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Geschirrspüler - Gut gespült, schwach getrocknet

Aus fast allen Geschirrspülern kommt das Geschirr sauber heraus. Ein Schongang für die Geldbörse ist das Sparprogramm, es erfordert aber Geduld. Die Schwäche der neuen Gerätegeneration liegt beim Trocknen.

In den Testtabellen finden Sie folgende Produkte:

Einbaugeräte mit versteckter Bedienblende (vollintegriert), 60 cm breit:

  • AEG FSE63600P
  • Bosch SMV68TX06E
  • Constructa CG4A53V8
  • Miele G 6770 SCVi
  • Siemens SN658X06TE
  • Siemens SN658D02ME
  • Ikea Skinande

Standgeräte, 60 cm breit:

  • Bosch SMS46MW03E
  • Miele G 4940 SC Jubilee

Teilintegrierte Geschirrspüler (bauähnlich mit vollintegrierten):

  • Bosch SMI68TS06E
  • Constructa CG4A53J5
  • Miele G 6730SCi
  • Siemens SN558S06TE
  • Siemens SN558S02ME

Folgende Prüfpunkte finden Sie in den Testtabellen:  Reinigen, Trocknen, Dauer, Strom- sowie Wasserverbrauch (Sparprogrogramm, Automatikprogramm, Kurzprogramm), Handhabung, Sicherheit, Schutz vor Wasserschäden, Geräusch. Im Folgenden der Testbericht:


Der Geschirrspüler ist eines jener Haushalts­geräte, die uns den Alltag enorm erleichtern und nicht mehr wegzudenken sind. Dieses Heinzelmännchen soll sauberes und trockenes Geschirr abliefern, das wir nur noch in den Küchenschränken verstauen müssen. So die Erwartungshaltung. Und tatsächlich stellt einwandfreies Reinigen für heutige ­Geschirrspüler kein Problem dar. Umso überraschender, dass es bei etlichen Geräten mit dem Trocknen hapert. Geschirrteile kommen mit Tropfen oder Verdunstungsflecken aus dem Spüler. Doch der Reihe nach.

Test: vollintegrierte, teilintegrierte und Standgeschirrspüler

Im aktuellen Test, den unsere Schwester­orga­nisation Stiftung Warentest durchgeführt hat, standen sieben vollintegrierte Einbau-Geschirrspüler mit versteckter Bedienblende auf dem Prüfstand. Außerdem noch zwei Stand­geräte sowie fünf bauähnliche teil­integrierte Spülmaschinen. Den Test absolvierten Spüler der Energieklassen A+++ sowie A++. Alle Maschinen sind 60 Zenti­meter breit. Die Tester prüften den Strom- und Wasser­verbrauch sowie die Programmdauer im Spar/Eco-, Kurz- und Automatikdurchgang.

 

 

 

 

 

 

Strengere Testkriterien nach internationaler Norm

Trocken mit AutoOpen

Im Eco- und im Automatikprogramm liefern die Geräte bei normal verschmutztem ­Geschirr durchwegs gute und sehr gute Reinigungs­ergebnisse. Probleme bereiten ­etlichen Maschinen das Trocknen und die ­Anpassung des Automatikprogramms an unterschied­liche Mengen und Verschmutzungsgrade des Geschirrs. Der Miele-Einbaugeschirrspüler verwendet beim Trocknen im Sparprogramm (Eco) eine spezielle Technik: Rund eine Stunde vor Ende des Eco-Programms öffnet er automatisch die Tür einen Spalt breit. Dampf entweicht, frische Luft ­gelangt ins Innere des Geräts. Plastik, Teller, Gläser, Besteck und Töpfe trocknen so besser als bei den anderen Testteilnehmern.

Schwach getrocknet

Als nicht zufriedenstellend stellte sich der Trocknungsvorgang im Eco-Programm des Ikea-Spülers heraus. Das Geschirr ist am ­Programmende noch nass, was nicht nur an der geschlossenen Tür liegen kann. Wer diesen Spüler ausräumt, kommt am Nachtrocknen vieler Teile mit dem Geschirrtuch nicht vorbei. Auch die anderen Test­kandidaten trockneten mit Eco nur durchschnittlich oder weniger ­zufriedenstellend. Ebenso kommt im Auto­matik- und im Kurz-Durchlauf kein Gerät über ein „durchschnittlich“ hinaus.

