Zum Inhalt

Fußpflegemittel - Fitness für die Füße

  • Für die Grundpflege ist auch Hautcreme gut
  • Keine Experimente mit entzündeten Hühneraugen

Ruckedigu, Blut ist im Schuh, der Schuh ist zu klein... Was die Tauben in Grimms Märchen „Aschenputtel“ ausplauderten, entpuppt sich auch im wahren Leben als Hauptursache bei schmerzgeplagten Füßen, nämlich unpassendes Schuhwerk.

Wir zwängen unsere Füße in zu enge, zu kleine, zu harte und zu spitze Schuhe oder in solche mit zu hohen Absätzen. Kein Märchen ist’s dann, dass uns die Füße eines Tages die Rechnung für diese ständige Misshandlung präsentieren: Beinahe jedem Erwachsenen machen irgendwann raue Sohlen, dicke Hornhaut, Schwielen und Hühneraugen zu schaffen.

Diverse Fußpflegemittel lindern die damit verbundenen Probleme, beziehungsweise halten derartige Hautveränderungen in Grenzen. Manche können sie leider nicht verhindern. Beispielsweise die Hornhaut an den Fußsohlen. Die bildet sich als Selbstschutz der Füße vor zu viel Druck. Ob wir bloß stehen oder gehen, ob wir laufen oder Sport betreiben – unsere Füße leisten stets Schwerstarbeit. Je dicker diese Hornhaut wird, umso leichter kann sie einreißen und bei jedem Schritt Schmerzen verursachen. Sie sollte darum regelmäßig abgerubbelt werden. Am besten geht das gleich nach der Dusche oder einem Bad. Dann ist die Haut aufgeweicht und lässt sich leichter bearbeiten. Sowohl Bimsstein als auch Raspel und Feile sind dafür geeignet. Lediglich beim Hornhauthobel ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Dessen scharfe Klinge kann die Haut leicht verletzen. Bei den Preisen für diese Hilfsmittel ist es wie im Lotto: Alles ist möglich. Von günstigen 12,90 Schilling bis zum knapp Zehnfachen.

