Wundliegen bedroht bewegungsunfähige Kranke und Bettlägrige.
Zu wenig Sauerstoff für das Gewebes
Beim Sitzen und Liegen lastet das Körpergewicht auf bestimmten Körperstellen. An den Auflage- und Druckstellen werden die Blutgefäße zusammengepresst, und das Gewebe wird nur mangelhaft mit Sauerstoff versorgt. Das hält das Gewebe etwa zwei Stunden aus; kann der Betroffene dann aber seine Lage nicht verändern, treten an diesen Stellen Anzeichen einer Gewebeschädigung auf: Die Haut wird erst weiß, dann rötet sie sich, später bilden sich Blasen, oder die Oberfläche schürft sich ab. In fortgeschrittenem Stadium sind auch tiefe Hautschichten sowie Muskeln, Sehnen und Bänder betroffen; schließlich zeigt blauschwarzer Schorf den Gewebetod an. Im schlimmsten Fall entstehen tiefe Wundgeschwüre, die bis auf den Knochen reichen. Diese Geschwüre (Dekubitus) schmerzen und werden häufig von Infektionen begleitet.
Fieber, Schweiß, Urin, Übergewicht, Diabetes
Gefördert wird das Wundliegen von allen Krankheiten, die die Bewegung einschränken, von hohem Fieber, Schweiß, Urin, starker Abmagerung oder Übergewicht, Blutarmut und Diabetes. Auch Scherkräfte können ein Wundliegen verursachen. Das geschieht, wenn die einzelnen Hautschichten im Liegen oder Sitzen zueinander verschoben werden, zum Beispiel beim Herunterrutschen vom Polster im Bett. Nicht zuletzt sind drückende Falten, Nähte, Knoten, Knöpfe, Spangen und Brösel eine Gefahr und sollten aus der Bett- und Leibwäsche entfernt werden.
Haut trocknen und eincremen
Wichtig ist die Kontrolle der gefährdeten Stellen und die tägliche Hautpflege: Eine geschmeidige Haut verfügt über mehr Abwehrkraft als eine abgezehrte. Nach dem behutsamen Waschen wird die Haut sorgfältig abgetrocknet, anschließend mit Lotion oder Creme eingefettet. Zur Anregung der Hautdurchblutung sollten Kranke öfter aufgerichtet werden und tief durchatmen, wenn möglich auch wiederholt aufstehen und gehen sowie isometrische Bewegungsübungen durchführen. Wichtig ist eine eiweiß- und vitaminreiche Ernährung – bei Übergewicht Reduktionskost – und ausreichendes Trinken!