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Investmentfonds: Fragen & Antworten - Das Fonds-Einmaleins

Bevor Sie in Fonds veranlagen, sollten Sie sich einige Fragen stellen.

Über Investmentfonds nachdenken

Langsam steigen die Zinsen wieder. Dennoch schaut das gute alte Sparbuch noch nicht wirklich attraktiv aus. Das wäre ein Grund, ernsthaft über Investmentfonds nachzudenken.

Habe ich frei verfügbares Kapital?

Wer gerade so viel Geld zur Verfügung hat, dass sich die Kreditraten fürs Haus und die Lebenshaltungskosten für die Familie ausgehen, ist definitiv kein Fondstyp. Dieser Personenkreis braucht einen Notgroschen, falls plötzlich der Kühlschrank streikt oder eine Zahnsanierung nötig wird – also Geld, das jederzeit verfügbar ist –, am besten aus einem täglich fälligen Sparprodukt. Nun lässt sich ein Fonds zwar jederzeit verkaufen. Ob das aber Sinn macht, wenn sein Kurswert gerade sehr schlecht ist, steht auf einem anderen Blatt.

Plane ich in nächster Zeit große Anschaffungen?

Das Geld, das Sie in Fonds stecken, sollten Sie längere Zeit entbehren können. Der Kauf eines Fonds ist im Allgemeinen mit Spesen (dem sogenannten Ausgabeaufschlag) verbunden, die durch eine gute Gewinnentwicklung erst verdient werden müssen. Es ist möglich, dass der Wert Ihres Aktienfonds in einem Jahr nach dem Kauf in die Höhe schießt und Sie mit einem Verkauf den Gewinn realisieren können.

Es ist aber genauso gut möglich, dass Sie geplant hatten, den Fonds zehn Jahre zu halten, und am Ende dieser Frist dümpelt sein Wert dahin, sodass Sie ein paar Jahre Behaltedauer anhängen müssen, um vielleicht doch noch mit einem Plus auszusteigen.

Kann oder will ich Kapitaleinbußen verkraften?

Falls nicht, sind Fonds nicht für Sie geeignet. Wenn die Märkte einbrechen (dies passierte etwa als Folge der Terroranschläge vom 11. September 2001), fallen die Kurse, und zwar auch bei gut gemanagten Fonds. Sogar bei Euro-Rentenfonds (die in Euro-Anleihen, eine an sich stabile Anlageform, investieren) sind kurzfristige Wertverluste möglich, wenn das Zinsniveau steigt.

Wie wähle ich einen Fonds aus?

Wenn Sie nun sicher sind, dass ein Investmentfonds für Sie geeignet ist, haben Sie die Qual der Wahl. Mehr als 5500 Fonds sind in Österreich zum Vertrieb zugelassen. Alte, aber bewährte Faustregel für die Geldanlage: die sogenannte Anlagepyramide. Die solide Basis bilden risikolose Anlageformen wie Sparbücher oder Festgeldanlagen. Ist dieses Sicherheitsbedürfnis abgedeckt, kann ein Teil des frei verfügbaren Geldes in risikoärmere Wertpapiere wie Anleihen (Renten) oder Rentenfonds gesteckt werden.

Erst wenn diese „Säulen“ stehen, sollten riskantere Produkte wie Mischfonds und Aktienfonds in Erwägung gezogen werden. Sie sind sozusagen das Sahnehäubchen im Anlagemix. Denn auf lange Sicht – zehn Jahre und länger – kann man mit Aktienfonds schöne Gewinne einfahren. Doch Aktienfonds sind kein Basisinvestment und nur als Ergänzung zu sichereren Anlageformen sinnvoll.

Ist es wirklich ein Investmentfonds?

Von Gesetzes wegen dürfen sich nur Investmentfonds „Fonds“ nennen. Aber: Nicht alles, was Fonds heißt, ist auch einer. Mitunter verbergen sich dahinter Gewinn- oder Genussscheine oder Stille Beteiligungen.

