür Zeolith ein, ein umweltverträgliches Mineral, das Wärmeenergie und Feuchtigkeit abwechselnd speichern und wieder abgeben kann. Im Geschirrspüler dient es hauptsächlich zur Luftentfeuchtung. Zu Beginn des Spülgangs wird Wasser aus dem Zeolith-Behälter verdampft, das Mineral trocknet. Diese Wärme unterstützt auch das stromfressende Aufheizen des Spülwassers. In der Trocknungsphase speichert das Mineral dagegen Feuchtigkeit aus dem Innenraum und gibt Wärme frei, was das Trocknen des Geschirrs verbessert.

Kunststoffgeschirr profitiert

Davon profitiert vor allem Kunststoffgeschirr, auf dem kaum Wasserflecken zurückbleiben, wie der Test zeigte. Es gibt allerdings auch Nachteile bei der Zeolith-Technik: Sie braucht nicht zu knapp Zeit. Genau die fehlt aber in Durchgängen mit verkürzter Programmdauer, was sich besonders beim Trocknen bemerkbar macht. Im Schnelldurchgang kommt die Zeolith-Technik daher erst gar nicht zum Einsatz.

Der größte Wasserverschwender

Kein Bussi für Zanussi

Das Bosch-Modell und die weitgehend baugleichen Neff- und Siemens-Modelle (Fußnoten Tabelle und Kurzbeschreibungen) sind mit dieser neuartigen Technik ausgestattet. Im Sparprogramm kommen sie mit knapp 11 Litern Wasser und 0,8 Kilowattstunden Strom aus, um eine volle Ladung schmutziges Geschirr sauber zu spülen. Zum Vergleich: Der größte Wasserverschwender im Test heißt Zanussi. Er schluckt pro vergleichbarem Spülgang etwa 15,5 Liter Wasser und benötigt 1 bis 1,1 Kilowatt Strom. Dafür gibt es kein Bussi, Zanussi!

Tadellos trocken

Während Bosch bzw. Siemens im Kampf um die Gunst der Käufer auf Zeolith setzen, punktet Miele mit perfekt trockenem Geschirr. Und zwar in allen Programmen. Selbst nach einem Schnelldurchlauf kommen Teller, Gläser und Besteck ohne lästiges Nachwischen direkt aus der Maschine ins Küchenkastl. Diese Geräte heizen beim Klarspülen stärker auf als die Konkurrenz. Nach Programmende öffnet sich die Gerätetür automatisch einen kleinen Spalt, damit die feuchtheiße Luft entweichen kann. Dazu läuft ein Trockengebläse noch etwa eine Viertelstunde nach (AutoOpen Trocknung). Der Vorteil dieser Technik: beste Trocknungsergebnisse in allen Programmen. Zusätzlich soll der Ventilator auch verhindern, dass feuchte Luft die Küchenarbeitsplatte beschädigt. Nachteil: ein geringfügig höherer Stromverbrauch als die Zeolith-Konkurrenz.

Leise, aber zu langsam

Zu einem „Sehr gut“ hat es trotzdem auch bei diesen Spitzengeräten nicht gereicht. Nach wie vor dauern die Sparprogramme viel zu lange. Zweieinhalb bis drei Stunden spielen allenfalls dann keine Rolle, wenn man den Geschirrspüler nur nachts einschaltet. Keine Sorge: Alle Top-Geräte in diesem Test spülen so leise, dass selbst in einer hellhörigen Wohnung niemand aus dem Schlaf gerissen wird. Untertags ist ein derart langes Warten auf sauberes Geschirr jedoch eine Zumutung. Hier bleibt also für die Konstrukteure noch einiges zu tun.

Schwachpunkt Kurzprogramm

Aber gibt es für den Fall, dass es schnell gehen muss, nicht Kurzprogramme? Ja, die gibt es, und sie wurden auch getestet. Außer Zanussi bieten alle Geräte im Test einen solchen Schnelldurchgang von gut einer Stunde an. Leider mit mäßigen Ergebnissen. Grundsätzlich spülen Kurzprogramme schlechter als die langen Spar- und Automatikprogramme. Unterschiede gibt es trotzdem. Die Modelle von Bosch, Miele, Neff und Siemens bekamen eine Ladung schmutziger Teller noch gut hin. Bei Bauknecht und Electrolux blieben dagegen Speisereste kleben. Wirklich unappetitlich wurde es bei Gorenje. Hier mussten die Tester nachspülen. Und dafür kauft sich bestimmt niemand einen Geschirrspüler!

