An einem bestimmten Punkt wollte ich nicht mehr. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen, dass irgendwer in mir herumstochert. Keine Untersuchung mehr, kein Hoffen und Bangen. Schluss, endlich Schluss. Es war eine Erleichterung, das dem Arzt zu sagen.“
Elf Jahre der Hoffnung
Elf Jahre lang hatte Gabriele Wittek 1) versucht, schwanger zu werden. Jeden Morgen Temperaturmessen, Schleimkontrolle, Sex nach Terminkalender. Sie hatte Tabletten geschluckt, sich von Kopf bis Fuß durchchecken lassen, psychologischen Rat eingeholt, sich zweimal operieren lassen, die Beine gespreizt, um sich den aufbereiteten Samen des Mannes einführen zu lassen. Sie hatte den Arzt gewechselt, mehrmals außerkörperliche Befruchtung probiert – und immer wieder Untersuchungen, Blutabnahmen, Sonografien. Sie fand keine Ausrede mehr, warum sie so oft von der Arbeit wegblieb, und musste kündigen. Sie ließ nichts unversucht, setzte ihren Körper unter Druck. Einmal wurde sie sogar schwanger, doch das Baby ging in der sechsten Woche ab. Zu diesen Zeitpunkt hatte der Kinderwunsch bereits alles überschattet.