Eine Massage ist nicht nur entspannend, manchmal kann sie auch als therapeutisches Mittel sinnvoll sein.
Der Griff an eine schmerzende Körperstelle zählt wohl zu den frühen Handbewegungen des Menschen. Instinktiv greifen wir dorthin, wo es wehtut. Denn meist hilft ein kurzes Massieren der betroffenen Stelle über den ersten Schmerz hinweg.
Lange Tradition
So verwundert es nicht, dass sich im Lauf der Jahrtausende in allen Kulturen bestimmte Massagetechniken entwickelten, die auf spezielle Beschwerden abgestimmt wurden. Die ältesten schriftlichen Anweisungen für Heilmassagen entstanden schon vor 4500 Jahren in China. Massagen wurden in Heilriten eingebunden um krank machende Dämonen auszutreiben.
Im antiken Griechenland massierte man Sportler und Kranke mit duftenden Ölen und Salben. Einen Rückschlag erlebte die Massage in der christlichen Kultur, in der Lust und Körperlichkeit verpönt waren. Fast wäre das volkskundliche Wissen über Massagetechniken verloren gegangen. Erst am Ende des 16. Jahrhunderts besann man sich wieder darauf: Der französische Arzt Ambroise Paré wendete Massagen erstmals in der Nachbehandlung von Verletzten an.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelten sich spezielle Formen, etwa Reflexzonenmassage, Atemmassage, Bindegewebemassage oder Lymphdrainage. Dazu kamen mit Geräten ausgeführte Techniken wie Druckluft- und Unterwasserdruckstrahlmassage.
Anerkannte Therapieform
Heute zählt die klassische Massage zum festen Bestandteil der Medizin. In Österreich ist die Ausbildung zum medizinischen Masseur bzw. Heilmasseur und medizinischen Bademeister durch ein Bundesgesetz geregelt. Die Ausbildung erfolgt an staatlichen oder staatlich anerkannten Berufsfachschulen.
Ein detailliertes Wissen ist notwendig, denn der medizinische Anwendungsbereich der Massage geht weit über Rücken- oder Nackenschmerzen hinaus. Auch bei Asthma, Angstzuständen oder Verstopfung kommt die manuelle Reiztherapie zum Einsatz. In der Rehabilitation dient sie zur Muskelentspannung. Sie wird etwa nach Operationen und Verletzungen am Bewegungsapparat sowie bei Bluthochdruck, Fehlatmung, Herzleiden, Lähmungen, Migräne und psychosomatischen Funktionsstörungen der Organe angewendet.