Durch bewusstes Atemtraining kann die Atemmuskulatur gestärkt und die Lungenfunktion unterstützt werden. Das hilft nicht nur Menschen mit chronischen Lungenbeschwerden, auch nach Operationen oder bei neurologischen Erkrankungen hilft eine stärkere Atemkontrolle und mehr Atemvolumen.
Bevor die Luft wegbleibt: Report Atemtrainer
Bei chronischen Lungenbeschwerden wie Asthma, COPD, einem Lungenemphysem oder Mukoviszidose können Atemtherapiegeräte Linderung bringen.
Verschiedene Trainingsgeräte
Atemtherapiegeräte sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und können in drei Haupt-Systeme eingeteilt werden. Diese unterscheiden sich vor allem in der Art und Weise, wie mit den Geräten geatmet wird, und ob die Luft gepustet oder eingesaugt wird. Auch Geräte mit eingebauter Vibration gibt es. Ziel ist es, zähes Sekret in den Bronchien zu lösen, das Abhusten zu erleichtern, die Atemmuskulatur zu stärken und vor Infektionen zu schützen.
Geräte mit PEP-System
PEP steht für Positive Expiratory Pressure, ein Gerät mit diesem System erzeugt also einen positiven Druck, der beim Ausatmen in das Gerät entsteht. Durch den Druck werden die Atemwege offen gehalten und ein
Zusammenfall der Bronchien verhindert. So soll auch das Ausatmen leichter fallen, Betroffene können länger
ausatmen. Geräte mit einem oszillierenden PEP-System erzeugen dazu Schwingungen oder Vibrationen, die sich auf die Bronchien übertragen. Eine Anwendung erfolgt bei möglichst aufgerichtetem Oberkörper, nach einem tiefen Einatmen durch die Nase wird dann gegen den Widerstand durch das Gerät ausgeatmet.
Geräte mit IMT-System
IMT steht für Inspiratory Muscle Training. Bei diesem System erfolgt das Einatmen gegen einen Widerstand. Dadurch wird die Atemmuskulatur gestärkt und die Einatmung tiefer. Auch bei der Verwendung dieser Geräte muss eine aufrechte Position eingenommen werden, das Einatmen erfolgt durch ein Mundstück. Das Gerät wird so eingestellt, dass der Widerstand einen Bruchteil des maximalen Inspirationsdrucks einer Person darstellt.
Geräte mit SMI-System
SMI steht für Sustained Maximal Inspiration. Auch bei Geräten mit diesem System wird die Einatmung trainiert. Ziel ist eine Vergrößerung des Atemzugvolumens und eine möglichst gleichmäßige Belüftung der Lunge. Dabei ist es für die Anwender:innen sinnvoll, so lange wie möglich durch das Gerät einzuatmen, ausgeatmet wird in den freien Raum. Wie auch bei anderen Geräten eignet sich bei der Anwendung am besten ein aufgerichteter Oberkörper, das Mundstück sollte fest umschlossen werden, die Atmung langsam und tief vonstattengehen.
Individuelle Therapie
Welches Gerät mit welchem System sich nun für wen am besten eignet, sollte keinesfalls von den Patient:innen allein entschieden werden. Sowohl Auswahl als auch die genaue Anwendung sollten unbedingt mit den behandelnden Ärzt:innen und Therapeut:innen abgesprochen werden. Eine Einführung in die Anwendung ist deshalb ratsam und wichtig, weil der falsche Gebrauch oder fehlende medizinische Begleitung zu Überanstrengung, Schwindel oder ineffektiver Therapie führen kann.
VKI-Tipps
- Körperhaltung: Eine aufrechte Sitzposition fördert die Belüftung der Lunge und verbessert die Effektivität des Trainings.
- Regelmäßigkeit und Geduld: Ein möglcher Erfolg der Atemtherapie hängt stark von der Mitarbeit der Patient:innen ab, das bedeutet regelmäßige Trainings und Geduld.
- Anleitungen ernst nehmen: Um langfristig die Atemmuskulatur zu stärken und Beschwerden zu lindern, ist es wichtig, sich die Anwendung gut erklären zu lassen und sich daran zu halten.
- Regelmäßige Reinigung: Durch das ständige Ein- und Ausatmen sind Atemtrainingsgeräte Nistplätze für Bakterien, Speisereste und Körpersekrete. Eine gute und vor allem regelmäßige Reinigung ist deshalb besonders wichtig.
Bei besonders schweren Fällen bieten Asthmaambulanzen gute Unterstützung. Therapien und regelmäßige Kontrollen können vor allem bei starken Symptomen, Müdigkeit und Abgeschlagenheit helfen. Wir haben einen Überblick über das Angebot in Österreich geschaffen.
Auch Asthmaschulungen können für Betroffene helfen. Bei speziellen Therapien werden Inhaltations- und Atemtechniken trainiert sowie Strategien für den Alltag mit Asthma ausgearbeitet. Wir haben dazu recherchiert.

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