Wie viel Risiko will ich tragen?

Chance und Risiko sind zwei Begriffe für ein und dasselbe: je höher die Gewinnchance, umso höher auch das Risiko eines Verlustes. Und je sicherer ein Investment, desto weniger Rendite darf man erwarten. In unserer Fonds-Info werden die Fonds in eine 15-teilige Skala von Risikoklassen eingestuft. Risikoklasse 1 bedeutet, dass der Fonds innerhalb eines Jahres 2,5 Prozent Verlust erleiden kann, bei Risikoklasse 15 kann man in einem Jahr mehr als 90 Prozent des eingesetzten Kapitals verlieren.

Wie verteile ich das Risiko?

Wer wegen seiner beschränkten Finanzkraft nur in einen einzigen Fonds investieren kann, fährt gut mit einem Rentenfonds oder mit einem Mischfonds, der sowohl Aktien als auch Anleihen enthält. Wer mehr zu erübrigen vermag, kann zusätzlich auch zu riskanteren Aktienfonds greifen. Dabei sollte man mehrere Fonds mit unterschiedlichen Anlagestrategien kombinieren; also zum Beispiel einen Rentenfonds, der in Euro-Anleihen investiert, für bescheidene, doch stabile Renditen. Dazu einen Aktienfonds, zum Beispiel Aktien europäischer Unternehmen oder Aktien aus der ganzen Welt, der größere Gewinnchancen erwarten lässt.

Auf einem großen Markt verteilt sich das Risiko besser als bei Aktienfonds, die nur auf einem begrenzten Markt operieren, also in einem Land, einer Region oder Branche. Sie sind anfälliger für starke Kursschwankungen und nur als Beimischung in einem größeren Depot sinnvoll.

Gibt es bei Fonds auch ein Währungsrisiko?

Ja, wenn ein Fonds auch außerhalb der Europäischen Währungsunion investiert, zum Beispiel in Britische Renten oder US-Aktien. Die Wechselkursschwankungen können die Wertentwicklung eines Fonds deutlich beeinflussen. Mit der Währung, auf die der Fonds lautet, hat das nichts zu tun. Die Fonds können durchaus von einer österreichischen Fondsgesellschaft stammen und trotzdem einem Währungsrisiko unterliegen.

Warum soll man sich vorher über die Anlagestrategie eines Fonds informieren?

Fonds werden in Gruppen zusammengefasst. Ein Beispiel ist die schon genannte Gruppe „Aktien Europa“. Da gibt es Fonds, die hauptsächlich in Aktien von Unternehmen mit Sitz in Euro-Staaten sowie in der Schweiz und in Großbritannien investieren. Andere Fonds enthalten auch Aktien aus Reformländern Osteuropas mit höheren Chancen, aber mehr Risiko. Besonders wichtig ist die Anlagestrategie bei Mischfonds, die sowohl in Aktien als auch in Anleihen investieren. Bei manchen Fonds ist das Mischungsverhältnis fix vorgegeben, bei anderen können es die Fondsmanager je nach den Marktverhältnissen ändern.

Wo erfahre ich die Anlagestrategie eines Fonds?

Im sogenannten „vereinfachten Prospekt“. Der muss jedem Anleger angeboten werden (auch von ausländischen Fondsgesellschaften). Hier erfährt man außerdem, wie hoch die Spesenbelastung eines Fonds ist. Auch Monatsberichte, Fact Sheets oder Internetseiten einzelner Fondsfirmen enthalten Informationen zur Anlagestrategie.

Wie finde ich einen guten Fonds?

Wenn Sie sich über die Art des Fonds (Aktien, Mischfonds ...), Anlagestrategie und Chance-Risiko-Klasse im Klaren sind, ziehen Sie unsere Fonds-Info zu Rate. Dort finden Sie eine Punktebewertung nach Performance und Stabilität sowie die absoluten Kennzahlen Wertentwicklung und Verlustanalyse.

