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Fußpflegecremen - Auf weichen Sohlen

Fußpflegecremen können Hornhaut reduzieren und für ein angenehmes Fußgefühl sorgen. Im Test überzeugten fast alle Produkte.

Diese Fußpflegecremen haben wir getestet:

  • Allgäuer Latschen Kiefer Hornhaut Reduziercreme
  • Dado sens Salva Care Hornhaut-Balsam
  • dm/Alverde Hornhaut-Reduziercreme
  • dm/Balea Hornhaut Reduziercreme
  • Gehwol med Hornhaut-Creme
  • Hansaplast Anti Hornhaut Intensiv-Creme
  • Kneipp Fuß-Intensiv-Salbe Anti Hornhaut
  • Scholl Anti Hornhaut Creme Intensiv

In der Testtabelle finden Sie Infos und Bewertungen zu: Hornhautreduzierung, Anwendung und Hautgefühl, kritische Duftstoffe, besonders ausgelobte Inhaltstoffe, Konservierungsstoffe, Parfum, für Diabetiker geeignet, Handhabung, Verpackung und Deklaration, Menge, Preis, ...


Sommerzeit ist Barfußzeit. Unsere Füße ­reagieren auf den Belastungstest im Freien mit einem natürlichen Schutzmechanismus. Sie bilden eine von vielen als unästhetisch wahrgenommene Hornhaut. In Drogeriemärkten und Apotheken werden deshalb spezielle Fußcremen angeboten, die dafür sorgen sollen, dass die Hornhaut reduziert wird.

Fußcremen gegen Hornhaut im Test

Unsere Kolleginnen und Kollegen von der Stiftung Warentest haben acht Produkte eingekauft und getestet. Die günstigste Creme von dm/Balea kostete 4,50 Euro pro 100 Milliliter, die teuerste Creme von Dado sens mehr als das Fünf­fache. Jedes Produkt wurde von je 20 Probanden vier Wochen lang zweimal täglich angewendet. Jede Testperson trug hierbei jeweils zwei Testprodukte auf – auf jeden Fuß eines.

Deutliche Verbesserungen

Am Ende ermittelten drei Experten durch Betrachten und Abtasten den Verhornungszustand und die Geschmeidigkeit der Haut. Zusätzlich wurden die Füße vor Testbeginn und am Ende des Tests fotografiert. Keine einzige Fußpflegecreme enttäuschte, alle reduzierten die deutlich bis stark verhornte Haut zuverlässig. Für die Testpersonen war das Ergebnis auch deutlich sichtbar und spürbar.

Auf die richtigen Inhaltsstoffe kommt es an

Testsieger Hansaplast

Testsieger ist die Anti Hornhaut Intensiv-­Creme von Hansaplast. Seine Spitzenstellung verdankt dieses Produkt dem Umstand, dass es nicht nur wirkt, sondern sich auch sehr gut handhaben lässt. Mit 11,47 Euro pro 100 Milliliter liegt die Hansaplast-Creme im Mittelfeld.

Platz zwei ging an die deutlich günstigere dm-Eigenmarke Balea. Ebenfalls gut schnitt die einzige Naturkosmetik im Test ab: Alverde von dm zu 8,50 Euro pro 100 ml. Wer Hornhaut loswerden will, kann also getrost zu den preisgünstigen Produkten im Test greifen.

Duftstoff Lilial

Die Hornhaut-Creme von Gehwol med reduzierte Hornhaut am besten. Dass für dieses Produkt im Test dennoch nur ein "durchschnittlich" heraussprang, lag daran, dass der kritische Duftstoff Butylphenyl Methylpropional (BMHCA) enthalten ist, der auch unter dem Handelsnamen Lilial bekannt ist.

Der wissenschaftliche Ausschuss für ­Verbrauchersicherheit der EU (SCCS) hat sich umfassend mit der Substanz beschäftigt. Er schreibt, man könne aktuell "nicht auf die Sicherheit von BMHCA schließen".

In Tierversuchen zeigte sich, dass der Duftstoff die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen kann. Inwieweit die Daten auf den Menschen übertragbar sind, ist noch unklar. Dass Lilial auch das Erbgut verändert, lässt sich derzeit nicht sicher ausschließen.

