Andere Organe spielen mit
Auch Signale aus anderen Organen können sich als Bauchschmerz äußern: Starke
Koliken mit galligem Erbrechen deuten auf Gallensteine hin; Schmerz unter dem
rechten Rippenbogen ist typisch für eine Leberentzündung; Schmerzen im
Oberbauch, die sich nach Mahlzeiten und im Liegen verstärken, können eine
chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse signalisieren.
Kleinkinder deuten oft auf den Bauch, wenn man sie nach ihren Beschwerden
fragt – egal, ob der Schmerz in Hals, Magen oder Unterbauch sitzt; da muss man
genau nachfragen und eventuell vorsichtig tasten, um die Ursache herauszufinden.
Manchmal führen bei Kindern harmlose Gefäßkrämpfe zu starken Schmerzen, die von
selbst wieder vergehen. Krampfartige Schmerzen, insbesondere im rechten
Unterbauch, bei denen das Kind die Beine anzieht, weisen dagegen auf eine akute
Blinddarmentzündung hin.
Selbsthilfe mit Tee und
Bad
Eine Tasse Tee kann mit ihrem Tanningehalt Bakterien oder Stoffe unschädlich
machen, die den Verdauungstrakt belasten, und besänftigt den Schmerz meist schon
nach einer Stunde. Ruhe, ein warmes Bad, eine Wärmflasche, ein Bauchwickel und
leichte Bauchmassage lindern Bauchweh. Verstärken sich die Schmerzen durch
Wärme, sollte man jedoch rasch den Arzt aufsuchen. Bei chronischen
Verdauungsproblemen Koffein, Nikotin, Schokolade, Alkohol, stark gewürzte und
große, fettreiche Mahlzeiten meiden. Es kann helfen, lösliche Ballaststoffe
einzunehmen. Sie sind in Haferflocken, Nudeln, Reis und Sauerteigbrot enthalten.
Unlösliche Ballaststoffe – in rohen Früchten, Gemüse und Vollkornprodukten –
verschärfen das Problem. Einen Monat lang ein Essenstagebuch zu schreiben kann
klären, welche Nahrungsmittel die Probleme auslösen, sodass man sie gezielt
meiden kann. Biofeedback kann bei chronischen Bauchschmerzen helfen.
Arznei
Bei Reizdarm können Antidepressiva (SSRI) in geringer Dosis eine
Normalisierung einleiten.