Testtabelle: Einbaugeräte (teilintegriert)

Testtabelle: Standgeräte

Geschirrspüler kurz & knapp

  • Baugleichheiten: In unserer Tabelle finden Sie Testurteile zu zehn Modellen. Weitere fünf Geräte sind weitgehend baugleich (siehe Fußnoten Tabelle und Kurzbeschreibungen). Diese Geräte tragen einen anderen Namen und sehen etwas anders aus, in ihrem Inneren steckt aber genau dieselbe Technik. Praktisch baugleich sind auch jene Modelle, die es sowohl als Stand- wie auch als Einbaugeräte gibt.
  • Programmwahl: Auch wenn es manchmal mühsam ist – wählen Sie das Sparprogramm. Es ist ressourcenschonender als das Automatik- oder das Kurzprogramm. Die Schnelldurchgänge spülen und trocknen häufig auch schlechter.
  • Reinigungsmittel: Bei unserem letzten Test von Maschinengeschirrspülmittel („Konsument“ 3/2010) waren viele Multifunktionstabs mit eingebautem Klarspüler und Salzfunktion besser als Monotabs.

Sichtbar oder verkleidet

  • Standgeräte: Sie können frei in der Küche stehen. Lässt sich die obere Verkleidung abnehmen, kann man sie auch unter eine Küchenarbeitsplatte schieben. Preiswerter als Einbaugeräte.
  • Unterbaugeräte: Diese Modelle werden gleich ohne Abdeckung verkauft. Sie müssen daher unter einer Arbeitsplatte stehen.
  • Teilintegrierte Einbaugeräte: Sie kommen in eine Nische der Einbauküche und die Front wird verkleidet. Die Bedienblende bleibt dabei ausgespart, ist also zu sehen.
  • Vollintegrierte Einbaugeräte: Diese Modelle werden komplett verkleidet. Von außen ist nicht zu erkennen, um welches Gerät es sich handelt. Die Bedienblende befindet sich auf dem oberen inneren Rand der Gerätetür.

Zusammenfassung

  • Gute Bilanz: Bosch und die weitgehend baugleichen Modelle von Neff und Siemens sowie Miele liefern beim Spülen und Trocknen tadellose Ergebnisse. Außerdem kommen sie mit wenig Wasser und Strom aus.
  • Langsam unterwegs: Bei den energieeffizienten Spar- und Automatikprogrammen ist viel Geduld angesagt. Erst nach zweieinhalb bis drei Stunden ist das Geschirr sauber.
  • Nicht überzeugend: Bei den Kurzprogrammen haben die Erzeuger noch Verbesserungsbedarf. Besonders schwach schnitten hier Bauknecht und Electrolux, vor allem aber Gorenje ab.

Testkriterien

Im Test 11 teilintegrierte Einbau-Geschirrspüler, davon 4 weitgehend baugleiche Modelle, 4 Standgeräte, davon 1 weitgehend baugleiches Modell. (Diese Baugleichheiten sind in den Fußnoten zur Tabelle und bei den Kurzbeschreibungen der Geräte vermerkt.) Der Test wurde gemeinsam mit der deutschen Stiftung Warentest durchgeführt. Reinigen und Trocknen. Geprüft wurde mit Kaltwasseranschluss, Monotabs (Somat 1) sowie handelsüblichem Klarspüler und Enthärter.

Reinigen und Trocknen

Angelehnt an EN 50242/EN 60436, erstens im angegebenen Sparprogramm (Vergleichsprogramm für das Energielabel) mit normal verschmutztem Geschirr, zweitens im Automatikprogramm mit normal und stark verschmutztem Geschirr, drittens in einem Kurzprogramm (Kriterien: für normal verschmutztes Geschirr, ca. 50 Grad C, etwa eine Stunde Laufzeit). Für alle Programme wurde zudem die Dauer bewertet. Außerdem wurde die Programmgestaltung mit der Anpassungsfähigkeit des Automatikprogramms und der Selbstreinigung (Innenraum, Siebe) beurteilt.

Umwelteigenschaften

Der Strom- und Wasserverbrauch wurde während der Reinigungsversuche in allen ausgewählten Programmen, im Automatikprogramm mit normaler und starker Verschmutzung ermittelt. Die Leistungsaufnahme im Stand-by wurde in ausgeschaltetem Zustand, mit Zeitvorwahl und nach Programmende ermittelt. Der Klarspülerverbrauch wurde während der Reinigungsprüfungen mit der vom Hersteller empfohlenen Einstellung ermittelt. Geräusch: Schall-Leistung nach DIN EN 60704-2: 2006.

Sicherheit

Geprüft wurde die mechanische Sicherheit (Schutz vor Verletzungen, Verarbeitung, Standsicherheit bei Standgeräten) und der Schutz vor Wasserschäden (z.B. fehlender Wasserhüllschlauch und Saugheberwirkung). 

Handhabung

5 geschulte Laien (2 Frauen, 3 Männer) beurteilten den täglichen Gebrauch: Programmwahl, Reiniger-, Salz- und Klarspülerzugabe, Geschirr- und Besteckkörbe, Sieb reinigen. Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung und die Integrierbarkeit der Geräte.

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