- Kondome sind zuverlässig wie nie
- Krebsrisiko verschwindend klein
-
Ausgerechnet ein "ultra strong" war ein Ausreißer
Was assoziieren Sie mit Kondomen? Das erste, woran man denkt, ist wohl der Schutz, dem sie dienen, nämlich vor Geschlechtskrankheiten und ungewollter Schwangerschaft. Wobei es für Letzteres auch andere Möglichkeiten gibt. Aber das Kondom ist nach wie vor die einzige Vorbeugung gegen sexuell übertragbare Infektionskrankheiten.
So mancher mag sich auch daran erinnern, wie er in Jugendjahren mit Freunden die Reißfestigkeit der Pariser in Form von Wasserbomben testete – aufblasen soll ebenfalls sehr beliebt gewesen sein. Was als Teenager-Scherz zur guten Laune beigetragen hat, ist im alltäglichen Leben aber oft weitaus bedeutender. Die Zuverlässigkeit von Kondomen war nie wichtiger als heute, und die gute Nachricht: Sie war auch nie höher als heute.
Einziger Schutz vor Aids
Welche Experimente auch immer ein sagenhafter Arzt namens Dr. Condom mit Hammeldärmen durchgeführt haben soll, das Kondom, wie wir es kennen, tauchte erst im 19. Jahrhundert auf, es wurde von Charles Goodyear erfunden. Er machte den Pflanzensaft Kautschuk dauerhaft elastisch und stellte 1855 das erste Gummi-Kondom her. Es hatte zwar noch eine Längsnaht, was nicht unbedingt für die Sicherheit sprach, und eine Wandstärke von 1 bis 2 Millimetern – heute sind es 0,04 bis 0,08 Millimeter –, aber es brachte uns zu dem Produkt, das heute als eines der sichersten Verhütungsmittel überhaupt gilt und spätestens seit dem Aufkommen von Aids eine vollkommen neue Bedeutung gewonnen hat.
Jugendliche lieben das Risiko
Obwohl Aids die größte medizinische Katastrophe der Neuzeit bleibt – in Österreich sind zwischen 12.000 und 15.000 Menschen infiziert, weltweit sogar über 40 Millionen –, ist die Angst vor einer Ansteckung offensichtlich kleiner geworden: An die 50 Prozent der österreichischen Jugendlichen praktizieren noch immer ungeschützten Geschlechtsverkehr, und im Verhältnis zur Bevölkerungszahl nimmt Österreich mit 12 Schwangerschaften pro 1000 Mädchen europaweit sogar eine Spitzenposition ein. Die Benützung von Kondomen würde in beiden Fällen helfen, und zwar vollkommen nebenwirkungsfrei.