Viele Kinder tragen zu kurze Schuhe
Das Forschungsprojekt „Kinderfüße – Kinderschuhe“ hat die Öffentlichkeit alarmiert: Mehr als zwei Drittel der Kinder tragen zu kurze Schuhe, was nachweislich für Fußschäden verantwortlich ist. Und die Größenangaben der Schuhe sind keine Orientierungshilfe: Nur drei Prozent der Schuhe sind richtig gekennzeichnet (siehe dazu: Weitere Artikel - "Kinderschuhe 2/2004". Das hat das Expertenteam, welches die Studie erstellt hatte, zu Überlegungen bewogen, wie man dieses Problem sinnvoll bewältigen kann. Denn es gibt für die Überprüfung der Passform keine verlässliche Messmethode: Das Kind selbst kann nicht genau angeben, ob ein Schuh drückt, bei der Daumenprobe zieht es die Zehen reflexhaft ein, und das Zeichnen einer Schablone wird von vielen als zu umständlich empfunden.
Neues Messgerät
Nun hat das Team ein Messgerät auf den Markt gebracht, das „kinderleicht zu bedienen“ sein und millimetergenaue Messungen zulassen soll: plus12. Es misst die Länge des Fußes und fügt automatisch den notwendigen Minimalspielraum (12 mm) hinzu. Ebenso lässt sich die Innenlänge eines Schuhs feststellen. Damit kann man den passenden Schuh finden, ohne auf die (stark schwankenden) Größenangaben der Hersteller angewiesen zu sein.
Kein Stein der Weisen
Ist das endlich der Stein der Weisen? Wir haben das neue Gerät von mehreren Familien testen lassen, das Ergebnis fiel eher enttäuschend aus. Man weiß auch bei diesem Gerät nicht genau, wo man die Fußspitze ansetzen soll. Beim Hineinschieben des Gerätes in den Schuh spürt man nicht genau, ob man die Schuhspitze schon erreicht hat. Ein leichtes Verrücken der Vorrichtung oder ein Verstellen des Fußes kann sich schon in einer deutlichen Änderung der empfohlenen Schuhgröße auswirken. Alles in allem also das gleiche Problem wie mit den bisher gebräuchlichen Messmethoden.
Umgang erlernen
Wahrscheinlich muss man mit dem Gerät erst richtig umzugehen lernen; wer es das erste Mal in die Hand bekommt, steht wohl eher ratlos da. Empfehlenswert scheint plus12 daher weniger für den Endverbraucher, sondern für das Verkaufspersonal im Schuhhandel. Die Schuhhandelskette Reno will ihre Filialen jedenfalls damit ausrüsten. Nähere Informationen bei: Dr. Wieland Kinz, Postfach 26, 5034 Salzburg. Oder per Internet unter www.kinderfuesse.com . Preis 9,90 Euro (plus Versandkosten).