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Reisezahlungsmittel - Zahlen, bitte!

  • Günstiger mit Kreditkarte, teure Reiseschecks
  • Wechselspesen und Kurse vergleichen
  • Auslaufmodell Euroscheck

Die Urlaubszeit rückt näher und damit die alljährliche Frage nach dem kostengünstigsten Zahlungsmittel auf Reisen. Egal, ob Sie bereits zu Hause oder erst vor Ort Schilling in die jeweilige Landeswährung wechseln, lieber mit Kreditkarte zahlen oder sich auf einen Bankomaten am Urlaubsort verlassen, um Spesen kommen Sie nicht herum. Wie unser Vergleich zeigt, sind Bargeld und Reiseschecks die teuerste, die Kreditkarte die billigste Variante. Ab nächstem Jahr sollte es in den Euro-Ländern deutlich billiger werden; eines ist sicher: Bargeld brauchen Sie dann nicht mehr zu wechseln.

Aber zurück zur aktuellen Situation: Je weniger beim Umwechseln von Bargeld für Spesen und Mindestgebühren abgezwackt wird, umso besser für Ihre Urlaubskasse. Während die meisten Banken im Schnitt 1,5 Prozent, mindestens jedoch 50 Schilling verlangen, verrechnet die CA für „Laufkunden“ bis zu 3 Prozent. Wer eine ÖBB-Vorteilscard besitzt oder Kontoinhaber bei der Österreichischen Verkehrskreditbank ist, kann bei allen Zweigstellen dieser Bank (mehrere in Wien sowie an den Hauptbahnhöfen von Linz und Salzburg) zu Sonderkonditionen (0,5 Prozent) wechseln.

Große Unterschiede bei Wechselkursen

Neben der Spesenbelastung kommt es aber auch auf den Wechselkurs an. Nur in den zwölf Euro-Ländern gelten fixe Kurse. Für alle anderen Währungen kann jedes Kreditinstitut im Prinzip eigene Kurse festsetzen. Ein Beispiel: Der Ankauf von 100.000 ungarischen Forint kostete am 23.03.2001 bei der BAWAG 5544 Schilling, bei der PSK hingegen 5460 Schilling; macht immerhin 84 Schilling Unterschied. Der so genannte Valutenkurs wird für den An- und Verkauf von Banknoten verrechnet. Der (günstigere) Devisenkurs kommt für bargeldlose Transaktionen (zB Kreditkartenabrechnungen) zur Anwendung. Zu beachten ist, dass der angegebene (Valuten-)Kurs aus Sicht der Bank zu verstehen ist. Ein Verkaufskurs von 15,816 für den US-Dollar bedeutet, dass Sie für einen US-Dollar 15,816 Schilling bezahlen müssen. Die Kursumstellung erfolgt in den meisten Banken um 14 Uhr. Wer beispielsweise an einem Montag vor 14 Uhr wechseln will, bekommt unter Umständen den schlechteren Kurs vom Freitag verrechnet.

Währungen aus osteuropäischen Staaten, von Entwicklungsländern oder „exotische“ Währungen sind vor Ort meist günstiger zu haben. Dies gilt derzeit auch für die türkische Lira.

Mit Kreditkarte wird’s billiger

Als praktischer – und Spesen sparender – Reisebegleiter hat sich auch heuer wieder die Kreditkarte herausgestellt. Die Umrechnung erfolgt zum günstigen Devisen-Briefkurs, und die Abbuchung erfolgt erst bis zu sechs Wochen später. In vielen Karten ist zudem eine (kleine) Reiseversicherung inkludiert. Die Spesen (Manipulationsgebühr) sind mit einem Prozent vergleichsweise moderat. Bei Diners, Visa und Mastercard fällt die Bearbeitungsgebühr sehr zum Ärger der Konsumenten auch für Euro-Währungen an, obwohl hier aufgrund der Euro-Fixkurse eigentlich keine „Manipulationen“ mehr nötig sind. Spätestens, wenn mit Beginn des Jahres 2001 der Euro als Bargeld existiert, muss mit diesen Gebühren endlich Schluss sein. Rühmlicher Vorreiter: American Express rechnet Euro-Währungen schon heute ohne Gebühr ab (bei anderen Währungen 2 Prozent).

Für Länder mit starken Währungsschwankungen kann es durch den unterschiedlichen (und nicht beeinflussbaren) Abrechnungszeitpunkt der Kreditkartenfirmen zu Kursdifferenzen kommen. So ist es auch Herrn Bauer ergangen, der seinen Traumurlaub in Malaysia mit Kreditkarte bezahlte. Während AirPlus/Diners einen Kurs von 4,066 Schilling für 1 Malaysischen Ringgit in Rechnung stellte, gab Visa einen Kurs von 3,923 Schilling an. Bei einer Rechnung über umgerechnet rund 8000 Schilling ergibt sich somit eine Differenz von 286 Schilling, die Herr Bauer bei AirPlus/Diners mehr bezahlt hätte.

Für Bargeldbehebung zu teuer

Aber Vorsicht vor Bargeldbehebungen mit Kreditkarte. Wegen der hohen Mindestgebühren (bei Mastercard und Visa 50 Schilling) bzw. 4 Prozent Spesen ist von dieser Variante eher abzuraten. In vielen (europäischen) Ländern ist es jedoch bereits problemlos möglich, über die Bankomatkarte mit dem PIN-Code Bargeld abzuheben. Das kommt deutlich billiger als mit Kreditkarte. Die Banken verrechnen dafür 25 Schilling plus 0,75 Prozent des Ausgabebetrags.

Das Ende des Euroschecks naht

Ein Auslaufmodell stellen die in Österreich beliebten Euroschecks dar. Sie können heuer noch sowohl in Schilling als auch in Euro ausgestellt werden. Zwar soll der blaue Papierscheck weiter bestehen, die Garantie der europäischen Banken, die Euroschecks auf jeden Fall bis zu einer bestimmten Summe einzulösen, wird aber mit Jahresende fallen. Unser Tipp: Die alten Formulare aufbrauchen und keine neuen mehr bestellen (neue Scheckformulare kosten pro Stück bis zu 3,50 Schilling!). Wer mit Traveller’s Cheques reist, muss Ausstellungsgebühren von 1 Prozent einkalkulieren, wobei die Mindestgebühr mit 100 Schilling doch recht hoch ist. Dazu kommen noch die Einwechselspesen.

Zahlungsmittel  

Betrag/Gegenwert von

   

öS 500,-

öS 5000,-

Bargeld (1) Valutenankauf 1,5%, mind. öS 50,-

50,-

75,-

Bankomatkarte mit PIN-Code Behebung am Bargeldautomaten 0,75% + öS 25,-

28,75

62,50

  POS (point of sale)-Zahlung 0,75% + öS 15,-

18,75

52,50

Kreditkarte 1% Manipulationsgebühr
Ausnahme American Express: in Euro-Ländern KEINE Gebühr, außerhalb 2%

5,-

50,-

  Bargeldabhebung mit Kreditkarte
3% (+ 1% Manipulationsgebühr), mind. öS 50,- (Mastercard und Visa; bei AMEX mind. öS 70,-, bei Diners mind. US$ 4,-)

50,-

200,-

Reiseschecks 1% Ausstellungsgebühr, mind. öS 100,- (2)

100,-

100,-

Bei Bankomatkarte und Kreditkarte gilt der günstigere Devisenbriefkurs; die Grundkosten der Zahlungsmittel wurden nicht berücksichtigt.

Zeichenerklärung:
(1) gängige Spesensätze, Ausnahmen nicht berücksichtigt
(2) etwaige Einlösespesen bzw. Rückwechselspesen unberücksichtigt

Erhebungszeitraum:
April 2001

Wer kennt sie nicht, die unfreiwilligen „Mitbringsel“ in Form von Geldscheinen und Münzen, die oft jahrelang in einer Lade vor sich hindämmern. Während Geldscheine von Euro-Währungen bis 31. März 2002 in der Österreichischen Nationalbank (www.oenb.at) und deren Zweigstellen in den Bundesländern kostenlos umgetauscht werden, gilt dies nicht für Münzgeld. Wohin aber mit den alten Münzen?

Einige Banken sind zwar durchaus bereit, Münzen „gängiger“ Währungen anzunehmen. Sie lassen sich dieses Service allerdings teuer bezahlen. Die CA verrechnet beispielsweise Wechselspesen von 25 Prozent, mindestens jedoch 50 Schilling, was sich in vielen Fällen kaum auszahlen wird.

Unser Tipp: Verschenken Sie die Münzen an Freunde, die heuer noch in dem jeweiligen Land Urlaub machen.

Touristenfallen meiden. An frequentierten Orten (Flughäfen, Stadtzentren etc.) werden häufig überhöhte Gebühren verlangt. Wechseln Sie auch im Ausland bevorzugt in Banken.

Mit der Hausbank verhandeln. Als Kontokunde können Sie im Gegensatz zu „Laufkunden“ auch bei Wechselspesen und beim Kurs bessere Konditionen erwarten.

Euro-Währungen abbauen. Wegen der Umstellung auf den Euro keine alten Münzen, Scheine oder Reiseschecks mehr horten.

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