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Mittel bei Kopfläusen - Lausfrei ohne Gift

, aktualisiert am

Neuartige, insektizidfreie Mittel sollen Kopfläuse vertreiben und weniger Nebenwirkungen verursachen.

Haben sich Kopfläuse einmal eingenistet, wird man sie nur schwer wieder los. Die etwa 2 bis 4 Millimeter großen Schmarotzer verbeißen sich in die Kopfhaut und legen innerhalb kürzester Zeit Tausende von Eiern.

Bevorzugtes Ziel der Plagegeister sind Kinderköpfe. Kinder haben engeren Kontakt miteinander, das erleichtert den Blutsaugern die Verbreitung. Auch die gemeinsame Benutzung von Kämmen und Bürsten ist vielfach Ursache einer Übertragung.

Vorurteil mangelnde Hygiene

Das Vorurteil, Kopflausbefall sei ein Zeichen mangelnder Hygiene, hält sich zwar hartnäckig, doch es gibt bislang keinen einzigen Nachweis dafür, dass sich die Parasiten bevorzugt in ungepflegtem Haar einnisten. Die Insekten ernähren sich ausschließlich von Blut und nicht von Schmutz- oder Hautpartikeln. Läuse sind zwar keine Krankheitsüberträger, bekämpft werden müssen sie dennoch, da sie nicht von selbst wieder verschwinden.

Insektizide können helfen

Als relativ zuverlässig im Kampf gegen die Blutsauger haben sich Insektizide wie Permethrin, Malathion oder Piperonylbutoxid erwiesen. Das früher ebenfalls bei der Kopflausbekämpfung eingesetzte Lindan darf seit 2008 in der EU aus gesundheitlichen Gründen in Medikamenten bzw. Medizinprodukten nicht mehr enthalten sein. Doch auch bei den zugelassenen Insektiziden gibt es Vorbehalte, was den Gifteinsatz auf Kinderköpfen anbelangt.

Neuartiger Wirkstoff 

Seit 2007 ist in Österreich der Wirkstoff Dimeticon zugelassen. Die Substanz ist in den Präparaten Pedicul Hermal und Hedrin Lösung enthalten. Diese zähflüssigen Lösungen haften auf Eiern und Läusen, umhüllen sie mit einem Film und sollen so die Insekten ersticken.

Pedicul Hermal entfaltet seine Wirkung gemäß Gebrauchsanweisung bereits nach zehnminütiger Anwendungszeit. Bei Hedrin, das neben Dimeticon den Trägerstoff Cyclomethicon enthält, der nach dem Aufbringen verduns­tet, ist eine Einwirkzeit von mindestens acht Stunden angegeben.

Weniger Nebenwirkungen

Dimeticon wird nicht von der Haut aufgenommen und enthält weder Alkohol noch Farb-, Parfüm- oder Konservierungsstoffe. Deshalb treten auch weniger Nebenwirkungen wie etwa Hautreizungen auf. Da das Verfahren zudem auf rein physikalischen Prinzipien beruht, ist im Gegensatz zu Insektiziden keine Resistenzentwicklung bei den Läusen zu erwarten.

Vergleichbare Effizienz

Bislang vorliegende Studien deuten da­rauf hin, dass Dimeticon eine vergleichbare Effizienz wie chemische Präparate aufweist. Um ein abschließendes Urteil über die Wirksamkeit fällen zu können, sind allerdings noch weitere Untersuchungen notwendig. Gleiches gilt für Mittel auf pflanzlicher Basis, die bei Kopfläusen zur Anwendung kommen, wie beispielsweise Kokosnussöl. Auch zu derartigen Präparaten liegen noch zu wenige Studien vor, die eine Wirksamkeit eindeutig belegen. Bei Produkten auf pflanzlicher Basis sind zudem Hautreizungen möglich.

Therapie abbrechen

Egal ob Natur-, Insektizid- oder Dimeticonpräparate angewendet werden: Sollte sich das Jucken nach einer Behandlung verstärken, ist es ratsam, die Therapie abzubrechen und ein Präparat mit einem anderen Wirkstoff zu benutzen.

Bei einem Mittel bleiben

Verschiedene Mittel sollten nie gleichzeitig angewendet werden, da sich die Wirkung nicht verbessert; zudem erhöht sich das Risiko unerwünschter Wirkungen. Bei der Anwendung sämtlicher Präparate sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht in Augen, Mund und Nase gelangen.

Zusätzlich zur Behandlung mit Präparaten sollten die Haare unbedingt mit einem Nissenkamm durchgekämmt werden. Während der Befallszeit sollten Handtücher, Bettwäsche und Kämme nicht mit anderen Personen geteilt werden.

Nachweis durch Farbspray

Wer sichergehen möchte, dass die Behandlung erfolgreich war, kann dies mit einem in Apotheken erhältlichen Farbspray testen. Er färbt Nissen im Haar pink ein, macht sie gut sichtbar und erleichtert das Entfernen.

Mittel bei Kopfläusen - Kompetent mit "Konsument"

  • Verschiedene Produkte. Kopfläuse sind zwar harmlos, sie verschwinden jedoch nicht von selbst. Zur Behandlung sind Naturprodukte, Insektizide und physikalisch wirkende Produkte erhältlich.
  • Strategiewechsel. Erweist sich das eingesetzte Mittel als unwirksam oder wird es nicht vertragen, sollte es abgesetzt und nach kurzer Pause mit einer neuen Behandlungsstrategie begonnen werden.
  • Dimeticon. Präparate mit dem Wirkstoff Dimeticon haben weniger Nebenwirkungen als Insektizide.

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