DeSpar Premium Cantuccini
Bei Spar in Luftenberg stehen nebeneinander zwei nahezu gleich aussehende Packungen Toscani IGP alle Mandorle (25 %) bzw. DeSpar Premium Cantuccini alle Mandorle zu jeweils € 1,99. Die auf der Packung verwendeten Fotos sind identisch, die Produktbezeichnung unterscheidet sich nur durch die Ergänzung „Toscani IGP“ und eine fett gedruckte Prozentangabe (25 % Mandeln). Bei den Cantuccini alle Mandorle findet sich die Prozentangabe für Mandeln (22 %) verschämt im Kleingedruckten.
Die Schachtel der Cantuccini alle Mandorle wirkt optisch deutlich größer, wird aber nur bei genauer Betrachtung als eine Spur schmäler und dünner erkannt. Als Gewicht wird bei der optisch kleineren Schachtel 200 g angeführt, die vermeintlich größere Packung enthält nur 150 g. Der Preis der Cantuccini in der „größeren“ Schachtel ist also um ein Drittel (!) höher! (€ 0,995 bzw. € 1,327 pro 100 g). Dafür enthält die „größere“ Schachtel Gebäck mit 3 % weniger (teuren) Mandeln und dafür mehr (billigerem) Fett und daher auch mehr Kalorien.
Ein optischer Mengenvergleich wird vereitelt, da die Cantuccini der „größeren“ Packung in einem undurchsichtigen Sack verschweißt sind. Optisch und geschmacklich besteht kaum ein Unterschied. Die Cantuccini der „kleinen“ Packung wirken dunkler gebacken, wohingegen überraschenderweise die helleren aus der „großen“ Packung viel härter waren, sodass ich mir Sorgen um meine Zähne machte.
Darf ich raten? Spar wird demnächst die 200-g-Packung auslisten und die Kunden sollen nicht merken, dass sie eine 33%ige Preiserhöhung bei minderer Qualität für ein sog. „Premium“-Produkt akzeptieren.
Martin Renoldner
Luftenberg
(aus KONSUMENT 7/2017)
Anderer Meinung
Ich lese gerade die Ausgabe 3/2017 und bin dabei etwas müde geworden, die diesbezüglichen Beiträge zu lesen. Es gibt nun mal kein Gesetz, das die Packungsgrössen regelt und es würde auch keinen Sinn machen. Aber es gibt – EU sei Dank – die Preisauszeichnung je vorgegebener Einheit. Ein kurzer Blick darauf und jeder Konsument ist im Bilde und kriegt mit der Zeit auch ein Preisgefühl. Das war früher nicht möglich!
Solange wir uns von versteckten Preiserhöhungen täuschen lassen, solange wird die Wirtschaft diesen Trick auch anwenden. Aber wenn wir vielleicht doch einmal erwachsene Konsumenten werden, wird sich die Wirtschaft die Zähne ausbeissen und keine Chance mehr haben uns zu besch..., wie ein erboster Leser schreibt. PS: Ich schätze Ihre Arbeit, nur dieses Thema finde ich falsch behandelt. Anstatt mit den Lesern mitzujammern, sollten Sie ihnen einen Weg weisen, wie sie sich dagegen wehren können, wie zB Preisauszeichnung je genormter Einheit.
Wolfgang Ebner
Villach
(aus KONSUMENT 4/2017)
Milka und Obstgarten
Letztens gehe ich bei Lidl einkaufen und sehe im Angebot eine Tafel Milka. Mein Gedanke: das ist ein guter Preis und ich nehme als Reserve, wenn mein Enkerl kommt eine Tafel mit ... Ich nehme eine Tafel und die kommt mir leicht vor ... und da ich bei fast allen Packungen auf das Gewicht achte, siehe da: 276 g Gewicht!
Ganz ehrlich gesagt, ich bin schon stinksauer, dass ich beim Einkauf derart aufpassen muss auf die Füllmenge. Überall werden ein paar Gramm abgezwickt und es ist schon schwierig, noch ohne besch… zu werden einen guten Einkauf zusammenbringen. Früher konnte man sich verlassen auf die Füllgewichte und heute muss man schon ganz genau hinsehen.
Ich sagte vor einiger Zeit zu meiner Frau, du, der Obstgarten hat jetzt schon sehr lange den gleichen Preis von 0,99 € ... Mein Gefühl sagte mir, schau nach – statt 200 g sind es nur mehr 189 g, zum gleichen Preis von 0,99 €. Liebes VKI-Team, macht weiter so, alle versteckten Preiserhöhungen mit weniger Füllgewicht sofort aufzeigen!
Wolfgang Schaffer
Enns
(aus KONSUMENT 3/2017)
Auch bei Klopapier
Es werden von den Supermarktketten nicht nur immer weniger Lebensmittel in gleich große Verpackungen gesteckt, sondern auch auf der anderen Seite der Nahrungsmittelkette beim Toilettenpapier geknausert. Ich habe bisher gerne das Clever-Toilettenpapier der Rewe-Kette aus Recyclingpapier gekauft.
Wir benutzen eine äußerst praktische Klopapierrollenhalterung der Firma Ikea, in die ich immer genau passend insg. 8 Rollen einfüllen konnte, sodass kein Zwischenraum offen blieb. Nun habe ich bemerkt, dass die Halterung bei 8 Rollen nicht mehr ausgefüllt ist, ja auch bei einer 9. Rolle noch erheblichen Leerraum aufweist Auf der Packung finde ich den Hinweis 10 x 180 Blatt. Nun frage ich mich, wie viel Blatt man uns da mittlerweile unterschlagen hat und zu welchem Preis?
Christine Huber
E-Mail
(aus KONSUMENT 10/2014)
Aus allen Wolken gefallen
Ihre Zeitschrift ist immer wieder lesenswert. Bei Ihrem Artikel „Gut getarnt“ bin ich völlig Ihrer Meinung. Ich habe beim Einkauf immer meine Lupe dabei und schäme mich auch nicht, sie zu benützen, denn die Aufschrift ist oft so klein gehalten, wahrscheinlich, dass man sie nur schwer lesen kann zum Nutzen der Hersteller.
Zwei Beispiele habe ich für Sie. Kaufte mir vor kurzem das NÖM Fastenjogurella; da einige Geschmacksrichtungen neu waren, probierte ich sie aus. Zu Hause schaute ich mir den Becher genauer an und was musste ich da feststellen, da war der Inhalt nur 170 g anstatt den üblichen 180 g. Der Becher ist aber gleich groß wie der mit 180 g Füllmenge. Das ist für mich schon eine Irreführung, denn wer schaut dann noch sehr genau auf den Inhalt, wenn die Bechergröße gleich ist?
Das zweite Beispiel ist mir bei Lattella Frucht und Molke aufgefallen. Auf der Packung steht nur 0,1 % Fett. Ich dachte mir, das kann ich ruhig nehmen, hat nicht viel Kalorien und ist ein guter Durstlöscher nach dem Sport. Ich kaufe sonst immer die Fruchtmolke von Hofer, und zwar Orange/ Karotte, und da steht auf der Verpackung 22 kcal pro 100 ml und auch 0,1 % Fett. Da es jetzt von Lattella eine Fruchtmolke mit dem Geschmack Kokos/Ananas gab und auch da 0,1 % Fett draufstand, war ich der Meinung, dass das Getränk auch so viele Kalorien hat wie das von Hofer.
Aber jetzt kommt das große ABER! Hofer Fruchtmolke hat 4,8 g Kohlehydrate auf 100 ml und Lattella Fruchtmolke hat 11,6 g Kohlehydrate auf 100 ml. Bei Hofer Fruchtmolke hat der halbe Liter nur 110 kcal und bei Lattella Fruchtmolke der halbe Liter 500 kcal. Ich bin aus allen Wolken gefallen, wie ich das gelesen habe. Ich habe nur auf die 0,1 % Fett geachtet und das Produkt eben mit dem vom Hofer verglichen (in meinem Kopf) und das war eben ein Trugschluss.
Ja, man muss wirklich schon ganz genau und alles durchlesen, ansonsten erlebt man, wie ich, blaue Wunder.
Sylvia Kaltseis-Doppler
Neukirchen
(aus KONSUMENT 7/2014)