Der Leiter der Laserambulanz im Wiener AKH, Prof. Dr. Reinhard 
Neumann, im Gespräch.
Konsument: Permanente Haarentfernung mittels Laser – wie 
funktioniert das?
Prof. Neumann: Die Epilation wurde nur zufällig 
als Nebenwirkung des Rubinlasers entdeckt. Erst nach der ersten Welle der 
ökonomischen Ausnutzung hat man sich die Frage gestellt, worauf diese 
Nebenwirkung beruhen könnte. Dass Laser die Haare dauerhaft entfernen, ist aber 
bis heute wissenschaftlich nicht bewiesen. Was man in den Zeitungen darüber 
liest, ist oft wortwörtlich den Werbeprospekten der Laserhersteller 
entnommen.
Konsument: Gilt das auch für Pigmentierungen?
Prof. 
Neumann: Nein. Hier gibt es bereits detaillierte Ergebnisse: Genetisch oder 
sonnenbedingte Altersflecken im Gesicht oder auf dem Handrücken lassen sich mit 
dem Rubinlaser hervorragend und ohne Narben beseitigen. Anders sieht es mit den 
meist großflächigen Pigmentierungen aus, die – unabhängig von Schwangerschaft 
oder Pilleneinnahme – bei vielen Frauen auftreten. Ursache dafür sind 
höchstwahrscheinlich die weiblichen Hormone (Östrogene) und die UV-Strahlung. 
Diese Pigmentierungen lassen sich mit keiner Behandlung dauerhaft entfernen. 
Zwar funktioniert das Entfernen, doch nach zwei bis drei Monaten erscheinen die 
Pigmentierungen leider wieder.
Konsument: Warum kann man unerwünschte Haare mittels Laser nicht 
ein für alle Mal beseitigen?
Prof. Neumann: Das Problem dabei 
ist, dass es beim Haar verschiedene Wachstumsphasen gibt. Epilieren kann man 
theoretisch nur in der ersten Wachstumsphase. Bei der Haarwurzel gibt es drei 
Strukturen. Jede dieser Strukturen kann ein Haar bilden, und es ist reiner 
Zufall, alle drei gleichzeitig zu treffen. Dazu kommt: Der Laser wirkt entgegen 
allen anderen Aussagen nur auf pigmentierte Haare, also dunkle, brünette und 
schwarze. Er funktioniert bei blonden oder weißen Haaren nicht. Das heißt, 
selbst wenn der Laser die Haarpapille, die das Haar ernährt, treffen würde, 
hätte das keinen Effekt. Die Papille wandert nur in einer gewissen Phase nach 
oben und wird von der pigmentierten Haarzwiebel umgeben. Nur wenn man in dieser 
Phase die Haarwurzel trifft, werden Wurzel und Papille zerstört. Aber auch dann 
sind erst zwei der drei Strukturen beseitigt, die ein neues Haar bilden 
können.
Konsument: Und was hat es mit der vielfach angepriesenen 
schmerzlosen Epilation auf sich?
Prof. Neumann: Mit welchem Laser 
auch immer: Eine Epilation ist niemals schmerzfrei. Die einzige schmerzlose 
Epilation ist das Rasieren. Man braucht während der Laserbehandlung Kühlung und 
es schmerzt auch nach der Behandlung eine gewisse Zeit, besonders im Gesicht. 
Ein Lasergerät ist teuer und so kommt es dann zu unkritischen Anpreisungen, um 
den Anschaffungspreis zu amortisieren. Wir in der Klinik können das Gerät 
vorurteilsfrei testen.
Konsument: Wie viele Sitzungen sind nun für eine dauerhafte 
Haarentfernung nötig?
Prof. Neumann: Das kann man vorher 
unmöglich sagen. Wahrscheinlich reiht sich die Laser-Epilation lediglich neben 
anderen bisher angewandten Methoden ein. Ob sie besser ist, muss jeder Patient 
für sich entscheiden. Eine permanente, das heißt, dauerhafte, lebenslange 
Epilation ist sicher nicht möglich und auch nirgends beschrieben. Die Oberste 
Gesundheitsbehörde der USA hat schon jetzt festgelegt, dass „permanent“ für 
einen Zeitraum zwischen acht und zwölf Monaten gilt: Wenn die Haare in diesem 
Zeitraum nicht nachwachsen, dann dürfen sie als „dauerhaft entfernt“ bezeichnet 
werden. Derzeit ist nur eine Wachstumsverzögerung zu erreichen. Und: Bei jedem 
Patienten gestaltet sich der Verlauf der Behandlung anders. Eine Beurteilung der 
Erfolgsaussichten ist meistens erst nach zwei bis vier Sitzungen 
möglich.