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Männer und Gesichtscremen - Wer gut schmiert, riecht besser

Gesichtscremen, einst ein Produkt ausschließlich für Frauen, nun auch für Männer. - "Kunde König", ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck
Alois Grasböck

Andere Zeiten, andere Moden

Es ändern sich die Zeiten, die Mode und die Männer. Einst galt es als männlich, über eine Brustbehaarung wie ein Gorilla zu verfügen, und es war unvorstellbar, dass ein richtig harter Kerl mit einer Gesichtscreme erwischt wird. Dazu passen die unsterblichen Worte der Tante Jolesch: „Was ein Mann schöner is wie ein Aff’, is ein Luxus.“ Mittlerweile ist der Luxus weit verbreitet, Kosmetik ist auch eine Männersache geworden.

Schönheitschirurgie

Wie es mit Schönheitsoperationen ausschaut, weiß man nicht genau, aber eines ist klar: Wenn Ihnen ein Bekannter, dem man aus 50 Metern Entfernung den Weichling ansieht, plötzlich mit einem kantigen Kinn und einem gebieterischen Blick begegnet, dann war er beim Chirurgen. Soll sein, denn es ist sein Körper und sein Risiko, wenn er noch lächerlicher ausschaut als vorher und als „Weichei mit dem komischen Kinn“ verspottet wird. Es kommt ja auch bei Frauen gelegentlich vor, dass sie sich nach ein paar Operationen fragen lassen müssen, was ihr Hässlichkeitschirurg im Hauptberuf ist. Fleischhackergeselle?

Körperpflege bei Männern

Wo die Rollenklischees noch intakt sind, grinst man sicher über Herren, die mit einem Kosmetikkoffer verreisen, aber im Grunde gibt es gegen Körperpflege keine Argumente. Wer gut schmiert, hat eine glattere Haut und riecht auch angenehmer als ein extrem naturbelassener Typ, neben dem die Leute in einer vollen Straßenbahn möglichst lang die Luft anhalten. Zu einem Männergesicht gehört der Bart und damit, sofern man ihn nicht wachsen lässt, die Rasur. Zwar greifen mittlerweile auch viele Frauen zum Rasierer, aber das ist eine andere Geschichte, weil es um andere Körperstellen geht.

Für das Beste im Mann

Seit vielen Jahren gelingt es einer Firma, mit dem Rasierer-Werbespruch „Für das Beste im Mann“ zum Nachdenken anzuregen. Es wäre traurig, wenn das Beste an einem Mann tatsächlich die Bartstoppeln wären, aber nicht verzagen, Männer! Tröstet euch mit einer rassigen Rasur, indem ihr ein Gerät wie „Mach3“ benutzt, das klingt nach Jet und Überschall. Startet mit einem kraftvollen „Vrouuummm!“ und düst über die Wange, dass die Schaumfetzen nur so fliegen; aber vor den Augenbrauen rechtzeitig den Bremsfallschirm betätigen. Und vor allem nicht Kurvenschneiden!

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