- Euro-Anleihenfonds mit sehr geringem und geringem Risiko
- Österreichische Fonds dominieren
- Neuerungen im Fonds-Dauertest
Neues im Fonds-Dauertest
Diesmal beleuchten wir Investmentfonds, die Anleihen (auch Renten genannt) enthalten, die auf Euro lauten. Im Fondstest, den wir seit einigen Jahren gemeinsam mit unserer deutschen Schwesterorganisation Stiftung Warentest durchführen, gab es vor Kurzem einige Änderungen. Dies betraf zum einen die Bewertungsmethoden. Zum anderen wurden einige Fondsmärkte neu gruppiert, zum Beispiel die Rentenfonds. Jetzt werden Rentenfonds, die in Euro-Anleihen investieren, nach ihrer Risikoklasse eingeteilt, also in Rentenfonds Euro mit sehr geringem, mit geringem, mit mittlerem und mit erhöhtem Risiko.
Risiko bei Anleihen
Warum existiert bei Euro-Rentenfonds ein geringeres oder größeres Risiko, wo die Fonds alle in Anleihen investieren? Hier dürfte doch – entsprechende Bonität des Anleiheemittenten vorausgesetzt – gar kein Risiko bestehen, oder? Nun, in Zeiten steigender Kapitalmarktzinsen sind Anleihen mit fixen Zinsen von Nachteil. Wenn die Zinsen allgemein steigen, bleibt die (fixe) Anleiheverzinsung hinter den Zinsen von neu begebenen Anleihen zurück.
Käufer für alte Anleihen finden
Um nun Käufer für „alte“ Anleihen zu finden, müssen deren Zinsen mit der Verzinsung von neu begebenen Anleihen mithalten können. Daher muss der Kaufpreis, also der Kurswert, von „alten“ Anleihen sinken. Der Kursverlust ist umso höher, je länger die Restlaufzeit ist. Um diese möglichen Kursschwankung zu minimieren, legen Rentenfonds Euro mit sehr geringem und geringem Risiko das Geld ihrer Anleger in kurz laufende oder in Kürze auslaufende Euro-Anleihen von Schuldnern (etwa Unternehmen oder Staaten) mit hoher Bonität an.
Für Sicherheitsbewusste
Wer wenig Verlustrisiko eingehen will oder auf steigende Zinsen setzt, liegt mit Euro-Rentenfonds mit geringem oder sehr geringem Risiko richtig. Selbst Rentenfonds Euro mit erhöhtem Risiko weisen lediglich die Chance-Risiko-Klasse 5 (auf einer fünfzehnteiligen Skala) auf. Das bedeutet: Innerhalb eines Jahres kann man höchstwahrscheinlich maximal 15 Prozent des eingesetzten Kapitals verlieren.
Zum Vergleich: Aktienfonds Österreich liegen in Chance-Risiko-Klasse 8 oder 9. Bei Rentenfonds Euro mit sehr geringem Risiko kann der Fonds mit großer Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Jahres maximal 5 Prozent seines Wertes einbüßen.