Strengere Tests nach internationaler Norm

Eine europäische Norm für Geschirrspülertests sieht vor, größtenteils Porzellanteller, Gläser, Tassen und Besteck zu verwenden. Im Alltag schlichten wir aber noch weitere Teile ein, ­beispielsweise Plastikschüsseln und Kunststoffhäferln. Diese waren bisher nicht Teil des europäischen Normgeschirrs. Schon seit Längerem wurden Geschirrspüler für die von KONSUMENT veröffentlichten Tests nach strengeren Kriterien geprüft, als die euro­päische Norm es vorsieht, und zwar auch mit Plastikgeschirr.

Für den aktuellen Test kam eine noch praxis­nähere internationale Norm zum Einsatz. Dafür räumten die Tester unter anderem Töpfe, Glasschüsseln, Kunststoff­teller und große Kaffee­häferln in den Spüler. Plastik ist am Programmende häufiger noch nass als Porzellan, weil Letzteres mehr ­Wärme speichert als Kunststoff. Das hilft, beim ­Trocknen Restwasser auf dem Geschirr zu verdunsten. Plastik ist kühler, daher verdunstet weniger. Testsieger Miele trocknet als Ein­ziger mit seinem Einbaugerät Plastik, Gläser und Töpfe im Sparprogramm gut.

Eco: Sparsam reinigen erfordert Geduld

Dieses Programm schlagen alle Maschinen beim Einschalten vor. Es eignet sich gut für normal verschmutztes Geschirr. Wie die Tabelle zeigt, ist es so ausgelegt, dass die Geräte mit weniger Wasser arbeiten als in den übrigen Programmen. Zudem er­wärmen sie das Wasser nur auf 45 bis 55 Grad. Eco spart gegenüber Automatik zwischen 4 und 8 Cent je Durchgang an Strom- und Wasserkosten. Fast alle Geräte spülen im Eco-Modus sauber oder sehr sauber. Allerdings dauert sparsames Reinigen zwischen 3 Stunden 10 Minuten (voll­integrierter Bosch-Spüler) und 3 Stunden 51 Minuten (AEG).

Unterschiedliche Beladung

Trübungssensoren für den Verschmutzungsgrad

Im Automatikprogramm erledigen die Spüler den Abwasch in rund zwei bis zweieinhalb Stunden. Mittels Trübungssensoren sollen sie erkennen, wie stark das Geschirr verschmutzt ist, und Temperatur, Dauer sowie Wasserverbrauch anpassen. Die Geräte ­messen Schmutzpartikel im Spülwasser. Falls Letzteres stark getrübt ist, können sie ­ Wasser wechseln, mehr Wasser ziehen und bei Bedarf die Tem­peratur erhöhen. So weit die Theorie. Im Test bekamen die Maschinen sowohl normal als auch stark verschmutztes Geschirr mit ähn­lichem Wasser- und Stromverbrauch sauber.

Unterschiede bei den Betriebskosten

Bei der Nutzung über 10 Jahre fallen beim AEG FSE63600P mit knapp 1.200 Euro die höchsten Betriebskosten an. Mit 1.031 Euro in diesem Zeitraum kommt der Einbauspüler von Bosch um rund 170 Euro günstiger. Allerdings hat der AEG einen um rund 600 Euro niedri­geren Kaufpreis. Constructa liegt nur vier ­Prozentpunkte hinter den Test­siegern, ist aber bei annähernd gleichen Betriebskosten um ca. 1.000 Euro günstiger zu haben.

Um Umwelt und Geldbörse zu schonen, ist es ratsam, nur einen voll beladenen Geschirr­spüler an die Arbeit zu schicken. Single- oder Zweipersonenhaushalte brauchen oft Tage, um die Maschine gut zu befüllen. Da wäre es praktisch, könnte der Spüler die Menge der Beladung erkennen. Miele und AEG weisen darauf hin, dass die Geräte im Automatikprogramm Wasser- und Stromverbrauch anpassen. Das klingt verlockender als es ist. AEG senkt den Strom- und Wasserverbrauch bei halber Beladung noch am deutlichsten. Dennoch macht das beim Wasser nur bis zu 25 Prozent, beim Strom bis zu 17 Prozent aus. Die Einbauspüler von Miele, Bosch und Constructa benötigen halb beladen fast so viel Strom und Wasser wie voll.

Automatikdurchgang schneller als Eco

Insgesamt wäre das Automatikprogramm weniger zufriedenstellend, weil sich einzelne Geräte kaum auf unterschiedliche Verschmutzungen und Beladungen einstellen. Da sie aber auch stark angeschmutztes Geschirr sauber be­kamen, erhielten alle bei diesem ­Programm ein „durchschnittlich“. Zudem ist der Abwasch im Automatik-Modus etwa eine Stunde früher fertig als im Eco-Programm.

Testtabelle: Geschirrspüler (vollintegriert)

Testtabelle: Geschirrspüler - Standgeräte, 60 cm breit

Testtabelle: Geschirrspüler - bauähnliche, teilintegriert

Auch erhältlich

Für Konsumenten, die zum Einkaufen nach Deutschland fahren oder im Internet bestellen, listen wir hier jene Geschirrspüler auf, die ebenfalls getestet wurden, in Österreich jedoch nicht erhältlich sind:

Bauknecht CBSIO 3C22 (vollintegriertes Einbaugerät mit versteckter Bedienblende);

Testurteil: durchschnittlich

Bauknecht CBSBO 3C22 X (bauähnlicher Geschirrspüler, Einbau, teilintegriert)
Testurteil: durchschnittlich


Beko DFN28320W (Standgerät)

Testurteil: durchschnittlich

Geschirrspüler: vollintegrierte, teilintegrierte, Standgeräte

Einbauküche, vollintegrierter Geschirrspüler; Bild: Beyond Time/Shutterstock.com

Vollintegrierte Einbaugeräte

Sie verschwinden hinter einer Möbeltür. Die Bedienblende liegt am oberen Geräterand. Während der Spülphasen leuchten Lämpchen, meistens auf den Boden.

Teilintegrierter Geschirrspüler; Bild: Raisa Suprun/Shutterstock.com

Teilintegrierte Spüler

Wie vollintegrierte Geräte stehen sie in einer Nische der Einbauküche. Ihre Möbelfront entspricht dem Küchendesign. Die Bedienblende ist sichtbar. Meistens sind sie günstiger als ihr vollintegriertes Pendant.

Geschirrspüler Standgerät; Bild: Sandratsky Dmitriy; Bild: Shutterstock.com

Standgeräte

Sie stehen mit unverkleideter Front frei im Raum. Es gibt Geräte deren Arbeitsplatte abnehmbar ist. So passen sie unter die Küchenarbeitsfläche. Oftmals sind sie güns­tiger als Einbaugeräte derselben Serie.

 

 

Zusammenfassung

Testsieger. Der vollintegrierte Einbaugeschirrspüler Miele G6770 SCVi reinigt am besten. Der punktegleiche Siemens SN658X06TE bietet kürzere Reinigungszeiten.

Regelmäßig reinigen. Siebe und Sprüharme regelmäßig säubern. Hängen gebliebene Speisereste verfaulen und riechen dann schlecht. Bei den meisten Geräten lassen sich die Sprüharme zum Reinigen der Düsen ohne Werkzeug abmontieren.

Heiß spülen. Einmal im Monat das Intensivprogramm mit der heißesten Temperatur von 70 Grad durchlaufen lassen. Das beugt Fettablagerungen vor, die Reinigungsprogramme mit niedriger Temperatur in der Maschine zurück­lassen und zu technischen Defekten führen ­können.

Preis-Leistungs-Sieger. Constructa ist mit 529 Euro Anschaffungskosten deutlich günstiger als die anderen „Guten“.

Schlecht getrocknet. Plastik und Gläser kamen häufig mit Tropfen und Verdunstungsflecken oder sogar nass aus den Geräten.

Geschirr einsortieren. Die Teile so in den Spüler schlichten, dass sie nicht aufeinander liegen. Das Wasser soll alles gut umspülen können.

Sprühschatten. Pulver-Rückstände nach dem Programmende treten auf, wenn das Geschirr in einem „Sprühschatten“ war. Das bedeutet, wenn der Wasserstrahl von anderem Spülgut abgehalten nicht alle Teile erreichte. 
 

Testkriterien

Getestet wurden von der Stiftung Warentest 7 vollintegrierte Geschirrspüler und 2 Standgeräte sowie 5 bauähnliche teilintegrierte Geräte. Die Geschirrspüler wurden in folgenden Kategorien bewertet: Spar-, Automatik- und Kurzprogramm. Zudem wurden geprüft: Handhabung, Sicherheit und Geräusch. Aus den Noten in den Kategorien ergeben sich Gruppenurteile. Aus den Gruppenurteilen setzt sich das Testurteil zusammen. 
Getestet werden weder kostenlose Muster noch Prototypen, sondern alle Geräte werden anonym im Handel eingekauft.

Geänderte Untersuchungsmethodik ab 2017

Die Untersuchungen wurden größtenteils wie in den vorangegangenen Geschirrspülertests durchgeführt. Abweichend davon prüfen die Tester ab 2017 das Spar-, Kurz- und Automatikprogramm in Anlehnung an die internationale Norm IEC 60436:2015 mit unterschiedlicherem Geschirr, wie es auch in Haushalten vorkommt. Ähnlich wie in den Jahren davor wird ab 2017 Porzellan durch Kunststoffteile ersetzt. Fürs Spülen verwenden die Tester ab 2017 handelsübliche phosphatfreie Solotabs. 