Hautcreme ist am wichtigsten

Fast überflüssig zu erwähnen, dass Sie die Füße nach dem Entfernen der Hornhaut eincremen sollten. Die gereizte Haut verlangt ja richtiggehend danach. Aber eben nicht nur dann. Ihre Füße werden es Ihnen danken, wenn Sie sie auch sonst mit einem Klecks Creme oder Lotion versorgen. Denn mit zunehmendem Alter wird die Haut insgesamt immer trockener, die der Füße umso mehr, weil die Sohle keine Talgdrüsen besitzt. Zumeist genügt eine ganz normale Hautcreme. Spezielle Fußcremen sind bei überstrapazierten Füßen angezeigt. Sie enthalten ätherische Öle sowie Paraffine und sorgen somit für mehr Geschmeidigkeit als herkömmliche Cremen. Weitere Zusätze können glätten, beruhigen, wärmen oder kühlen, was bei brennenden, wunden, kalten oder schwitzenden Füßen als besonders angenehm empfunden wird. Füßen, die zum Schwitzen neigen, sollte man tägliche Fußbäder gönnen. Ideal sind fertige Produkte mit schweißhemmenden Zusätzen wie etwa Salbei, Wacholder oder Eichenrinde. Ebenfalls wirksam, aber billiger: wenn Sie ein bis zwei Esslöffel Salz in warmem Wasser auflösen und da Ihre Füße hineinstellen.
Zusätzlich oder für unterwegs gibt es Fußdeos. Sie versprechen, die Entstehung geruchsbildender Bakterien zu verhindern und für ein angenehmes Frischegefühl zu sorgen. Allzu lange hält diese Wirkung aber nicht an. Synthetikstrümpfe sowie luftundurchlässige Schuhe sollten darum tabu sein, vor allem Billig-Turnschuhe. Darin werden Schweißfüße gefördert. Fußpflegecremen und Fußdeos kosten zwar kein Eckhaus, ein Preisvergleich lohnt dennoch.
Heikel, weil auch schmerzhaft und mitunter langwierig, sind Hühneraugen. Sie entstehen dort, wo nicht genug polsterndes Gewebe zwischen Haut und Knochen vorhanden ist, mit Vorliebe also auf den Zehen oder an deren Seitenflächen. Krankhafte Knochenstrukturen können daran schuld sein, aber auch dauernder Druck durch zu eng anliegende Strümpfe und Schuhe. Obenauf sitzende Hühneraugen bezeichnen Mediziner als „harte“ Hühneraugen, sie wachsen gewöhnlich dornförmig nach innen und können an Nervenenden stoßen. „Weich“ werden jene in den Zehenzwischenräumen genannt. Für die Selbstbehandlung von „harten“ Hühneraugen bieten sich Hühneraugenpflaster und -tinkturen an. Beide Produkte funktionieren nach dem gleichen Prinzip. Sie enthalten Salicylsäure, die die Kittsubstanz zwischen den Hornzellen löst. Die Pflaster bleiben drei bis vier Tage auf der Haut. Tinkturen sind ein bisschen umständlicher in der Anwendung. Sie müssen ein paar Tage lang jeweils zweimal aufgetropft werden. Dann wird ein Fußbad gemacht, und anschließend sollten sich die Hühneraugen leicht entfernen lassen. Tinkturen haben gegenüber Pflastern auch den Nachteil, dass sie nicht gleichzeitig als Druckschutz fungieren. Pflaster sind mit so genannten Entlastungsringen für eine Druck- und Schmerzentlastung ausgestattet. Bei Hansaplast ist dieser Druckschutz integriert (im Zentrum ist das Salicylsäurepflaster, drum herum der Entlastungsring); das Produkt von Scholl besteht aus zwei Teilen (zuerst wird das Wirkstoffpflaster aufgelegt und darüber der Entlastungsring geklebt).
Ganz anders das Pflaster der Firma Compeed: Es enthält keinerlei Wirkstoffe und weicht die Hornhaut nur mit Hilfe der körpereigenen Feuchtigkeit auf. Im Grunde genommen wirkt dieses Pflaster nicht viel besser als ein Fußbad. Bei „weichen“ Hühneraugen erscheint die Anwendung von Compeed allerdings sinnvoll. Das Hühnerauge wird vom Pflaster rundum abgeschlossen; das schützt vor Schmutz, Pilzen und Bakterien.
Mit zirka fünf bis zwölf Schilling pro Stück sind die Preise für solche Pflaster durchaus moderat; die flüssigen Präparate kosten zwischen 30 und 70 Schilling.
Keinesfalls selbst herumdoktern dürfen Sie, wenn sich das Hühnerauge bereits entzündet hat. In diesem Fall sollten Sie schnellstens zum Arzt gehen. Hände weg heißt es übrigens auch für Diabetiker und Personen mit Durchblutungsstörungen! Schon kleinste Verletzungen können zu Infektionen und schwer heilenden Wunden führen.

Kompetent mit Konsument

  • Professionelle Fußpflege ist teuer. Wer es günstiger möchte, besorgt sich in Drogerie oder Apotheke Pflegeprodukte und legt selbst Hand an.
  • Bei Hornhautentfernung sanft vorgehen. Scharfe Klingen oder zu grobe Raspeln reizen die Haut oder können sie verletzen.
  • Salicylsäure kann ätzen. Vor dem Aufpinseln einer Hühneraugentinktur die umliegende gesunde Haut schützen (mit Pflaster abdecken oder gut einfetten).
  • Eincremen zur Gewohnheit machen. Nach jedem Waschen Creme auf die Füße, das hält die Haut geschmeidig. Spezielle Fußpflegecremen wirken belebend oder erfrischend.
  • Füße wollen atmen. In luftundurchlässigen Schuhen gedeihen Schweißfüße. So oft es geht, raus aus den Schuhen. Fußgymnastik und -massage fördern die Blutzirkulation.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Fußpflege - Nachfeilen


Bei einer Pediküre kommt es auf Hygiene und korrekte Ausführung an. Unsere Stichprobe in Wien und Umgebung zeigte: Auch wenn Fußpflegerinnen und Fußpfleger ihre Arbeit im Allgemeinen gut machen besteht Verbesserungsbedarf.

Orthopädische Einlagen - Wo der Schuh drückt

Test: Fußfehlstellungen können langfristig zu massiven Hüft- und Wirbelsäulenschäden führen. Das Tragen von orthopädischen Einlagen kann dies verhindern – vorausgesetzt, die Hilfsmittel werden genau angepasst.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang