Neben täglich verfügbaren Spareinlagen gibt es auch solche, die für kürzere oder längere Zeit gebunden sind. Den Zeitpunkt, an dem eine Bindefrist abläuft, sollten Sparer im Auge behalten.
Zurzeit sind die Zinsen für Spareinlagen niedrig wie nie. Daher hat es momentan wenig Sinn, Geld für einen längeren Zeitraum zu binden. Unser Sparzinsenvergleich zeigt, dass sich die Zinssätze für täglich fällige Spareinlagen und gebundene Einlagen immer mehr annähern. Eine Ausnahme bilden längere Laufzeiten – drei Jahre und mehr. Aber: Während dieses Zeitraums könnte das Zinsniveau wieder steigen und der heute gute Zinssatz mickrig aussehen.
Vor einigen Jahren war die Situation völlig anders: Wer sein Geld für ein oder mehrere Jahre auf die Bank legte, wurde meist mit attraktiverer Verzinsung belohnt. Daher reifen derzeit viele gebundene Sparprodukte ab. So wollten wir wissen, wie die Banken beim Ablauf vorgehen. Werden die Kunden rechtzeitig informiert? Wie wird das Geld verzinst, falls der Termin übersehen wird und das Geld liegen bleibt?
Bindungsvarianten
- Gebundenen Spareinlagen werden in mehreren Varianten auf dem Markt angeboten. Beim gebundenen Sparbuch gilt meist eine Bindefrist von sechs Monaten und man kann laufend Einzahlungen, aber auch Abhebungen tätigen. Darin liegt aber auch der Nachteil dieses Produktes. Denn für jede Einzahlung beginnt die Sechs-Monats-Frist neu zu laufen und verlängert sich automatisch, wenn dieser Betrag nicht pünktlich zum Stichtag behoben wird. Wird aber die Bindefrist nicht eingehalten, wird das mit einem Zinsabschlag, den sogenannten Vorschusszinsen, bestraft. Bei häufigen Einzahlungen kann man also praktisch nie ohne Zinsverlust Geld abheben.
- Beim Kapitalsparbuch sind im Gegensatz dazu keine laufenden Ein- und Auszahlungen vorgesehen. Hier wird ein Betrag (viele Banken verlangen eine Mindestsumme) für einen vorher festgelegten Zeitraum mit fixer Verzinsung angelegt. Die Zinsen werden jährlich gutgeschrieben. Vorzeitig abgehobene Beträge werden gemäß einer Zinsstaffel niedriger verzinst. Ähnlich funktioniert das Termingeld (Festgeld, Termineinlage), wo eine bestimmte Geldsumme zu einem vereinbarten Zinssatz für einen fixen Zeitraum angelegt wird. Die Gutschrift der Zinsen erfolgt meist erst am Ende der Laufzeit, auch hier ist oft ein Mindestbetrag vorgeschrieben. Eine vorzeitige Behebung der Einlage ist normalerweise nicht möglich.
- Auf das Prämiensparbuch (Sparbuch zum Ansparen) kann man während eines festgelegten Zeitraums regelmäßig Geld einzahlen, wobei Mindest- und Höchsteinzahlungssummen vorgesehen sind. Die Verzinsung ist variabel. Wenn die vereinbarte Laufzeit eingehalten wird, wird neben den Zinsen eine Prämie gutgeschrieben.
- Bundesschätze sind keine Sparbücher, sondern festverzinsliche Wertpapiere der Republik Österreich. Sie sind in verschiedenen Laufzeiten von einem Monat bis zu zehn Jahren und nur über das Onlinekonto der Bundesfinanzierungsagentur erhältlich. Informationen gibt es unter www.bundesschatz.at. Auch bei dieser Anlageform wird vorzeitiges Beheben mit Zinsabschlägen „bestraft“.