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Unberechtigte Mahnung - Schnell gemahnt - doch die Richtigstellung dauert ...

Nicht immer ist es einfach, bei einem Versandhaus eine Verwechslung aufzuklären.

„Sie waren doch schon bei uns?“, fragte unsere Beraterin im „Konsument“-Info Center freundlich. Vor ihr saß eine junge Frau mit dunklen Augen, die verzweifelt hervorstieß: „Schon wieder die Quelle!“

Zu früh gefreut. Schon früher hatte uns Ana Stojanovic um Hilfe gebeten. Sie war Kundin bei besagtem Versandhaus, hatte dort Verschiedenes bestellt und auch bezahlt. Anfang April nun waren von ihrem Kundenkonto fast 23.000 Schilling abgebucht worden – für angeblich gelieferte Waren. Wir nahmen damals die Sache in die Hand und stellten fest, dass Adresse und Reisepassnummer, die bei der Lieferung festgehalten wurden, nicht mit den Daten von Frau Stojanovic übereinstimmten. Offenbar eine Verwechslung. Die Firma gestand ihren Irrtum ein und buchte die Beträge zurück. Doch jetzt wurde Frau Stojanovic schon wieder mit einer Bestellung ihrer Namensvetterin konfrontiert.

Immer alles bezahlt. „Dabei habe ich dieses Dings nie bestellt!“ Frau Stojanovic kämpfte mit den Tränen. Sie hatte stets bezahlt, was sie eingekauft hatte. Unsere Beraterin tröstete sie: „Es wird sich hoffentlich alles aufklären.“ Was uns zum Glück auch gelang. Die Konsumentin erhielt eine schriftliche Bestätigung, dass sie keine Schulden bei Quelle hatte. Damit hielten wir die Sache endgültig für erledigt.

Harscher Brief vom Anwalt. Doch wieder einige Monate später kam der Hammer, nämlich ein Schreiben vom Quelle-Rechtsanwalt: Frau Stojanovic sei noch 19.000 Schilling schuldig. Um sich „Unannehmlichkeiten durch Gerichte“ zu ersparen, solle sie den Betrag schnellstens einzahlen. Was tun? Völlig aufgelöst kam sie zum dritten Mal zu uns. „Sie müssen mir glauben, ich hab seit damals nichts mehr bestellt“, beschwor sie unsere Beraterin. Die griff zum Telefon und rief die Sachbearbeiterin bei Quelle an. „Na, das glaub ich nicht, dass wir uns irren“ klang es forsch aus dem Hörer. Doch kurz danach bekam Frau Stojanovic nochmals Post vom Quelle-Anwalt. Mit einer Entschuldigung wegen der Verwechslung. Bei der Quelle, die wir um Stellungnahme baten, bestätigt man den Sachverhalt: Wegen Bestellbetruges war der Anwalt eingeschaltet worden, bei der Meldenachforschung wurde wieder die „falsche“ Frau Stojanovic ermittelt. Warum diese nochmals behelligt wurde, obwohl wir den Irrtum schon zweimal richtig gestellt hatten, kann auch die Firma Quelle nicht sagen.

Offene Fragen. Für Frau Stojanovic ist die Sache hoffentlich ausgestanden. Aber einige Fragen bleiben offen. Hätte Quelle so hartnäckig auf dem Irrtum beharrt, wenn es eine Frau Dr. Maier-Sowieso betroffen hätte und nicht eine Küchenhilfe aus Jugoslawien? Und: Was passiert jenen, die nicht den Weg zu uns finden?

Namen betroffener Konsumenten wurden von der Redaktion geändert.

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