- Weder Sparbuch noch Girokonto
- Versteckte Kosten fressen den Zinsertrag
- Nicht so bequem, wie die Werbung verspricht
Wenn es nach den Vorstellungen der Kreditinstitute geht, könnte schon bald die Sparcard das Sparbuch ersetzen. Die Werbetrommel für das „Sparen mit Karte“ läuft auf Hochtouren und verspricht „Sparen – wann und wo Sie wollen“ (Werbetext der Raiffeisenkasse St. Pölten). Der Vorteil von Sparcards für die Banken liegt auf der Hand: Durch die Selbstbedienung an den Geldausgabeautomaten werden die Schalter in den Filialen entlastet und der kostengünstigere, bargeldlose Zahlungsverkehr forciert. Doch der Nutzen für den Kunden ist fraglich. Grundsätzlich sind Sparkarten mit Sparbüchern nicht zu vergleichen. Denn bei der Sparkarte handelt es sich um ein Konto besonderer Art, „das nicht dem Zweck des Zahlungsverkehrs dient“, wie es in den Geschäftsbedingungen heißt.
Die Kreditinstitute verweisen auf die attraktiven Zinsen. Tatsächlich sind Sparcards mit Zinssätzen zwischen 1,125 bis 2,5 Prozent generell besser verzinst als Sparbücher für täglich fällige Einlagen. Für diese sind derzeit ab 0,5 Prozent zu haben, wenn man nicht verhandelt. Bei fünf der zwölf untersuchten Sparkarten sind die Zinssätze gestaffelt: je höher die Einlage, desto höher die Verzinsung. Zu beachten ist dabei der Anpassungszeitpunkt: Einige Institute passen die Zinssätze sofort nach Erreichen des geforderten Guthabens an. Bei der Tiroler und der Steiermärkischen Sparkasse erfolgt die Anpassung beispielsweise nur vierteljährlich. Daher Vorsicht bei gestaffelten Zinsen!