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Gesund leben - Knieschmerzen

Sie sind der Preis für Aktivität: Um 50 spürt jeder Zweite die Abnutzung der Knie, und ab 70 leidet nahezu jeder an der Gonarthrose.

Knie als Stoßdämfer

Das Kniegelenk wird durch Bänder und Sehnen gehalten. Knorpel umfassen schützend die Knochen, damit sie reibungslos aufeinander gleiten können, und fangen gemeinsam mit der Gelenkinnenhaut Druck und heftige Stöße ab. Gleich Stoßdämpfern im Auto aber nehmen sie zu viel Druck oder zu heftige Bewegungen übel: Beim Auto hört man dann Metall auf Metall reiben, im Knie kann es – insbesondere beim Treppensteigen – knirschen und knacken.

Verschleißerscheinungen

Das Knorpelgewebe wird rau, fasert und verkümmert, das Gelenk kann nicht mehr problemlos bewegt werden, man spürt schmerzlich, wie Knochen an Knochen reibt. Nach Ruhepausen ist das Knie steif. Bewegt man sich, lässt der Schmerz allmählich nach. Manchmal entzündet sich das Kniegelenk und schwillt an. Meist hat eine schlecht verheilte alte Verletzung oder Falsch- beziehungsweise Überbeanspruchung zu der Verschleißerscheinung geführt. Häufig betroffen sind Menschen, die in ihrem Beruf viel knien müssen, wie Putzfrauen, Fliesenleger, Steinmetz, Dachdecker, Bergleute oder Sportler, die ihre Knie überanstrengen, wie Fußballer oder Gewichtheber.

Viele Ursachen für Knieschmerzen

Die Ursachen für Knieschmerz können aber auch anderswo im Körper liegen, bei Zehen, Füßen, Hüfte oder Rückgrat: Fehlstellungen, Fehlhaltung oder falscher Gang können das Kniegelenk einseitig belasten und Schmerz erzeugen. Krankheiten wie Gicht, Rheuma, Polyarthritis, bakterielle Infektionen oder Sportverletzungen können natürlich auch zu Knieschmerzen führen. Knieschmerzen bei Jugendlichen entstehen durch die extreme Dehnung der Sehnen des Unterschenkels bei raschem Wachstum.

Selbsthilfe

Ob nach Überlastung oder Trauma: Behandeln Sie das akut beeinträchtigte Knie sanft. Ruhen Sie, legen Sie das Bein hoch und einen Eisbeutel auf das Knie: mehrmals am Tag für fünfzehn Minuten. Bandagieren Sie das Knie zwischendurch leicht. Drei Tage später sollten Sie es mit warmen Wickeln oder Bädern verwöhnen. Als Hausmittel wirkt ein Topfenwickel Wunder. Von Vorteil ist es, einige Kilo abzunehmen: Die Kräfte, die auf die Kontaktpunkte wirken, können achtmal so stark sein wie das Körpergewicht. Fünf Kilo weniger können diese Stellen um 40 Kilo entlasten, das ist viel. Eine orthopädische Einlage kann das Knie geraderichten.

Vorbeugung

Tragen Sie Schuhe mit weichen Sohlen oder Geleinlagen. Knien Sie nur auf Schaumgummi, keine Belastung in tiefer Hocke! Keine tiefen Kniebeugen, keine hohen Sprünge machen! Beim Sport immer Sportschuhe mit guter Dämpfung tragen, die Aufwärmzeit verlängern. Günstig sind knieschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren, Skilanglauf und Laufen auf möglichst weichem Grund. Wichtig ist Gymnastik, erlernt bei einem Physiotherapeuten und regelmäßig durchgeführt: Sie soll die Muskeln und vor allem die Sehnen der Kniekehle stärken, damit sie das Gelenk besser stützen.

Arzneimittel

Gegen die akute Schwellung hilft ein Schmerzmittel mit ASS (Aspirin) oder Ibuprofen. Eine Rheumasalbe kann die Wärmebehandlung ergänzen. Umstritten sind Mittel, die den Knorpel aufbauen sollen: Das gelingt bis heute nicht.

  • Wenn der Schmerz das Gehen erschwert,
  • das Knie sich wie lose anfühlt oder unfähig, einen zu tragen,
  • bei starker Schwellung, Rötung oder Blässe, die nicht innerhalb von 24 Stunden vergeht,
  • unerklärlichem Schmerz, der länger als drei Tage anhält.

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