Welche Kennzahlen sind im Zusammenhang mit Spesen wichtig?

Die TER (Total Expense Ratio). Sie informiert über das Verhältnis vom Fondsvermögen zu den im Fonds anfallenden Kosten pro Jahr. Die Kosten für An- und Verkauf der Papiere, in die investiert wird, sind dabei nicht enthalten. Sie werden in der PTR (Portfolio Turnover Ratio) angegeben. Diese Kennzahlen sind dem vereinfachten Fondsprospekt zu entnehmen.

Was ist günstiger – ein Fondssparplan oder eine Einmalzahlung?

Banken argumentieren, dass regelmäßiges Besparen mit kleinen Fixbeträgen die Performance erhöht (Cost-average-Effekt): Ist der Kurs des Fonds niedrig, kauft man mehr Anteile, steigt der Kurs, weniger. Entscheidend für den Performance-Erfolg ist aber die Wertentwicklung des Fonds, nicht der Kaufpreis!

Wie beobachte ich mein Depot?

Die Wertentwicklung Ihrer Fonds brauchen Sie nicht jeden Tag zu verfolgen. Kurzfristige Kurseinbrüche kommen vor und sollten Sie nicht in Panik versetzen. Einmal im Jahr sollten Sie den Kursverlauf und die Punktebewertung unserer Fonds-Info anschauen. Gegebenenfalls können Sie dann entscheiden, ob Sie einen Fonds mit hoher Performance mit Gewinn verkaufen oder ob Sie sich von einem lahmen Fonds trennen, der sich nicht und nicht erholen will. Dabei ist zweierlei zu beachten: Beim neuen Fonds ist wieder die Mindestbehaltefrist abzuwarten; zudem fallen wiederum Ankaufsspesen an. 

Wie beende ich mein Fondsinvestment optimal?

Duch langfristige Planung. Wenn Sie zum Beispiel in fünf Jahren Ihre Pension antreten und zu diesem Zeitpunkt Ihre Fonds verkaufen wollen, sollten Sie nicht mehr in Aktienfonds investieren bzw. Aktienfonds, die sich bisher gut entwickelt haben, in risikoärmere Produkte wie etwa Rentenfonds umschichten. Noch besser fahren Sie, wenn Sie das Geld nicht zu einem bestimmten Stichtag benötigen. So müssen Sie nicht dann aussteigen, wenn der Kurswert gerade im Keller ist.

Investmentfonds: Mehr zum Thema

Für Einsteiger, Fondsbesitzer und Anlageprofis

Die Auswahl ist groß: Mehrere Tausend Investmentfonds sind in Österreich zugelassen. Mithilfe unserer „Konsument“ Fonds-Info können Sie die Spreu vom Weizen trennen. Wertentwicklung und Stabilität von rund 2800 Fonds werden Monat für Monat nach der Methode unserer deutschen Schwesterorganisation Stiftung Warentest analysiert und bewertet.

  • Vor dem Kauf: Falls Sie einen Fonds kaufen wollen, können Sie mit unserer Fonds-Info ganz einfach die besten jedes Marktsegments (Aktienfonds, Rentenfonds, Mischfonds …) finden.
  • Zur Kontrolle: Falls Sie bereits einen oder mehrere Fonds besitzen, können Sie nachprüfen, wie sich Ihr Fonds im Vergleich zu anderen Fonds oder zum Index seiner Gruppe schlägt.

Ehe ein Fonds in unsere Fonds-Info aufgenommen wird, muss er sich fünf Jahre lang auf dem Markt bewähren. Dieser lange Beobachtungszeitraum und die aufwendige Analyse garantieren höchstmögliche Genauigkeit und Objektivität.

Telefonische Bestellungen: (01) 588 774

Der Versand erfolgt derzeit ausschließlich per Post. Demnächst werden wir diese Information auch in elektronischer Form bereitstellen.

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