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Muttermale - Schönheitszeichen oder Gesundheitsrisiko

, aktualisiert am

Ob schmückendes Schönheitszeichen oder störendes Problem – bestimmte Muttermale sollten kontrolliert werden, bevor daraus ein gesundheitliches Risiko wird.

Flecken sind normal

Nahezu jeder Mensch hat pigmentierte Hautstellen in Form von Muttermalen, Leberflecken oder auch Altersflecken. Es ist von Vorteil, damit leben zu lernen und sie als persönliches Merkmal zu empfinden. Wie Augenfarbe und Nasenform ist die Anlage dazu schon bei der Geburt festgelegt. Muttermale (medizinische Bezeichnung: Naevi) sind unterschiedlich groß und können rund oder oval, flach oder erhaben, rau oder warzig, dunkel bis blauschwarz, gelbbraun bis fleischfarben, glatt oder behaart sein.

Entstehen oft in der Kindheit

Meist entstehen sie schon in der Kindheit, selten im Erwachsenenalter. Sie können sich in allen Hautschichten bilden und überall auf der Körperoberfläche befinden, sich im Lauf des Lebens zurückbilden oder größer werden. Muttermale entwickeln sich aus Hautzellen, die Pigment produzieren; mit der Leber haben „Leberflecken“ also nichts zu tun. Sie wandeln sich, weil die Pigmentzellen auf hormonelle Veränderungen reagieren. Sonnenbestrahlung kann die Bildung von Muttermalen fördern. Durch mechanische Reizung können sie sich entzünden.

Selbstkontrolle

Vorbeugung ist nur begrenzt möglich. Man kann sich aber gegen die Muttermale fördernde Sonneneinstrahlung schützen, indem man die Sonne meidet und im Freien Cremen mit hohem Lichtschutzfaktor anwendet.

Meist harmlos

Die meisten Muttermale sind harmlos. Selten können sie zu einem bösartigen Melanom (Hautkrebs) werden. Man sollte Muttermale im Auge behalten und einmal im Jahr selbst mittels Spiegel kontrollieren, oder durch den Partner, ob sie sich verändert haben. Das gilt insbesondere für Menschen mit heller Haut und Sommersprossen, die zu Sonnenbrand neigen. Immerhin entsteht fast die Hälfte aller Melanome aus einem Leberfleck, und es erkranken von Jahr zu Jahr mehr Menschen an Hautkrebs.

ABCDE-Regel zur Kontrolle

Zur Kontrolle dient die ABCDE-Regel. Sie gibt an, was einen Hinweis auf eine gefährliche Entwicklung liefern kann: Asymmetrie – unregelmäßige Form; Begrenzung – unregelmäßig; Color – unregelmäßige Färbung; Durchmesser – vergrößert; Erhabenheit – Erhabenheiten innerhalb des Flecks. Verdacht auf Hautkrebs besteht demnach, wenn sich ein Muttermal vergrößert, seine Farbe verändert, rau, schuppig, buckelig oder knotig wird, schmerzt, juckt, blutet oder sich entzündet, oder wenn sich plötzlich zahlreiche Muttermale bilden. Der Hautarzt kann mit der Auflichtmikroskopie eine genauere Diagnose stellen, und er wird einmal jährlich ein Kontrollfoto anfertigen.

Behandlung: `rausschneiden 

Muttermale, die durch ihr Aussehen das Wohlbefinden beeinträchtigen und solche, die an exponierten Stellen vielen mechanischen Reizen ausgesetzt sind, etwa an den Handflächen, auf den Fußsohlen, in der Genitalregion oder an der Taille, wo der Gürtel scheuert, sollten entfernt werden. Sie werden unter örtlicher Betäubung herausgeschnitten. Der chirurgische Eingriff ist dabei die einzige Möglichkeit, denn Kälte-(Kryo)therapie, Laserbehandlung oder Kürettage reichen nicht aus, um tief liegende Pigmentzellen zu entfernen.

Blauschwarze Naevi sollten nicht entfernt werden. Erweist sich ein Muttermal als bösartig, muss es gemeinsam mit umliegendem Gewebe ausgeschnitten werden. Hat ein Neugeborenes ein entstellendes, großflächiges Muttermal, sollte es baldigst dem Hautarzt gezeigt werden. Eine Hautfräsung in den ersten Lebenstagen kann möglicherweise eine Besserung bringen.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

Wann zum Arzt?

  • Wenn Muttermale sich auffällig verändern.
  • Wenn Sie sehr viele Muttermale am Rumpf haben.
  • Wenn sich bei einem Neugeborenen ein großes Muttermal zeigt.

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