- Die Grippegefahr wird unterschätzt
- Kaum Information über das Angebot an Impfstoffen
- Grippeimpfung verträglicher als viele andere
Nur 12 Prozent sind geimpft
Jährlich sterben in Österreich 6000 Menschen an einer Virusgrippe, die Zahl der Erkrankungen liegt bei 380.000. Während einer Grippewelle liegt die Sterblichkeitsrate von über 60-jährigen Personen um ein Drittel höher als im Jahresdurchschnitt. Diese Zahlen könnten deutlich reduziert werden, würden sich mehr Österreicher und Österreicherinnen gegen Grippe impfen lassen. Die Durchimpfungsrate beträgt bei uns lediglich 12 Prozent, während sie in Deutschland immerhin 21 Prozent erreicht.
Zeckenschutzimpfung ist populärer
Offenkundig wird die Grippegefahr immer noch unterschätzt. Zum Vergleich: Österreich ist „Weltmeister“ bei der Zeckenschutzimpfung (selbstverständlich inoffiziell), die FSME-Durchimpfungsrate beträgt 87 Prozent! Hintergrund ist eine sehr drastische Informationskampagne, die Zeckenbisse als allgegenwärtige tödliche Gefahr darstellt. Reichlich überzogen, wie nicht wenige Kritiker anmerken. Tatsächlich liegt die Zahl der FSME-Erkrankungen bei 82 (im Jahr 2003).
Risikogruppen sollen sich impfen lassen
Eine Grippeimpfung kann wirklich guten Gewissens empfohlen werden – auch und gerade wenn Chancen und Risiken gegeneinander abgewogen werden. Jetzt, Ende November/Anfang Dezember, ist gerade noch die rechte Zeit dafür. Vor allem Kinder und ältere Personen (60 plus) haben geringere Abwehrkräfte, die Gefahr von Komplikationen bei einer Grippeerkrankung ist bei ihnen besonders hoch. Ähnliches gilt auch für Erwachsene mit erhöhter Gefährdung infolge von chronischen Erkrankungen (Herz/Kreislauf, Lunge, Nieren, Stoffwechsel) oder Immundefekten.
Außerdem sollten Betreuungspersonen von Risikogruppen oder Personen mit häufigen Publikumskontakten geimpft werden. Dabei geht es nicht nur um deren eigenen Schutz, es soll auch verhindert werden, dass sich Grippeviren über solche Personen rasch verbreiten können. Das betrifft nicht nur das Pflegepersonal in einem Spital, sondern beispielsweise auch eine Privatperson, die die pflegebedürftige Mutter daheim betreut.