Achtung Umsatzsteuer: Die meisten Spesenlisten werden in Nettobeträgen
geführt. Der Hinweis „zuzüglich 20 Prozent Umsatzsteuer“ auf die meisten
Spesensätze findet sich oft nur dezent in einer Fußnote (positive Ausnahmen:
Raiffeisen Wien und Steiermärkische, die die Bruttospesen ausweisen).
Anders
als etwa beim Sparbuch ist jede Transaktion bei Fonds mit Kosten verbunden. Vor
allem Mindestspesensätze drücken bei kleinen Anlagebeträgen massiv auf die
Rendite. Jede Ein- und Auszahlung wird neben prozentuellen Gebühren auch mit
Mindestspesen belegt, die bei kleinen Behebungen bzw. Einzahlungen die Rendite
„auffressen“. Wer über einen Fonds kleinere Beträge ansparen will, fährt
üblicherweise mit einem Fondsparplan besser. Auch sind hauseigene und
inländische Fonds meist günstiger zu haben als ausländische. „Fremde“ Spesen
(sie werden bei der Order von Auslandsfonds von Fremdbanken weiterverrechnet)
sind besonders heimtückisch, weil im Vorhinein nicht bekannt.
Kompetente Beratung tut Not
Bezüglich der unter dem Jahr zugesandten Information fehlt es den meisten
getesteten Fondsanbietern an einem transparenten, kontinuierlichen und
anlegerfreundlichen Informationskonzept. Als gut ist nur der Ansatz der
Volksbank Wien zu bezeichnen, bei der die nötigen Informationen übersichtlich
auf einem Blatt zu finden sind. Weiters sendet die Volksbank Wien die
Jahresberichte bzw. die Halbjahresberichte des Investmentfonds zu. Außer der
Volksbank Wien übermittelt nur Schelhammer & Schattera diese Berichte
unaufgefordert.
Unbefriedigende Beratung
Auch die Beratungssituation ist nach wie vor unbefriedigend. Trotz mehrfacher
Kritik sind außer Pauschalaussagen („der Fonds hat sich gut/schlecht entwickelt;
schwierige Börsenlage“) keine fundierten Fachinformationen zu erhalten. Positiv:
Die meisten Banken rieten dazu, den Fonds zu behalten. Problematisch hingegen
die Empfehlung der Raiffeisenbank Wien, die zu einem Umstieg in einen
riskanteren Fonds mit höherem Aktienanteil riet. Begründet wurde dies damit,
dass die Kurse von Rentenfonds zur Zeit sehr hoch seien und ein Sinken zu
erwarten wäre. Jedoch hatte unsere Testperson beim Veranlagungsgespräch
ausdrücklich eine sichere Anlageform gewünscht, die bei einem Fonds mit
Aktienanteil nicht mehr gegeben ist.
Die P.S.K schlug vor, neue Anteile der
Aktienfonds zuzukaufen, um Verluste „früher“ ausgleichen zu können. Das kann gut
oder schlecht ausgehen.
Versprechen nicht erfüllt
Fazit im Jahr 3 unseres Langzeittests: Die beim Ankauf in Aussicht gestellte
Performance (bis zu sechs Prozent bei den Rentenfonds, bis zu zwölf Prozent bei
den Aktienfonds) hat bislang kein Fonds erreicht. Man darf gespannt sein, wie
sich unsere Fonds in den nächsten Jahren weiterentwickeln.