Wir haben die Hotlines von Reiseversicherern, Kreditkartenfirmen und Autofahrerclubs kontaktiert. Notrufnummern sind nicht immer einfach zu finden. Bei den meisten gab es keine zielführenden Informationen.
Blutrot versinkt die Sonne im Meer, eine sanfte Brise kräuselt die Wellen. Doch für dieses Postkartenidyll hat Michael S. jetzt keine Augen. Sein Fuß tut höllisch weh. Eine Schnittwunde, die er nicht weiter beachtet hatte, ist eitrig geworden. Er muss dringend zum Arzt – aber wo findet man den in diesem Urlaubsparadies? Doch zum Glück erinnert sich Herr S., dass er eine Reiseversicherung hat …
Plötzlich krank im Urlaub
Genau dieses Szenario haben wir simuliert und die Notrufnummern unterschiedlicher Anbieter von Reisekrankenversicherungen (Versicherungsunternehmen, Kreditkartenfirmen, Autofahrerclubs) mit folgender Bitte konfrontiert: „Ich bin in Cor Na Ron in der Nähe von Galway in Westirland auf Urlaub und brauche wegen einer eitrigen Wunde einen Arzt. Können Sie mir einen in der Nähe nennen? Ich habe bei Ihnen eine Reisekrankenversicherung.“
Die Polizzennummer hatten wir – was im Urlaub ja nicht ungewöhnlich sein sollte – gerade nicht zur Hand. Im Verlauf des Gesprächs erkundigten wir uns außerdem, was wir in dieser Situation sonst am besten tun sollten.
Keine große Hilfe
Das Ergebnis zeigt, dass solche Hotlines im Ernstfall keine große Hilfe sind. Zwölf Servicenummern haben wir angerufen. Aber nur bei zweien gab man uns konkrete und zielführende Hinweise. Selbst wenn man berücksichtigt, dass wir ja geschummelt und unsere Tester gar keine Versicherung hatten, gibt das Resultat wenig Anlass zur Freude.
Nur bei zwei Anbietern (den Nummern von Allianz und Mondial) stellte es im Laufe des Beratungsgesprächs tatsächlich ein Problem dar, dass der Name unserer Testperson nicht im Computer des jeweiligen Versicherers zu finden war. Was den Schluss zulässt: Auch wer eine Versicherung hat, erfährt im Ernstfall wahrscheinlich nicht mehr als wir in diesem Test!