Schlampig verarbeitet
Das erklärt auch die recht unterschiedlichen Testergebnisse. Der
Wasserdampfdurchgangsindex, ein Gradmesser dafür, wie gut der an der
Hautoberfläche verdampfte Schweiß vom Gewebe durchgelassen wird, wurde bei
reinen Synthetikprodukten nicht immer als sehr gut bewertet (Vaude),
andererseits konnte auch ein Naturfaserprodukt (Ortovox aus 100 % Schurwolle) an
der Spitze mithalten – vor allem dank seines höheren Warmhaltevermögens.
Die Wirkung unter Laborbedingungen unterscheidet sich wiederum vom
subjektiven Empfinden der Träger. Die besten Ergebnisse in der Praxis lieferten
Skiny, Vaude und Löffler transtex. Am wenigsten nass fühlte sich Skiny an. Die
Wolle von Ortovox wurde hingegen als unangenehm kratzend empfunden, auch die
Passform und die Elastizität des Materials wurden niedrig
bewertet.
Insgesamt wurden am häufigsten zu dicke Nähte oder störende Etiketten
beanstandet – Verarbeitungsmängel, die bei Hightech-Kleidung eigentlich nicht
passieren sollten.
Welches Material ist nun wirklich am besten für sportliche Aktivitäten
geeignet? Die Meinungen gehen auch unter Experten auseinander, generell stimmt
man aber darin überein: Für Genuss-Sportler und Menschen, die wenig schwitzen,
reicht die Speicherfähigkeit von Naturfasern aus. Wenn man bei sportlicher
Aktivität stärker ins Schwitzen kommt, sind synthetische Fasern die bessere
Wahl. Die Feuchtigkeit wird nicht gespeichert, sondern sofort nach außen
geleitet, um zu verdunsten. Ein Mittelding stellen Zwei-Schicht-Textilien dar
(am bekanntesten ist das Löffler transtex-System): innen Synthetik, außen
Baumwolle. Schweiß wird von der Haut weggeleitet und in der Baumwolle
gespeichert, wo er in der Folge verdunsten kann.