Zum Inhalt

Erbrechen - Ursachen gibt es viele

Der Körper wehrt sich gegen Stoffe, die ihm nicht gut tun, und entledigt sich ihrer durch Erbrechen, aber auch die Seele kann alles „zum Kotzen“ finden.

Viele Ursachen möglich

Erbrechen kann vielerlei Ursachen haben: So kann es eine normale Reaktion auf übermäßiges Essen oder Alkoholgenuss sein. Morgendliches Erbrechen und Übelkeit vergällen nicht selten die ersten Wochen einer Schwangerschaft. Erbrechen kann einen nervösen Magen anzeigen, aber auch ein Ausdruck seelischer Probleme (psychogen) sein.

Psychogenes Erbrechen tritt auch in bedrohlichen oder Ekel erregenden Situationen auf, die Ängste auslösen. Manche Menschen bringen sich selbst immer wieder zum Erbrechen, nachdem sie sich mit Essen vollgestopft haben: Auch dies ist eine psychische Erkrankung (Bulimie) und sollte von klinischen Experten – Arzt und Psychotherapeut – behandelt werden.

Medikamente gegen Reisekrankheit

Manchen Menschen wird bei der Fahrt mit Schiffen, im Flugzeug oder gar im Auto übel. Gegen diese Reisekrankheit gibt es wirkungsvolle Medikamente. Übelkeit tritt aber auch bei organisch bedingtem Schwindel, der Menièrschen Krankheit, auf.

Brechdurchfall an heißen Tagen

An schwül-heißen Tagen ist Brechdurchfall nicht selten: eine Virusinfektion, die ohne Behandlung nach wenigen Tagen überstanden ist. Kommen starke Bauchschmerzen und Fieber dazu, ist jedoch ein Arztbesuch notwendig. Leiden Personen, die das gleiche Gericht gegessen haben, plötzlich an heftigem Erbrechen mit Magenkrämpfen und Durchfall, muss man an eine Lebensmittelvergiftung denken und sofort den Arzt beziehungsweise – nach einem Mahl mit Pilzen – eine Notfallambulanz aufsuchen.

Gallen- oder Nierenkolik

Heftiges Erbrechen, das plötzlich einsetzt, weist immer auf eine schwere Krankheit hin: Kombiniert mit Schmerzen in der Magengrube und der rechten Oberbauchseite legt es eine Gallenkolik nahe; ist es von Schmerzen in der Nierengegend begleitet, die sich eventuell bis zur Blase hinziehen, kann eine Nierenkolik die Ursache sein. Auch bei Gelbsucht und Hepatitis kann es zum Erbrechen kommen. Plötzliches Erbrechen und heftige Bauchschmerzen – oft nach übermäßigem Alkoholkonsum – sind ein Warnsignal für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.

Nackenschmerzen und pralle Sonne

Lösen starke Kopfschmerzen Erbrechen aus, kann das auf eine Gehirnhautentzündung hinweisen (insbesondere wenn beim Vorbeugen des Kopfes Nackenschmerzen auftreten) oder – nach einem langen Aufenthalt in praller Sonne – auf einen Sonnenstich. Wer denkt schon an eine Augenkrankheit, wenn sich der Magen so schmerzhaft umstülpt, dass man die Sehstörungen und Augenschmerzen gar nicht bemerkt? Und doch kann ein Glaukomanfall hinter dem Erbrechen stehen.

Auch einige Medikamente können als Nebenwirkung Erbrechen auslösen, vor allem starke Schmerzmittel (Opioide) und Krebsmittel. Ein Gespräch mit dem Arzt kann klären, ob es eventuell eine andere Behandlungsmöglichkeit gibt. Oft können auch Gegenmittel die unangenehmen Nebenwirkungen eindämmen.

Viel Flüssigkeit und Salze 

Wichtig ist, dass dem Körper viel Flüssigkeit und Salze zugeführt werden. Das gilt ganz besonders für Babys und Kleinkinder: Sie geraten sehr rasch in Gefahr auszutrocknen. Viel Kräutertee oder Mineralwasser zu trinken ist die wichtigste Maßnahme nach dem Erbrechen. Man sollte möglichst wenig essen, höchstens Zwieback, Soletti oder klare Suppen.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

Wann zum Arzt?

  • Tagelang: Wenn die Beschwerden nach einigen Tagen nicht nachlassen.
  • Babys: Wenn Babys oder Kleinkinder erbrechen.
  • Schwere Beschwerden: Sofort ins Krankenhaus, wenn Erbrechen mit anderen schweren Beschwerden einhergeht.
  • Blut: Sofort die Rettung verständigen: bei bräunlichem oder Bluterbrechen sowie bei hart aufgetriebenem Bauch; oder bei Erbrechen mit Schmerzen in der Herzgegend, die eventuell in den Arm ausstrahlen.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

This could also be of interest:

Antibiotika: Gefahr durch Resistenz premium

Antibiotika: Gefahr durch Resistenz

Sie sind aus der Medizin nicht wegzudenken und retten Leben. Doch unser sorgloser Umgang mit Antibiotika setzt eine der wirksamsten Waffen gegen bakterielle Infektionen aufs Spiel.

Rotschimmelreis - Alarmstufe Rot

Rotschimmelreis - Alarmstufe Rot

In Japan starben mindestens vier Menschen und mehr als 150 mussten im Spital behandelt werden, nachdem sie Nahrungsergänzungsmittel aus Rotschimmelreis zur Senkung des Cholesterinspiegels konsumiert hatten. Die Hintergründe sind noch unklar. Wir warnten bereits 2016 vor der Einnahme derartiger Präparate.

Gesundheits- und Krankenpflege: Fehler vermeiden

Gesundheits- und Krankenpflege: Fehler vermeiden

Immer mehr Menschen brauchen Pflege. Vielfach wird diese durch pflegende Angehörige oder professionelle Pflegekräfte geleistet. Dabei gilt es, die Pflegemaßnahmen sorgfältig auszuwählen.

Rechtsanspruch auf ein Medikament

Rechtsanspruch auf ein Medikament

Patient:innen, die in Krankenanstalten mit öffentlichem Versorgungsauftrag behandelt werden, haben einen Rechtsanspruch auf wirksame Medikamente, auch wenn diese sehr teuer sind.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang