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Schweine im Gespräch - Finale im Stelzenfriedhof

Die wenigsten verstehen die Sprache der Tiere; Alois Grasböck schon. Er berichtet, was unsere Mastschweine so reden. - "Kunde König“, ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck 
Alois Grasböck

Tiere können nicht reden, jedenfalls nicht mit uns Menschen. Nur das kleine Schweinderl im Werbe-TV hat ständig die Schnauze offen. Aber das besagt nicht viel, denn die Werbung hat sogar schon Klomuscheln zum Sprechen gebracht. Könnten Tiere reden, würde sich das vermutlich anhören wie folgt.

Zu eng um umzufallen

"Mach dich nicht so breit, du fette Sau, sonst kriege ich von dem ständigen Körperkontakt noch Wimmerl“, grunzte Mastschwein eins und stellte die Borsten auf. "Erstens“, keifte Mastschwein zwei zurück, "ist es hier so eng, dass wir nicht einmal umfallen können, also beschwer‘ dich beim Mäster. Zweitens bin ich keine fette Sau, sondern gewinne wahrscheinlich bei ,Austrias next Super-Sonderangebot‘ für mageres Bauchfleisch!“

Billiger als ein Packerl Tschick

„Haha, da würden ja die Hühner lachen, wenn sie nicht so depressiv wären. Super-Sonderangebot! Das heißt doch nur, dass sie ein Kilo von dir billiger als ein Packl Tschick verkaufen. Und wenn ich dich so anschaue, frage ich mich, ob die Tschick nicht gesünder sind.“ „Du gemeines Schwein!“, heulte Nummer zwei auf. „Mir scheint, du hast dich von der Anti-Fleisch-Lobby schmieren lassen. Die wollen doch nur, dass wir Marktanteile verlieren.“

Finale im Stelzenfriedhof

„Wenn du so scharf darauf bist, dass sie dich ins eigene Fleisch schneiden, bitte sehr. Ich wüsste mir was Besseres als ein Finale im Stelzenfriedhof. Kennst du das Buch von George Orwell, in dem die Tiere den Farmer verjagen und die Schweine die Macht übernehmen?“ Mastschwein zwei, das nicht zu den klügsten zählte und sich durchaus auf eine Karriere als vorgewürzte Ripperl freute, erschrak.

Spargel aus Peru, Himbeeren aus Mexiko

„Aber was sollen die Menschen essen, wenn wir sie verjagen?“ „Ist doch egal, du Vollkoffer! Von mir aus Spargel aus Peru und Himbeeren aus Mexiko, die fressen eh alles! Oder Paprika mit so viel Spritzmittel, dass man sie eigentlich chemisch reinigen müsste. Geschieht denen recht!“ Verwirrt schüttelte Nummer zwei den Kopf. „Ich weiß nicht. Wenn wir einen Aufstand machen, nehmen sie womöglich Pferde.“



Lesen Sie auch unseren Artikel zum Thema Fleischkonsum 5/2013.

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