Einzelverrechnung erfordert Eigeninitiative
Pauschalpakete inkludieren oft eine Reihe von Zusatzleistungen
(etwa Kreditkarte, Schecks oder Möglichkeit zum kostenlosen Home-Banking). Wer
all das nicht braucht oder ohnehin nur wenige Transaktionen über sein Konto
durchführt, kann sein Einzelverrechnungskonto etwas günstiger gestalten, indem
er auf das eigene Nutzungsverhalten achtet (siehe Kasten „So lässt sich
sparen“). Diese Eigeninitiative verschlingt natürlich einiges an Zeit, aber
immerhin ist es eine Möglichkeit, Kosten zu senken. Recht viel mehr steht den
Kontoinhabern nämlich nicht offen: Vergleiche mit anderen Bankinstituten sind
zwar absolut empfehlenswert, aber zum einen gibt es keines, von dem sich sagen
ließe, dass es wirklich deutlich günstiger ist als die Konkurrenz. Zum anderen
lässt sich die Zusammensetzung des Buchungsentgelts kaum nachvollziehen. Selbst
bei einem relativ einfach konstruierten Kontenmodell ist es eine mathematische
Herausforderung, von der Summe der Kontogebühren auf die einzelnen Posten
rückzuschließen. Wenden Sie sich daher an Ihren Bankberater, wenn Sie Ihren
Bedarf eine Weile beobachtet haben und meinen, dass sich ein Umstieg lohnen
könnte.
Hohe Sollzinsen bei Kontoüberziehung
Dass man trotz beständigem Plus auf dem Girokonto keine
besonders dicken Guthabenzinsen lukrieren wird, ist bekannt. Verhandeln ist fast
schon Pflicht. Zumindest der Zinssatz für täglich fällige Gelder sollte drinnen
sein. Bekannt ist auch, dass sich ein Minus auf dem Konto äußerst ungünstig auf
die ohnehin schon prekäre persönliche Finanzlage auswirkt. Sollzinsen auf
Girokonten waren und sind praktisch immer höher als Zinsen für einen
Privatkredit. Aber auch hier hat sich die Schere in den vergangenen drei Jahren
noch weiter aufgetan: Während bei einer Kontoüberziehung im Erhebungszeitraum im
Schnitt fast 10 Prozent Sollzinsen anfielen, lag der Zinssatz für Konsumkredite
zwischen 6 und 7 Prozent! Auch hier gilt: Verhandeln kann sich auszahlen. Wer
über den Überziehungsrahmen hinaus Schulden macht, muss gar durchschnittlich 15
Prozent Sollzinsen berappen. Die Sollzinsen auf dem Konto sind in den letzten
drei Jahren somit bei weitem nicht so stark gefallen wie die Privatkreditzinsen.
Logische Konsequenz: Falls das Geld auf dem Konto knapp wird und in absehbarer
Zeit keine Deckung in Sicht ist, besser nach einem Privatkredit umsehen.
Enormer Anstieg |
Kontoführungsgebühr bei Einzelverrechnungskosten (ohne
Überziehung): |
Kontoführungsgebühr bei Pauschalkonten |
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ec-Karte mit Bankomatfunktion |
Bareinzahlung auf institutseigenes Konto |
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Bareinzahlung auf institutsfremdes Konto |
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Kleine Eingriffe, große Wirkung |
Allein die Erhöhung der Buchungsgebühr pro Zeile hat
bereits viele Konten erheblich verteuert. Noch drastischer fiel das
Kostenplus aus, wenn gleichzeitig die Zahl der Freibuchungen pro Jahr
reduziert wurde. Für einen Normalnutzer mit 180 Buchungen pro Jahr kann
die Kostensteigerung dann so aussehen: |
1996 |
Zeilengebühr: |
öS 1,50 |
60 Freibuchungen: |
öS 180,– |
1999 |
Zeilengebühr: |
öS 1,90 |
60 Freibuchungen: |
öS 228,– |
= > + 27%
teurer! |
1999 |
Zeilengebühr: |
öS 1,90 |
40 Freibuchungen: |
öS 266,– |
= > + 48%
teurer!
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