Zum Inhalt

Gesund leben: Stimmungsschwankungen - Auf und ab

Einmal glücklich, dann wieder betrübt, und das am selben Tag – ist das normal?

Jeden Tag verschiedenste Gefühle

Jeder Mensch ist hin und wieder schlecht gelaunt oder verstimmt; oft aber nimmt man eine Verstimmung selbst gar nicht wahr. Psychologisch gesehen ist es unmöglich – und wäre genau genommen nicht einmal wünschenswert – immer völlig ausgeglichen zu sein. Stimmungen knüpfen an das eigene Körpergeschehen an und sind Reaktionen auf konkrete Erlebnisse und Vorfälle. Wir durchlaufen jeden Tag verschiedenste Gefühlszustände, die einerseits positiv, andererseits negativ getönt sind.

Stolz, froh, enttäuscht, bedrückt

Man kann sich stolz oder erwartungsvoll erregt, froh und vergnügt fühlen und zärtliche Gedanken hegen, dann aber auch verunsichert und nervös, ängstlich und niedergeschlagen, enttäuscht und traurig, bedrückt und bekümmert, verärgert und gereizt sein und nach außen hin abweisend. Dies sind durchaus normale Gefühle. Ein gewisses Maß an Launenhaftigkeit im Alltag ist völlig in Ordnung. Besonders Jugendliche sind häufig Stimmungsschwankungen ausgeliefert, wenn die Hormone Achterbahn fahren. Doch diese Launen halten meist nicht lange an, nach den Tränen wird bald wieder gelacht.

Höhen und Tiefen

Es ist auch normal, Höhen und Tiefen der Gefühle zu erleben, und gar nicht anders zu erwarten, wenn man sich etwa verliebt hat oder wenn man von geliebten Menschen Abschied nehmen muss. Es besteht jedoch ein erheblicher Unterschied zwischen normaler Traurigkeit und einer tiefen Depression, zwischen Freude und einer übersteigerten Euphorie. 

Selbstbeobachtung hilft

Wer wäre nicht enttäuscht, wenn ein Date oder das geplante Abendprogramm platzt, wer nicht aufgeregt, wenn eine große Prüfung vor der Tür steht? Wer aber, anstatt nur verärgert zu sein, weil er versetzt worden ist, in dieser Situation ein Gefühl der Demütigung, Kränkung und Beschämung verspürt, wer wegen der Prüfung nicht bloß nervös ist, sondern geradezu in Panik und tiefe Selbstzweifel gerät, bewegt sich in einem Bereich jenseits der normalen Reaktionen. Anhaltende und extreme Stimmungen weisen auf eine Störung hin – man sollte sich einem Arzt oder Psychotherapeuten anvertrauen.

Wenn die Stimmung plötzlich kippt

Noch ein zweiter Maßstab gibt an, ob eine Stimmung im regulären Rahmen bleibt: wenn die Laune ohne erkennbaren Grund von „himmelhoch jauchzend“ plötzlich umkippt in „zu Tode betrübt“. Auch dieses Symptom sollte von einem Arzt, Psychologen oder Psychotherapeuten untersucht werden. Extreme Gefühlsschwankungen sind ein Hinweis auf eine psychische Erkrankung.

Facharzt, Psychologe, Psychotherapeut

Und Stimmungszustände mit stark irrationalen Gedanken und Empfindungen sollten Grund sein, einen Facharzt für Psychiatrie aufzusuchen. Das ist nicht – wie viele Menschen noch immer meinen – ehrenrührig: Erkranken kann eben nicht nur der Körper, sondern auch die Seele, und oft kann auch sie erfolgreich behandelt werden.

Ein Facharzt für Psychiatrie kann abschätzen, ob eine Behandlung mit Psychopharmaka nötig ist, ob sie mit Psychotherapie ergänzt werden sollte oder ob diese als alleinige Behandlung angezeigt ist.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

Wann zum Arzt?

Wenn Stimmungen oder Stimmungsschwankungen extrem und intensiv sind, lange anhalten und man selbst darunter leidet, zum Hausarzt, Psychiater, Psychologen oder Psychotherapeuten.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Schmerzensgeld für psychisches Leid

Schmerzensgeld für psychisches Leid

Fehlbehandlungen können bei Patient:innen zu schweren psychischen Schäden führen. Unter bestimmten Umständen kann das ein höheres Schmerzensgeld begründen.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang