Jedes Snowboard hat spezielle geometrische (Länge, Breite, Kantenlänge, Taillierung) und elastische (Vorspannung, Torsion, Flex) Eigenschaften.
Länge: Je nachdem, welcher Typ von Snowboarder man ist, sollte die Brettlänge an Körpergröße, Gewicht und Fahrkönnen angepasst werden. Ein grobes Richtmaß besagt: Ein Board sollte vom Boden bis zum Kinn oder der Nase des Fahrers reichen. Freestyleboards werden eher kürzer gewählt, weil sie dann drehfreudiger sind, während Freeride- und Raceboards eher länger sein sollten.
Breite: Sie ist beim Snowboardkauf eines der wichtigsten Kriterien. Das Board darf auf keinen Fall zu schmal sein, da die Boots sonst beim Aufkanten den Schnee berühren. Man kann sich zwar mit kleinen Tricks behelfen – z.B. mit Bindungsplatten, damit die Bindung höher ist; oder indem man die Bindung mit einem anderen Winkel einstellt, was bei einem Unterschied von mehr als 30° aber schlecht für die Gelenke ist –, allerdings erfordert das Springen und Drehen in der Luft mehr Kraft, je breiter ein Board ist.
Kantenlänge: Dabei geht es um die Länge der Kante, die beim Fahren effektiv den Schnee berührt. Eine kürzere effektive Kante macht das Board "drehfreudiger", allerdings auf Kosten der Carvingeigenschaften. Längere Kanten hingegen sind ideal für eisige Pistenverhältnisse.
Taillierung oder Sidecut: Die Taillierung eines Boards wird durch den Radius bestimmt. Wenn man das Board beim Fahren aufkantet, fährt es entlang der Taillierung eine Kurve. Je "schwächer" das Board tailliert ist, umso größer ist der Radius der Kurve, was vor allem für Racer ideal ist. Snowboards, die kleinere Radien fahren, besitzen eine höhere Drehfreudigkeit und einen besseren Kantengriff – ideal für Freestyleliebhaber.
Vorspannung: Wenn man ein Board auf den Boden legt, merkt man, dass es nicht plan aufliegt, sondern ein Abstand zum Boden besteht – die Vorspannung. Man benötigt sie während der Fahrt beim Durchdrücken des Brettes als Widerstand.
Es gibt viele verschiedene Arten der Vorspannung, welche die Eigenschaften des Boards beeinflusst. So lässt es sich mit einem Camber – das Brett liegt nur beim Tail (hinten) und bei der Nose (vorne) auf – aufgrund des besseren Kantengriffs leichter carven. Ein Rocker hingegen – das Brett liegt in der Mitte auf und biegt sich an beiden Enden in die Höhe – hat in der Regel eine stärkere Drehfreudigkeit.
Torsion: Wenn man ein Board aufstellt, festhält und in der Längsachse nach rechts oder links verwindet, kann man die Torsionssteifigkeit (Verdrehsteifigkeit) feststellen. Eine geringe Steifigkeit macht ein Board drehfreudiger und fehlerverzeihender, es ist somit gut für Anfänger geeignet. Bei hoher Geschwindigkeit und auf unruhigem Untergrund sind härtere Boards zu empfehlen, um eine bessere Kantenkontrolle zu haben.
Flex: Der Flex (Biegesteifigkeit) ergibt sich aus der Kombination der Vorspannung und der Torsion. Wenn man Druck auf das Brett ausübt, indem man sich draufstellt, und dann wieder heruntersteigt, biegt sich das Brett in seine ursprüngliche Form zurück. Dieses Zurückbiegen gibt den Grad der Biegesteifigkeit an. Bei einem stärkeren Flex kann man sich leichter und höher vom Boden abdrücken, was im Freestyle-Bereich bevorzugt wird, weil man damit mehr Kontrolle und einen besseren Kantengriff hat.
Kontur/Form:
- Twinshape: Die geometrischen und elastischen Eigenschaften sind im vorderen und hinteren Teil des Brettes gleich. Es gibt kein eindeutiges "vorne und hinten".
- Directional Shape: Der vordere und hintere Teil des Brettes weisen verschieden geometrische und elastische Eigenschaften auf.