Radfahrer: moralisch überlegen
Radfahrer sind den Autofahrern moralisch überlegen. Sie verstinken die Luft nicht, verursachen keinen Motorlärm, brauchen viel weniger Asphalt und tun etwas für ihre Gesundheit. Nirgendwo findet man so drahtige Figuren wie bei langjährigen Fahrradboten.
Alois Grasböck: |
Das gute Umweltgewissen ist leider dort kein sanftes Ruhekissen, wo der Radfahrer abrupt auf hartem Grund landet, sei es Blech oder Straße. Und leider haben sich die Chancen, durch Fremdeinwirkung aus dem Sattel geschossen zu werden, erhöht.
Geschwollene Limousinen, aufgedunsene Geländewagen
Was seht ihr, wenn ihr heute auf die Straße schaut? Ihr seht: haufenweise geschwollene Limousinen und aufgedunsene Geländewagen, die man nicht einmal übersehen könnte, wenn man wollte. Dank „Licht am Tag“ sind sie alle beleuchtet, ganz egal, wie hell die Sonne lacht.
Aktion "Finster bei Nacht"
Dazwischen huschen ein paar schmale Schattenwesen herum. Das sind die Radfahrer, die im Lichtermeer optisch nicht viel hergeben, sofern sie nicht in schreienden Farben gekleidet sind. Damit nicht genug, arbeiten viele von ihnen an der eigenen Unsichtbarmachung, indem sie sich bei Einbruch der Dämmerung an der Aktion „Finster bei Nacht“ beteiligen.
Fahrrad ohne Licht
Da ist das alte Rost-Rad, dessen Lichtquellen schon vor Jahrzehnten erloschen sind und bei dem sich Ersatzteile nicht mehr lohnen. Da ist aber auch das teure Rennbike, bei dem die Beleuchtung aus Gewichtsgründen wegfällt. Was manchen Lenker nicht hindert, als schwarzes Loch über vielbefahrene Landstraßen zu sausen.
Schwarze Löcher der Landstraße
Diese Leute gefährden sich selbst. Generell aber gilt: Über die Radfahrer ist bei „Licht am Tag“ nicht geredet worden. Seltsam, dass die Politik ausgerechnet auf eine Gruppe vergisst, die nachweislich nach oben buckelt und nach unten tritt.