Verunsicherte Konsumenten haben beim VKI-Beratungszentrum nachgefragt. Grund: Derzeit erhalten Stammkunden von Elektro- oder Sportketten und Zeitschriften-Abonnenten Einladungen für nahezu gleichlautende Reise-Arrangements.
Gratis-Reisen in die Türkei
Es handelt sich um einwöchige Aufenthalte in der Türkei für zwei Personen. Schön gestaltete Prospekte machen die Reise schmackhaft. Und sogar die Koffer-Anhänger für den Flug sind im Einladungs-Package enthalten. Die Urlauber sollen in fünf-Sterne Hotels im Doppelzimmer untergebracht sein, Frühstück und Ausflugsprogramm sind inkludiert. Bei einigen Offerten ist der Flug dabei, bei anderen müssen sich die Konsumenten selbst darum kümmern. Doch wer hat schon etwas zu verschenken?
Extras kosten
Tatsache ist, Reisen in der Zwischensaison sind günstig. Hoteliers bemühen sich, mit diesen Angeboten ihre Ferienanlagen in den Wintermonaten auszulasten. Wichtige Details: An der türkischen Riviera gibt es vielfach nur spärliche, dörfliche Infrastruktur mit Restaurants und Geschäften. Für die Urlauber bedeutet das: Sie sind auf die Verpflegung im Hotel weitgehend angewiesen. So müssen die Feriengäste wohl mit einigen Zusatzausgaben rechnen: Alle Mahlzeiten zusätzlich zum Frühstück sowie ein besseres Zimmer, Getränke etc. sind extra zu bezahlen. Über das Niveau dieser Nebenkosten ist leider nichts bekannt.
„Betriebsbesichtigung“ inklusive
Derartige Urlaubs-Arrangements enthalten fast immer Betriebsbesichtigungen, zumeist bei Bekleidungs-, Teppich- oder Schmuckmanufakturen. Im Rahmen der lockeren Ferienatmosphäre und angesichts der Tricks perfekt geschulter Verkäufer fällt es schwer, zu widerstehen. Schnell befinden sich die Konsumenten im Besitz von meist überteuerten Souvenirs. Oft arbeiten Manufaktur und Hoteliers zusammen. Damit kommen diese Unternehmen dann doch auf ihre Rechnung.
Fazit: Auch bei einer geschenkten Reise fallen Kosten an, die vor Antritt möglicherweise gar nicht klar abgeschätzt werden können. Letztlich gilt auch hier: Niemand hat was zu verschenken.