Vergleich zu normalen Fußpflegecremen

Die für diesen Test untersuchten Fußpflegeprodukte haben wie bereits erwähnt gemeinsam, dass sie speziell zur Hornhaut­reduzierung beworben werden. Doch sind die Spezialprodukte deshalb zwangsläufig besser als eine einfache Fußpflegecreme? Zum Vergleich haben wir ein Produkt vom Diskonter herangezogen.

Das Versprechen "reduziert Hornhaut" findet sich zwar nicht auf der Tube, dennoch schnitt die Creme im Prüfpunkt Hornhautreduzierung gut ab. Der Grund: Genau wie die Spezialcremen im Test enthält sie eine besondere Substanz, die gegen Hornhaut hilft – in diesem Fall Urea, auch unter der Bezeichnung Harnstoff bekannt. Urea bewirkt, dass die Haut mehr Feuchtigkeit speichert. Enthält eine Creme mindestens 10 Prozent Urea und hat sie zudem eine abgestimmte Rezeptur, wird die oberste Hautschicht aufgeweicht und abgelöst.

Auf Inhaltstoffe achten

Beim Kauf von Fuß­cremen lohnt es sich, auf die Inhaltstoffe zu achten. Neben Urea sind etwa Fruchtsäuren wie Zitronensäure (Citric Acid), Milchsäure (Lactic Acid), Salizylsäure (Salicylic Acid) oder Zitronenextrakt bei ausreichend hoher Dosierung in der Lage, verhornte Hautzellen abzulösen. Allzweckcremen ohne solche Stoffe können – vorausgesetzt, sie spenden genug Feuchtigkeit – allenfalls dazu beitragen, einer Hornhautbildung vorzubeugen.

Geduld, Hobel und Raspel

Sorgfalt und Geduld

Hansaplast und Scholl machen konkrete Angaben, innerhalb welcher Zeit man mit sichtbaren Ergebnissen rechnen darf: "Effektive Hornhautreduktion. Erste sichtbare Ergebnisse nach 4 Tagen", schreibt Hansaplast auf die Verpackung. Die Creme von Scholl soll für "sichtbar weichere Haut in 7 Tagen" sorgen. Wir haben beide Anbieter beim Wort genommen und die ­Füße der Probanden vier und sieben Tage nach der jeweils ersten Anwendung erstmals kontrolliert.

Fazit: Hansaplast und Scholl halten ihre Versprechen. Grundsätzlich sollte man den Cremen etwas Zeit lassen, insbesondere bei sehr starker Verhornung. Ratsam ist es, sie zweimal täglich aufzutragen und gut in die verhornten Hautpartien einzumassieren. Anschließend sollte man sich gründlich die Hände waschen – die Cremen könnten die Augen reizen, wenn man sich ins Gesicht fasst.

Bimsstein, Hobel und Raspel

Wem die Hornhautentfernung mit einer ­Creme zu lange dauert, der muss auf mechanische Methoden zurückgreifen. Mittel der Wahl für Anfänger und nicht so geübte Personen ist der Bimsstein. Mit der porösen Oberfläche lassen sich leichte Verhornungen einfach abschmirgeln. Von Vorteil ist es, die Füße vorher in einem warmen Fußbad etwas einzuweichen und den Bimsstein auf der noch nassen Haut anzuwenden. Nach dem Abtrocknen sollten die Füße sorgfältig eingecremt werden.

Wer bereits etwas geübter ist, kann der Horn­haut mit einer Raspel oder einem Hobel zu Leibe rücken. Die Füße sollten bei der Anwendung sauber und trocken sein. Die Verletzungsgefahr ist bei diesen Werkzeugen allerdings deutlich größer als beim Bimsstein. Die Folge können Entzündungen sein. Aufpassen sollte man Experten zufolge auch, dass man nicht zu viel abträgt, da dies die Bildung neuer Hornhaut anregt.

