Sexuell übertragbare Erreger – wie etwa Gonorrhoe-Bakterien, Chlamydien,
Gonokokken und Herpes-simplex-Viren – können durch Geschlechtsverkehr mit einem
infizierten Partner den Genitalbereich und auch die Harnröhre befallen.
Brennende und stechende Schmerzen
In all diesen Fällen besteht ständiger Harndrang, wobei nur kleine Mengen
Harn abgegeben werden. Das Wasserlassen ist von brennenden und stechenden
Schmerzen begleitet. Bei jeder dritten Betroffenen ist der Harn nicht nur trüb,
sondern auch blutig und riecht sehr stark.
Die Symptome können von selbst vergehen. Blaseninfektionen können,
insbesondere bei älteren Frauen, auch symptomlos verlaufen, aber in der Folge
zur Inkontinenz führen.
Viel trinken spült Bakterien aus
Viel trinken spült die Bakterien aus. Saures einnehmen – am besten Saft der
Preiselbeere, der auch in Form von Kapseln in der Apotheke erhältlich ist –, das
verhindert die Vermehrung von Bakterien. Zum schmerzlosen Urinieren in eine
Schüssel mit warmem Wasser setzen. Richtige Toilettenhygiene „von vorne nach
hinten“ und geschützter Sex beugen Infektionen vor. Intimsprays, Schaumbäder und
Seifen meiden; auch chemische Verhütungsmittel bereiten Bakterien einen
Nährboden. Den Harn nicht zu lange halten, das fördert die Bakterienvermehrung;
deshalb auch nachts extra aufstehen um zu urinieren. Vor dem Geschlechtsverkehr
viel trinken, nachher gleich urinieren, sich waschen und wieder viel trinken.
Besteht eine Entzündung, dann tut Wärme jeder Art gut.
Harnprobe und
Behandlung
Der Arzt kann eine Harnröhren- oder Blaseninfektion oft aufgrund der Symptome
diagnostizieren. Zur Bestimmung des Erregers kann eine Harnprobe im Labor
untersucht werden; wenn nötig wird eine Bakterienkultur angelegt. Der
Mittelstrahlharn (Harn nach Absetzen der anfänglichen Entleerung) wird auf rote
und weiße Blutkörperchen und andere Substanzen untersucht. Treten trotz
Behandlung und Vorbeugung häufig Infekte auf, zum Urologen; selten können
Röntgenaufnahmen mit einem Kontrastmittel nötig sein.
Meist reicht zur Behandlung eine Ein- bzw. Drei-Tages-Dosis des Antibiotikums
Cotrimoxazol aus. Treten die Beschwerden wieder auf, sind nicht alle Bakterien
beseitigt worden; dann ist die Einnahme des Mittels über zehn Tage ratsam.
Wichtig ist die sofortige Behandlung bei Schwangeren, um eine
Nierenbeckenentzündung zu vermeiden. Sehr selten ist eine anlagebedingte
Verengung der Harnröhre die Ursache wiederkehrender Infektionen, dann kann ein
operativer Eingriff nötig werden.
Es ist günstig, wenn der Arzt die Frau zur Selbsthilfe animiert, einen
Harnstreifen zur Diagnose und auch ein „Reserveantibiotikum“
mitgibt.