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Investmentfonds: Depotspesen (Marktübersicht) - Vorsicht Spesenritter

Die Spesenbelastung entscheidet über Gesamtertrag. Es summieren sich viele kleine Einzelpositionen. Fonds sollten Sie über einen längeren Zeitraum halten.

Spesen schmälern den Ertrag

Der Ertrag eines Investmentfonds hängt nicht nur von seiner Performance ab. Auch die Spesenbelastung entscheidet über den Gesamtertrag. Zumal die Spesensätze recht unterschiedlich sind. Die Suche nach günstigen Anbietern lohnt sich also. Viele kleine Einzelpositionen können die Nettorendite in Summe beträchtlich schmälern.

Offene und verdeckte Kosten: Während Ausgabeaufschlag und Managementgebühren als Nebenkosten weitgehend bekannt sind, erleben viele Anleger spätestens bei der ersten Abrechnung eine Überraschung. Auch die Verwahrung im Depot kostet extra. Weiters können noch Kosten für das Verrechnungskonto und den An- und Verkauf der Fondsanteile anfallen. Auf die fondsinternen Kosten wie Management- oder Verwaltungsgebühren hat der Anleger allerdings keine Einflussmöglichkeit.

Erster Brocken Ausgabeaufschlag

Ausgabeaufschlag: Der zunächst größte Spesenbrocken beim Fondskauf ist der Ausgabeaufschlag. Dieser wird dem Ausgabepreis in Form eines prozentuellen Aufschlags zugerechnet. Er beträgt bei Aktienfonds meist bis zu fünf Prozent, bei Anleihenfonds sind zwischen zwei und drei Prozent üblich. Am geringsten ist der Aufschlag bei Geldmarktfonds. Werden die Fondsanteile wieder verkauft, wird lediglich der Rücknahmepreis (= Ausgabepreis abzüglich Aufschlag) vergütet.

Rabatte sind verhandelbar

Rabatte auf den Ausgabeaufschlag sind verhandelbar, insbesondere bei größeren Anlagesummen. Für „hauseigene“ Fonds, damit sind Produkte aus dem eigenen Finanzkonzern gemeint, können geringere oder gar keine Aufschläge verlangt werden. Vorsicht bei „No-Load-Fonds“: Diese verzichten auf einen Aufschlag, stellen aber gerne höhere Managementgebühren in Rechnung. Auch Rücknahmegebühren können hier anfallen.
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Diese Erhebung wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Bei Konsumentenproblemen mit Unternehmen in anderen EU-Staaten steht Ihnen die Europäische Verbraucherberatung zur Verfügung: Tel.: 0810 810 225 aus ganz Österreich zum Regionaltarif.

Informationen finden Sie auch auf www.europakonsument.at .

An- und Verkaufsspesen, Devisenkommission

An- und Verkaufsspesen: Nicht alle, aber einige Anbieter verrechnen zusätzliche Ankaufsspesen, teilweise mit hohen Mindestbeträgen (bis zu 70 Euro). Gerade bei kleinen Beträgen fallen diese schnell ins Gewicht. Auch der Verkauf von Fondsanteilen kann mit Kosten verbunden sein. Für Fonds in Fremdwährung ist zusätzlich eine Devisenkommission (bis zu 0,3 Prozent oder mindestens 8 Euro) zu verdauen.

Verwahrung kostet Depotgebühren

Kontokosten und Depot: Für die Verwahrung der Fondsanteile fallen Depotgebühren an. Diese Spesen sind je nach Fondstyp gestaffelt. Für hauseigene Fonds werden zwischen 0,12 und 0,26 Prozent (inklusive 20 Prozent Umsatzsteuer) vom Kurswert der Wertpapiere berechnet, für ausländische Fonds können deutlich höhere Spesen anfallen. Häufig ist auch das Verrechnungskonto nicht gratis. Besteht beim jeweiligen Anbieter bereits ein Girokonto, kann dieses üblicherweise als Verrechnungskonto verwendet werden.

Spesen beim Ausstieg

Schließungskosten: Zu guter Letzt sind beim Ausstieg aus einer Fondsveranlagung bei etlichen Anbietern nochmals Spesen für die Schließung des Depots (bis zu 36 Euro) und des Verrechnungskontos (zusätzlich bis zu 24 Euro) zu berappen.

Onlinebroker: etwas günstigere Konditionen

Internet-Anbieter: Onlinebroker bieten günstigere Konditionen als Filialbanken, allerdings üblicherweise keine Beratung. Bei vielen Fonds sind hier die Ausgabeaufschläge reduziert, dies hängt von der Fondsgesellschaft ab. Auch die Depotgebühr ist meist günstiger. Andererseits können sonstige Kosten anfallen, weil zusätzlich ein Verrechnungskonto nötig ist. Keine Vergünstigung beim Ausgabeaufschlag gewährt der Fondsshop Fonds & Co. Auch bei Filialbanken (BA-CA, BAWAG P.S.K., Erste Bank, Hypo NÖ, Volksbank Wien) kann man auf die Beratung verzichten und Fonds selbstständig via Internet kaufen und verkaufen. Einige Institute reduzieren dann auch die Spesen.

Spesen bei Investmentfonds: Kompetent mit "Konsument"

  • Kein schnelles Geld. Wegen der hohen Spesenbelastung rechnet sich eine kurze Behaltedauer oft nicht. Fonds mindestens drei bis fünf Jahre behalten, damit die Nettorendite stimmt.
  • Hohe Mindestspesen. Beim An- und Verkauf darauf achten, dass die Ordergröße eventuelle Mindestspesen übersteigt. Kleinbeträge vermeiden. Hier sind spesenbegünstigte Fondsparpläne geeigneter.
  • Online ist günstiger. Spesen lassen sich auch bei Online- bzw. Direktanbietern sparen, allerdings gibt es hier keine Beratung. Auch Filialbanken bieten als kostengünstigen Vertriebsweg den An- und Verkauf über Internet an. Aber: Nicht nur der Preis, auch die Qualität des Fonds muss stimmen!
  • Aktiv verhandeln. Einige Spesenkategorien wie etwa der Ausgabeaufschlag sind verhandelbar. Konditionen vergleichen.
  • Oft wechseln bringt nichts. Bei panikartigem Umschichten in andere Fonds (etwa um Verluste auszugleichen) fallen neuerlich An- und Verkaufsspesen an (nach dem Motto: "Hin und her macht Beutel leer"). Läuft ein Fonds aber über Jahre tatsächlich schlecht, macht ein kalkulierter Umstieg Sinn.

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