Schutz vor UVB
Der Lichtschutzfaktor bezieht sich auf den Schutz vor UVB-Strahlen, die Sonnenbrand und Hautkrebs fördern. Er gibt einen Anhaltspunkt dafür, wie lange Sie sich in der Sonne aufhalten können, ohne rote Haut zu bekommen. Je höher der Faktor, desto länger. Wenn Ihre Haut zum Beispiel ohne Sonnencreme bereits nach zehn Minuten mit Sonnenbrand reagiert, können Sie mit einem Mittel mit Lichtschutzfaktor 10 zehnmal länger – also eine Stunde und vierzig Minuten – in der Sonne bleiben. Theoretisch. Ihr Sonnenbad sollten Sie dennoch bereits nach zwei Drittel der errechneten Zeit abbrechen. Denn der Lichtschutzfaktor ist ein im Labor ermittelter Durchschnittswert. Je nach Hauttyp, Intensität der Sonneneinstrahlung und abhängig davon, wie viel Sonnenschutzmittel Sie aufgetragen haben (häufig wird zu wenig verwendet), kann es in der Praxis erhebliche Abweichungen geben.
Kein hundertprozentiger Schutz
Mittel mit Lichtschutzfaktor 10 filtern rund 90 Prozent der sonnenbrandfördernden UVB-Strahlen heraus. Wenn Sie bereits sonnengewöhnt sind und leicht bräunen (und die „erlaubte“ Zeit nicht bis zur letzten Minute ausnutzen), werden Sie damit das Auslangen finden. Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 20 filtern rund 95 Prozent UVB-Strahlen aus. Wer helle, empfindliche Haut hat, greift zumindest zu Saisonbeginn besser zu einem Produkt mit einem höheren Schutzfaktor als 10. Einen hundertprozentigen Sonnenschutz bietet allerdings kein Mittel. Auch nicht mit Lichtschutzfaktor 50+. Und falls Sie Ihrer Haut bereits mit einem Selbstbräuner einen sommerlichen Touch verliehen haben: Vorsicht, die Bräune aus der Tube bietet keinerlei Sonnenschutz!
Schutz vor UVA
Doch nicht nur UVB-, sondern auch die langwelligeren UVA-Strahlen schädigen. Diese dringen tiefer in die Haut ein, lassen sie vorzeitig altern (übrigens auch beim Solariumbesuch) und verursachen oft unangenehme Reaktionen. Und sie Ëstehen ebenfalls unter Verdacht, die Entstehung von Hautkrebs zu begünstigen. Moderne Sonnenschutzmittel bieten daher auch Schutz vor UVA-Strahlen. Vergleichbare Angaben dazu, wie stark dieser Schutz jeweils ist, finden sich bislang aber nicht auf den Produktpackungen.
UVA/UVB-Balance im Großen und Gazen o.k.
Nach heutigem Wissensstand geht man davon aus, dass der optimale Schutz vor UVA-Strahlung dann gegeben ist, wenn das Verhältnis von UVA- zu UVB-Faktor mindestens 1 : 3 beträgt. Ist diese Voraussetzung erfüllt, gilt der Schutz als ausgewogen. Im Großen und Ganzen stimmte bei den getesteten Sonnenschutzmitteln die UVA/UVB-Balance. Nur bei Declaré, Dr. Hauschka und Annemarie Börlind war sie verbesserungsbedürftig, was diesmal aber nicht mit bewertet wurde. Denn während der Test lief, wurden die Prüfanforderungen von Fachgremien noch einmal verfeinert. Mit einheitlichen Testverfahren und entsprechender Auslobung auf den Produkten ist in absehbarer Zeit zu rechnen.
Flecken auf der Kleidung
Stärkerer UVA-Schutz hinterlässt derzeit leider noch hartnäckige, gelbe Flecken auf Textilien. Bis die Hersteller dieses Problem in den Griff bekommen haben, schlüpfen Sie frisch eingecremt besser nicht in empfindliche Kleidung (zum Beispiel aus Seide). Lassen Sie die Mittel erst gut einziehen und tragen Sie sicherheitshalber Textilien, die sich heiß waschen lassen.
Feuchtigkeit wichtig für die Haut
Sonne, Wind und Wasser trocknen die Haut aus. Gute Sonnenschutzpräparate reichern sie mit Feuchtigkeit an. Im Test pflegten die Produkte von dm und Lancaster am besten, die Sonnenmilch von Dr. Hauschka am schlechtesten.
Nur ein Ausreißer bei der Mikrobiologie
Mikrobiologisch waren fast alle Produkte einwandfrei. Nur die Sonnenmilch von Annemarie Börlind patzte beim Belastungstest: Dabei wurden Bakterien und Pilze eingetragen. In sorgfältig konservierten Produkten sterben die Krankheitserreger bald ab, bei Börlind funktionierte das nicht so gut. Die Sonnenmilch sollte daher nur mit sauberen Fingern entnommen, die Flasche danach sofort wieder verschlossen werden.
Produkte gut verträglich
Die Probanden vertrugen alle getesteten Sonnenschutzmittel problemlos. Sollte es in Einzelfällen dennoch zu unangenehmen Hautreaktionen kommen: Meistens sind Konservierungsstoffe, Farbstoffe, Emulgatoren oder Lichtschutzfilter die Auslöser. In der Tabelle wird auf diese Inhaltstoffe hingewiesen.