Testtabelle: Fußpflegecremen

VKI-Tipps

  • Günstig und gut. Teure Fußpflegecremen müssen nicht sein. Auch mit günstigen Produkten lässt sich Hornhaut gut entfernen.
  • Inhaltstoffe. Beim Kauf lohnt sich ein Blick auf die Inhaltstoffe. Urea, Frucht­säuren wie Zitronensäure (Citric Acid), Milchsäure (Lactic Acid), Salizylsäure (Salicylic Acid) oder Zitronenextrakt sind gute Hornhautentferner.
  • Bimsstein & Co. Wem es mit der Creme zu lange dauert, kann auch einen Bimsstein verwenden. Raspel und Hobel sollten aufgrund der Verletzungsgefahr nur von geübten Anwendern eingesetzt werden.

Testkriterien

Die Stiftung Warentest hat acht ausgewählte Fußpflegecremen getestet, die laut Anbieter speziell zur Hornhautreduzierung an den Füßen vorgesehen sind, sowie eine Fußpflegecreme ohne diese Auslobung.

Hornhautreduzierung: Je 20 Testpersonen wendeten die anonymisierten Produkte im Halbseitentest vier Wochen lang zweimal täglich an den verhornten Stellen der Füße an. Jede Testperson trug hierbei jeweils zwei Testprodukte auf – auf jeden Fuß eines. Drei Experten ermittelten und dokumentierten zu Beginn und zum Ende der Prüfung durch Betrachten und Abtasten den Verhornungszustand und die Geschmeidigkeit der Haut. Zusätzlich erfolgte eine Fotodokumentation zu beiden Zeitpunkten.

Anwendung und Hautgefühl: Je 20 Testpersonen beurteilten Pflegeeigenschaften wie Trockenheit, Glätte und Geschmeidigkeit der Haut nach der ersten Anwendung und nach einer Anwendungsdauer von 28 Tagen. Zusätzlich beurteilten sie, wie gut sich die Cremen anwenden lassen – etwa, wie gut verteilbar und wie klebrig sie sind, wie gut sie einziehen und wie ihre Konsistenz ist.

Handhabung: Die jeweiligen 20 Testpersonen bewerteten, wie gut sich die Tuben öffnen und wieder verschließen lassen und wie gut sich die Cremen entnehmen lassen. Sie beurteilten auch, wie handlich und wie standfest die Produktbehälter sind.

Verpackung: Ein Experte prüfte, ob es sich bei den Verpackungen um Mogelpackungen handelt. Zudem wurde erfasst, ob eine Originalitätssicherung vorhanden war. Außerdem wurde der Nutzinhalt ermittelt, also jener Anteil des Gesamtinhalts, der maximal entnommen werden konnte, ohne das Behältnis zu zerstören.

Deklaration: Ein Experte bewertete die Werbeaussagen. Ein Sachverständiger überprüfte die Deklaration auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Drei Experten beurteilten die Leserlichkeit.

Kritische Duftstoffe: Enthielten die Produkte laut Inhaltstoffliste den Duftstoff BMHCA, wurde dessen Konzentration überprüft. Die Analyse erfolgte mittels GC-MS in Anlehnung an DIN EN 16274. Enthielt ein Produkt BMHCA, konnte das Testurteil nicht besser als "durchschnittlich" sein.

Weitere Untersuchungen: Waren Urea (Harnstoff) oder Salizylsäure in der Liste der Inhaltstoffe ausgelobt, wurden die Gehalte geprüft. Alle Produkte enthielten die ausgelobten Ureakonzentrationen; der gemessene Gehalt an Salizylsäure lag unterhalb der erlaubten Höchstgrenze.

Angaben laut Deklaration: Die Angaben zur Diabetikereignung, zu Konservierungsstoffen, Parfum und besonders ausgelobten Inhaltstoffen wurden der Deklaration auf den Verpackungen entnommen.

Testplakette

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Unternehmen, deren Produkte von uns mit "gut“ oder "sehr gut“ beurteilt wurden, haben die Möglichkeit, eine Testplakette zu erwerben. Deren Nutzung ist zeitlich begrenzt, und unsere strengen Richtlinien sind einzuhalten. Laut einer für die österreichische Bevölkerung repräsentativen Umfrage vom Juli 2019 verbinden Verbraucher mit der KONSUMENT-Testplakette in erster Linie, dass das entsprechende Produkt durch ein objektives Testverfahren geprüft wurde (41,3 %), eine hohe Qualität aufweist (40,1 %) und ein gutes Preis-/ Leistungs-Verhältnis bietet (33,9 %).

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