Im Automatikprogramm wird ab 2017 auch das Trocknen sowie die Anpassung des Automatikprogramms an stark und normal verschmutztes Geschirr und an die halbe Beladungsmenge geprüft. Bewertet wird dabei unter anderem die Veränderung des Strom- und Wasserverbrauchs und die Dauer. Das Geräusch wird seit 2017 mit dem oben beschriebenen Geschirr ermittelt. Neben der Untersuchungsmethodik passten die Tester auch die Bewertungsgrenzen für das Reinigungsergebnis, die Spüldauer und den Strom- und Wasserverbrauch an die Entwicklung in den letzten Jahren an.

Die Noten für die Geschirrspüler ab 2017 sind mit den Noten der Geschirrspüler bis einschließlich 2016 nicht direkt vergleichbar. Die Testmethodik bis 6/2016 beruhte auf folgenden Grundlagen: 

Geprüft wurde in Anlehnung an EN 50242/EN 60436:2008 + EN 50242:2008/A11:2012. Die Spülgänge wurden durchgeführt mit handelsüblichen Solotabs, Klarspüler und Enthärtersalz. 30 Minuten nach Programmende beurteilten die Tester erst das Trocknen, dann das Reinigen. Ermittelt wurde in allen Programmen die Dauer sowie der Strom- und Wasserverbrauch. Die Maschinen waren stets mit der vom Anbieter genannten maximalen Anzahl an Maßgedecken beladen.

Im aktuellen Test wurde folgendermaßen vorgegangen: 

Die Tester prüften das Spar-, Automatik- und Kurzprogramm in Anlehnung an IEC 60436:2015 mit haushaltsüblichem Geschirr wie Töpfen, Porzellan, Gläsern und Glasschüsseln, Besteck und Kunststoffteilen. Die Spülgänge führten die Tester mit handelsüblichen phosphatfreien Solotabs, Klarspüler und Enthärtersalz durch. 30 Minuten nach Programmende wurde erst das Trocknen, dann das Reinigen beurteilt. Ermittelt wurde in allen Programmen die Dauer sowie der Strom- und Wasserverbrauch. Beladen wurden die Maschinen stets mit der vom Anbieter genannten maximalen Anzahl an Maßgedecken.

Sparprogramm: 20 %

Die Tester prüften mit normal verschmutztem Geschirr das Reinigen und Trocknen; Maschine teilweise beladen mit Kunststoffteilen.

Automatikprogramm: 20 %

Das Reinigen und das Trocknen wurde ermittelt mit normal und stark verschmutztem Geschirr, darunter auch Kunststoffteile. Die Anpassung an unterschiedliche Verschmutzung und Geschirrmengen wurde ermittelt mit stark und normal verschmutztem Geschirr sowie mit halber Beladungsmenge.

Kurzprogramm: 20 %

Auch im zeitverkürzten Programm prüften die Tester das Reinigen und Trocknen von normal verschmutztem Geschirr, darunter auch Kunststoffteile.

Handhabung: 20 %

Fünf Nutzer beurteilten den täglichen Gebrauch (unter anderem Programmwahl, Einfüllen von Reiniger, Salz und Klarspüler, Nutzung der Körbe). Ein Experte beurteilte die Gebrauchsanleitung und die Integrierbarkeit der Maschine.

Sicherheit: 10 %

Mechanische Sicherheit (Verletzungsgefahr, Verarbeitung), Schutz vor Wasserschäden.

Geräusch: 10 %

Wir ermitteln die Schallleistung nach DIN EN 60704–2–3: 2016 (Entwurf) in dB(A) mit dem Geschirr wie in den Prüfgrundlagen beschrieben.

Abwertungen

Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind mit Fußnoten gekennzeichnet.

Waren die Ergebnisse des Trocknens im Sparprogramm nicht zufriedenstellend, konnte das Urteil fürs Sparprogramm nicht besser sein.

Waren Spar-, Kurz- oder Automatikprogramm weniger zufriedenstellend oder schlechter, wurde das Testurteil abgewertet. War das Trocknen im Spar-, Kurz- oder Automatikprogramm oder der Strom- bzw. Wasserverbrauch im Automatik- oder Kurzprogramm weniger zufriedenstellend oder schlechter, wurde das jeweilige Programm abgewertet.

Sind die Urteile gleich oder geringfügig schlechter als diese Noten, ergeben sich nur geringe negative Auswirkungen. Je schlechter die Urteile, desto stärker wirkt der jeweilige Abwertungseffekt.
 

Testplakette

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