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Warmluftbürsten - Der richtige Dreh

Warmluftbürsten versprechen mehr Volumen, glänzendes Haar und schöne Locken. Die meisten Geräte schaffen das tatsächlich.

Die einen haben Locken und träumen von glatten Haaren (siehe Artikel Haarglätter in KONSUMENT 2/2012). Die anderen ärgern sich über ihre glatten Haare und möchten Locken. Für dieses Bedürfnis gibt es zum Glück eine ­Lösung. Wer zumindest zeitweise von glatt auf lockig umsteigen möchte, für den eignet sich eine Warmluftbürste. Solche Geräte ­bringen Volumen ins Haar, drehen, ganz nach Wunsch, die Haarspitzen nach innen bzw. ­außen oder formen Locken.

Sechs Warmluftbürsten hat die deutsche ­Stiftung Warentest geprüft. Die meisten ­dieser Geräte werden auch in Österreich angeboten. Das Testurteil lautete fast immer "gut". Nur ein Modell konnte nicht überzeugen.

Rowenta: hoher Preis, viele Schwächen

Der Testverlierer heißt Rowenta und zeigte trotz des hohen Preises viele Schwächen. Im Betrieb wurde der Bürstenkopf fast 100 Grad C heiß. Das reicht, um Kopfhaut, Ohren und ­Finger anzusengen. Beim Eindrehen können sich lange Strähnen hoffnungslos in den Borsten ver­heddern. Bei herabhängendem Haar besteht die Gefahr, dass es ins Gerät hinein­gesaugt wird, da der Gebläseschutz viel zu grobmaschig ist. Eine mit der Rowenta-Bürste gestylte Frisur hatte zudem vergleichsweise wenig Volumen und hielt auch nicht besonders lange.

Petra und Clatronic am besten

Im Gegensatz dazu zauberten alle anderen ­Bürsten Frisuren, die einen 8-Stunden-Tag ­problemlos durchhielten. Am besten gelang das mit den Modellen von Petra und ­Clatronic.

Noch keine Ideallösungen

Aus glatt wird lockig

Wie geht das überhaupt – aus glatten Haaren Locken machen, die noch dazu lange halten? Heiße Luft ab 80 Grad C schwächt die ­Wasserstoffbrückenbindungen im Haar. Es kann dann leicht in Wellen gelegt oder zu Locken gedreht werden. (Oder, umgekehrt, mit einem Haarglätter glatt gezogen werden.) Kalte Luft hilft, die neue Frisur zu fixieren.

Doch diese Pracht ist leider vergänglich. Die natürliche Luftfeuchtigkeit macht lockiges Haar bald wieder glatt. Immerhin: Im Vergleich mit Haarglättern strapazieren die höchstens 100 Grad heißen Warmluftbürsten das Haar weit weniger.

Noch keine Ideallösungen

Die ideale Bürste ist noch nicht am Markt. Wie sie aussehen soll, ist nach diesem Test aber klar: Sie sollte die handliche Form von Petra, die versenkbaren Borsten von Bosch, das Gebläse von Grundig und den Schalter dort haben, wo er bei Braun liegt. Ganz einfach!

Die allerorten heftig beworbene Ionisierfunktion, die ein statisches Aufladen der Haare verhindern soll, zeigte im Test übrigens keine Vorteile. Die meisten guten Warmluftbürsten schafften das auch ohne diese technische Neuerung.

 

Bewertungen und Kurzbeschreibungen

Petra Electric Cool Curl CC 300 (Preis: € 25,-)
Petra Electric Cool Curl CC 300 (Bild: Stiftung Warentest)Urteil: gut
Bestens. Die kleine, leichte und sehr handliche Warmluftbürste erfasst die Haare optimal und macht wunderschöne Locken, die außerdem noch glänzen und lange halten. Wird aber, wie alle Bürsten im Test, recht heiß.

Bosch beautixx curly PHA2300 (Preis: € 30,-)
 Bosch beautixx curly PHA2300 (Bild: Stiftung Warentest)Urteil: gut
Lässig. Zuerst erfasst und trocknet diese ­Bürste das Haar, danach lassen sich die Borsten auf Knopfdruck versenken. Der Bürstenkopf kann so aus den glänzenden Haaren gleiten, ohne zu ziepen. Griff etwas unhandlich.

Grundig Profi Hairstyler HS 8980 (Preis: € 50,-)
Grundig Profi Hairstyler HS 8980 (Bild: Stiftung Warentest)Urteil: gut
Heftig. Die Bürste hat ein starkes, vielstufig einstellbares Gebläse. Das beansprucht viel Platz im Griff, der daher klobig ist. Zwei ­Hände sind nötig, um die Borsten zu ver­senken. Sie gleiten dann leicht aus dem Haar.

Braun Satin Hair 3 Airstyler AS 330 (Preis: € 38,-)
Braun Satin Hair 3 Airstyler AS 330 (Bild: Stiftung Warentest)Urteil: gut
Wohlgeformt. Der schlanke Griff liegt gut in der Hand, damit ist auch das Styling einfach. Der drehbare Temperatur- und Gebläseregler liegt zwar weit oben, es braucht aber trotzdem die zweite Hand, um ihn zu bedienen. Keine Kaltluftfunktion, um die Frisur zu fixieren.

Clatronic Hot Air Styler HAS 2712 (Preis: € 11,-)
Clatronic Hot Air Styler HAS 2712 (Bild: Stiftung Warentest)Urteil: befriedigend
Langsam. Diese Bürste mit schwachem Gebläse formt die gewünschte Frisur mit Abstand am langsamsten. Bei geschicktem Styling gelingt sie am Ende trotzdem gut. Das Ein- und Ausdrehen der Haare kann mit den harten, rutschigen Borsten schwierig werden. Keine Kaltluftfunktion.

Rowenta Brush Activ 1000 CF9220 (Preis: € 70,-)
Rowenta Brush Activ 1000 CF9220 (Bild: Stiftung Warentest)Urteil: ausreichend
Ärgerlich. Langes Haar kann sich in der Bürste des klobigen 500-Gramm-Schwergewichts verfangen. Der Gebläseschutz reicht nicht: Langes Haar kann eingesaugt werden. Im Dauertest schmorten Plastikteile an, bei intensiver Nutzung zerfransten die ­Borsten.

So stylen Sie richtig

  • Vorbereiten. Das Haar sollte zum Stylen leicht feucht sein. Frisch gewaschen lässt es sich am besten frisieren, da es dann noch weich ist. Ist das Haar bereits trocken, am besten mit einem Zerstäuber befeuchten. Etwas Schaumfestiger gibt der Frisur zusätzlich Halt. Passenden Bürstenaufsatz wählen: Ein großer schafft Volumen und Wellen, mit einem kleineren können Sie Locken zaubern.
  • Formen. Haarsträhne mit der Bürste aufnehmen. Für Locken das Haar mehrmals wickeln, für Außen- oder Innenwellen nur die Haarspitzen drüber­ziehen. Dabei Gebläse und Temperatur nach Bedarf regeln. Je stärker das Gebläse, desto schneller trocknet das Haar. Je heißer die Luft, desto schöner werden die Locken.
  • Fixieren. Mit kalter Luft die Locke fixieren und von der Bürste gleiten lassen. Beim Kauf daher darauf achten, dass die Bürste eine Kaltluftfunk­tion hat. Bei Bedarf die Frisur zusätzlich mit Haarspray fixieren.

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