Zum Inhalt

Gesund leben: Erkältung - Zwei Erkältungen pro Jahr

Von 60 Menschen hat mindestens einer eine Erkältung. Nur jeder dritte hütet das Bett – die beiden anderen sorgen für die Verbreitung der Krankheit.

Die Erkältung hat wenig mit Kälte zu tun – wenn sie auch in der kühlen Jahreszeit häufiger auftritt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Menschen enger zusammenrücken, wenn es draußen unwirtlich ist – und das lieben die 300 verschiedenen Viren, die eine Erkältung auslösen können: Mit jedem Händedruck, Huster und Hatschi stecken Erkrankte andere an. Die Viren befallen die Schleimhäute von Nase und Rachen. Das Immunsystem wehrt sich und bildet Antikörper: Wer einmal einen Infekt gehabt hat, bekommt diesen nicht mehr – aber vielleicht einen der 299 anderen.

Im Durchschnitt durchleidet man zwei Erkältungen im Jahr. Es beginnt mit Schnupfen und tränenden Augen, man fühlt sich abgeschlagen, später kommen leichter Husten und Halsweh, Kopfweh, eventuell Ohren- und Gliederschmerzen, manchmal Fieber dazu. Nach drei bis vierzehn Tagen ist der Spuk vorbei. Meist ist eine Erkältung harmlos, wenn die Viren sich nicht auf die Bronchien und die Nasenhöhlen ausgebreitet haben. Manchmal werden durch die Erkältung auch Herpesviren aktiv, und an den Lippen erblühen Fieberblasen. Bei jeder Erkältung kann es zusätzlich zu einer bakteriellen Infektion kommen. Gefährdet sind kleine Kinder, ältere Menschen und Personen, deren Abwehrsystem bereits geschwächt ist. Das kann in sehr seltenen Fällen tödlich enden.

Vorbeugung

Eine Ansteckung lässt sich nicht wirklich verhindern. Die zusätzliche Einnahme von Vitaminen kann eine Erkältung nicht aufhalten. Sinnvoll ist allgemein gesunde, abwechslungsreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung, das stärkt das Immunsystem. Wer über 60 Jahre alt oder geschwächt ist, sollte das aktuelle Angebot der Grippeschutzimpfung unbedingt nützen.

Hausmittel

Gönnen Sie sich Ruhe. Halten Sie sich in warmen, aber nicht überheizten Räumen auf, hängen Sie feuchte Tücher über die Heizkörper. Wenn Sie keinen Appetit haben, lassen Sie das Essen aus, aber trinken Sie viel. Was sonst noch hilft: Salzwasser aufschnupfen, um das Sekret zu verdünnen; inhalieren, um die Bronchien vom Schleim zu befreien. Schnäuzen Sie sich wenig: So treibt man das Sekret förmlich in die Nasenhöhlen. Um das Risiko zu mindern, halten Sie dabei wenigstens jeweils ein Nasenloch fest zu. Beim Schnupfen und Husten von anderen wegdrehen und Papiertaschentücher verwenden, die man sofort im Mülleimer versenkt. Öfter Hände waschen.

Medizin

Weder ist ein Mittel bekannt, das eine Erkältung abkürzt noch eines, das heilt. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Antibiotika helfen könnten. Man kann damit nur die Symptome lindern. Hände weg von „Grippemitteln“ mit mehreren Wirkstoffen. Ihre Wirkung ist zweifelhaft, sie können schaden. Wenn es nicht anders geht, besorgen Sie zur Linderung nur Mittel gegen jeweils ein Symptom – Schnupfen, Husten, Heiserkeit – mit nur einem Wirkstoff, gegen Kopf- und anderes Weh und zum Einschlafen ein Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Parazetamol. Schnupfenmittel nicht länger als drei Tage anwenden, nach Abklingen der Erkältung schwillt die Schleimhaut sonst stärker an.

  • Wenn die Beschwerden nach fünf Tagen stärker werden, besonders Ohrenschmerzen und Husten.
  • Wenn das Atmen Probleme macht, Brustschmerzen und Fieber über 39 Grad auftreten, die Lymphknoten am Hals und Nacken anschwellen.
  • Bei Verwirrtheitszuständen.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Antibiotika: Gefahr durch Resistenz premium

Antibiotika: Gefahr durch Resistenz

Sie sind aus der Medizin nicht wegzudenken und retten Leben. Doch unser sorgloser Umgang mit Antibiotika setzt eine der wirksamsten Waffen gegen bakterielle Infektionen aufs Spiel.

Rotschimmelreis - Alarmstufe Rot

Rotschimmelreis - Alarmstufe Rot

In Japan starben mindestens vier Menschen und mehr als 150 mussten im Spital behandelt werden, nachdem sie Nahrungsergänzungsmittel aus Rotschimmelreis zur Senkung des Cholesterinspiegels konsumiert hatten. Die Hintergründe sind noch unklar. Wir warnten bereits 2016 vor der Einnahme derartiger Präparate.

Gesundheits- und Krankenpflege: Fehler vermeiden

Gesundheits- und Krankenpflege: Fehler vermeiden

Immer mehr Menschen brauchen Pflege. Vielfach wird diese durch pflegende Angehörige oder professionelle Pflegekräfte geleistet. Dabei gilt es, die Pflegemaßnahmen sorgfältig auszuwählen.

Rechtsanspruch auf ein Medikament

Rechtsanspruch auf ein Medikament

Patient:innen, die in Krankenanstalten mit öffentlichem Versorgungsauftrag behandelt werden, haben einen Rechtsanspruch auf wirksame Medikamente, auch wenn diese sehr teuer sind.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang