Es ist noch gar nicht eindeutig geklärt, warum man nach einer feuchtfröhlichen Nacht mit pulsierenden und bohrenden „Katerkopfschmerzen“ oder gar Migräne aufwacht. Einige Experten machen dafür die gefäßerweiternde Wirkung des Alkohols verantwortlich, andere verdächtigen seine zellschädigenden Abbauprodukte oder das Methanol, einen giftigen Alkohol, der in billigen Rotweinen und Fruchtlikören enthalten ist. Oft kommt dazu noch Übelkeit hoch und Schwindel lässt den Boden scheinbar schwanken: Durch den Verlust von Wasser und Mineralstoffen ist der Blutzuckerspiegel abgesunken, auch das lange Aufbleiben und der Sauerstoffmangel in den überfüllten und überhitzten Räumen tragen zum Kater bei. Der miese Zustand kann einem das Fest im Nachhinein vergällen. Kann man etwas dagegen tun, noch bevor die Feier beginnt?
Gesund leben - Katerstimmung
Vorbeugung
Am besten übersteht den Tag danach, wer beim Fest übermäßigen Alkoholkonsum vermeidet und dem Magen eine handfeste Grundlage gönnt, die den Alkohol verträglicher macht: Bei vollem Magen wird der Alkohol langsamer in den Blutkreislauf aufgenommen. Deshalb gilt beim Zechen ausnahmsweise der ungesunde Grundsatz, möglichst Fettes zu essen, sodass der Alkohol langsamer im Körper aufgenommen wird. Bedenken Sie, dass alkoholische Getränke dunkler Farbe – wie Rotwein, Whisky, Brandy oder Rum – eher einen Kater verursachen als helle. Liköre und süße Weine lösen besonders heftige Beschwerden aus. Vermeiden Sie, verschiedene Alkoholika durcheinander zu konsumieren. Sehr günstig ist es, zwischen den Gläschen viel Mineralwasser zu trinken. Oder das alkoholische Getränk mit Fruchtsaft zu strecken – aber das ist nicht jedermanns Sache.
Hausmittel und Medizin
Fruchtzucker beschleunigt den Abbau des Alkohols, daher ist es günstig, vor dem Schlafengehen etwa 30 Gramm davon einzunehmen. Auch zwei Brause- oder Kautabletten mit ASS (Azetylsalizylsäure) – wie zum Beispiel Aspirin –, mit viel Wasser eingenommen, helfen, den Brummschädel am nächsten Morgen zu verhindern. Vorsicht: Es muss tatsächlich ein Schmerzmittel mit ASS sein, keine Tabletten mit Paracetamol einnehmen. Dieser Wirkstoff wird in der Leber abgebaut, und die hat mit dem Alkohol ohnehin genug zu tun. Hände weg von sonstigen Medikamenten wie etwa Schlaf- oder Beruhigungsmitteln!
Altbewährtes Katerfrühstück
Das altbewährte Katerfrühstück mit Hering, Rollmops und sauren Gurken und auch heiße Suppe mit Kräutern helfen wirklich, den Mineralstoffhaushalt wieder auszugleichen und so den Kater zu vertreiben. Viel Mineralwasser zu trinken beschleunigt das Ausnüchtern. Ein Eisbeutel, auf den Brummschädel gelegt, wirkt gut gegen hartnäckigen Kopfschmerz.
Ganz verkehrt wäre ein Saunabesuch: In der Hitze weiten sich die ohnedies erweiterten Blutgefäße noch mehr, wodurch die Herzleistung absinkt. Belebend wirkt dagegen ein kurzes, körperwarmes Vollbad, dem ein Löffel Essig zugesetzt wird. Anschließend kann man sich – warm eingehüllt – mit Bewegung an der frischen Luft wieder Schwung holen.