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Durchfall - Keine andere Körperfunktion ist so stimmungsabhängig

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Mit den ersten heißen Tagen kommt er unweigerlich, und auf Reisen steigt die Gefahr, dass einen die „Rache des Montezuma“ ereilt. Wichtigste Verhaltensregel: viel trinken.

Keine Körperfunktion ist so abhängig von Stimmungen, Gewohnheiten und äußeren Einflüssen wie der Stuhlgang – sagen uns Redewendungen: Wer hat nicht schon „Schiss“ vor bedeutenden Ereignissen gehabt? Wer unerwartet Bauchgrimmen und Übelkeit, bald darauf Durchfall bekommt, neigt dazu, verdorbene Lebensmittel zu verdächtigen. In den meisten Fällen aber entsteht Durchfall durch eine Infektion. Insbesondere im Sommer und auf Reisen handelt man sich leicht eine bakterielle Infektion durch verunreinigte Getränke oder Speisen ein – den „Reisedurchfall“. Zum Glück dauert er meist nur ein bis zwei Tage.

Sommergrippe

Auch die sogenannte Sommer- oder Kindergartengrippe, eine Kombination von Viren- und Bakterieninfektion, die zu Schwindel, Erbrechen, lautem Bauchgrimmen und Durchfällen aller Schweregrade führen kann und in regelrechten Epidemien auftritt, vergeht von selbst nach ein paar Tagen. Infektionen mit Viren führen neben Durchfall zu starkem Erbrechen, Kopf- und Muskelschmerzen, Schnupfen und Halsentzündung. Sie dauern ungefähr eine Woche, und meist reicht Bettruhe zur Erholung aus.

Hohes Fieber

Schwere Symptome – hohes Fieber (oder Untertemperatur), Übelkeit, Kopf- und krampfartige Bauchschmerzen, wässriger oder blutiger Durchfall sowie Erschöpfung deuten auf Infektion mit Salmonellen, Helicobacter, Amöben, Shigellen oder Cholerabakterien hin. In solchen Fällen sollte der Erreger nachgewiesen und mit Antibiotika bekämpft werden.

Bei chronischem Durchfall zum Arzt

Wer an chronischem Durchfall leidet, sollte in jedem Fall den Arzt aufsuchen, denn es kann eine Krankheit die Ursache sein, zum Beispiel Reizdarm, Darmentzündungen, Darmkrebs, Schilddrüsenerkrankungen und anderes mehr. Bei Kindern kann er Zeichen einer Unverträglichkeitsreaktion – oft auf Kuhmilch – sein, einer Zöliakie oder Mukoviscidose. In jedem Fall muss die Ursache von einem Arzt geklärt werden.

Vorbeugung

Als Schutz vor Reisedurchfall gilt das Motto: „Schäl es, koch es oder lass es“, wenn man nicht weiß, ob Abwässer mit Trinkwasser oder Nahrungsmitteln in Kontakt kommen. Getränke nur aus original verschlossenen Flaschen oder frisch abgekocht einnehmen; Eiswürfel, Speiseeis und Trinkwasser meiden. Nur frisch zubereitete Speisen essen, die durchgegart sind. Rohes Obst und Gemüsesorten, die nicht geschält werden können, meiden.

Selbsthilfe

Bei Durchfall verliert der Körper viel Flüssigkeit und die wichtigen Mineralien Kalium und Magnesium. Durch den Elektrolytverlust kann es – besonders schnell bei Kindern und Gebrechlichen – zu einem Kreislaufkollaps und in der Folge zu Austrocknung und Blutveränderungen kommen. Das Wichtigste ist deshalb viel zu trinken: mindestens zwei Liter. Zum Beispiel gesüßten Tee, Mineralwasser, verdünntes Cola, aus dem die Kohlensäure herausgeschüttelt wurde, und Fruchtsäfte, denn Früchte enthalten Kalium. Zusätzlich zweimal im Tag eine Messerspitze Kochsalz einnehmen. Spezielle Elektrolytgetränke sind im Handel erhältlich; man kann sie mit Zutaten aus der Apotheke selbst billiger zubereiten:

  • 2,5 Gramm Speisesoda
  • 1,5 Gramm Kaliumchlorid
  • 3,5 Gramm Kochsalz
  • 20 Gramm Traubenzucker

in einem Liter abgekochtem Wasser auflösen.

Oder: Saft von vier Orangen, sieben Teelöffel Zucker und ein Teelöffel Salz mit einem Liter abgekochtem Wasser auffüllen.

Wann zum Arzt?

  • Bei chronischem Durchfall.
  • Bei Spuren von Blut, Schleim, Eiter oder Fett im Stuhl.
  • Wenn Babys, chronisch Kranke (Diabetiker!) und Gebrechliche an Durchfall leiden.
  • Wenn nach einer Pilz- oder Fischmahlzeit zugleich bei allen Tischgenossen starker Durchfall eintritt.

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