Nerviger Scheibentausch
Ein weiteres Extra, das bereits mehrere Hersteller in ihrer Grundausstattung
anbieten, ist eine Zusatzscheibe zum Wechseln: farblos bei diffusem Licht oder
in gelblicher Tönung bei Nebel. Bei den anderen Herstellern muss man diese
Scheibe nachkaufen (rund 25 Euro). Das Farbensortiment lässt keine Wünsche offen
– zur Freude all jener, die die Welt durch eine rosarote Brille sehen möchten
oder die harmonische Einheit mit ihrer Haarfarbe suchen; doch im Grunde findet
man das Auslangen mit den beiden Varianten grau/braun und gelb/farblos.
Schneller hell-dunkel Wechsel
Manchmal geht der Wechsel von hell zu dunkel sehr schnell. Das weiß jeder
Radfahrer, der schon einmal von einem Feld in einen dichten Wald eingebogen ist.
Eine Situation, die mit der Rudy Project Perception problemlos zu meistern ist:
Man klappt die Sonnenblende einfach hoch, die Basisscheibe bleibt als Schutz
unten.
Click-System
Ansonsten gibt es nur die Möglichkeit eines Scheibenwechsels, der meist mit
dem so genannten Click-in- und Click-out-System zu bewerkstelligen ist. Hört
sich modern an, erfordert aber einige Mühe und vor allem einigen Krafteinsatz:
Die Scheiben sind, um sie aus ihrer Halterung zu lösen, erst in eine, dann in
eine andere Richtung zu drücken – und auf keinen Fall in die falsche, sonst tut
sich gar nichts. Diese Prozedur erfordert eine praktische Einführung durch den
Optiker; kommt man schließlich mit dem System zurecht, lässt es sich kaum
vermeiden, dass man beim Wechseln Fingerabdrücke auf den Scheiben hinterlässt.
Mit einem Wort: ein einziges Ärgernis, das Nerven kostet und von uns
entsprechend schlecht bewertet wurde. Allerdings keine Regel ohne Ausnahme. Und
die Ausnahme heißt hier Alpina Pro-Sport-Optik. Die Scheibe ist bei diesem
Modell bloß mit Druckknöpfen angeklippst und daher leicht abzunehmen. Das sieht
vielleicht nicht elegant aus, ist aber effektiv und spart Nerven.
Dünne Außenscheiben
Doch auch bei dieser Sportbrille ist nicht alles Sonnenschein. Ihre Schwäche
zeigte die dünne, biegsame Außenscheibe bei unserem Schlagtest. Ein Ast schlägt
plötzlich ins Gesicht – diese Gefahrensituation simulierten wir mit einem
spitzen Gegenstand, den wir aus unterschiedlichen Höhen auf unsere Sportbrillen
hinabsausen ließen. Die Alpina Pro-Sport-Optik konnte dem Aufprall fast keinen
effektiven Widerstand entgegensetzen.
Grundsätzlich schnitten die Sportbrillen mit einer durchgehenden Scheibe
besser ab, wogegen die Einzelscheiben von Adidas und die klappbare
Vorsatzscheibe von Rudy Project heraussprangen. Einen Sonderfall stellt die
Brille von Lumen dar. Ein Bügel brach; nicht beim Schlagtest, sondern beim
Versuch, das Ende etwas zu biegen.