Die Verpackung signalisert "Italien", doch die Flasche enthält eine Olivenöl-Mischung aus Europa. - Ein "Aufgespießt" von KONSUMENT-Redakteurin Elisabeth Spanlang.
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Bertolli und Carapelli heißen zwei der bekanntesten Olivenölmarken, die es in Österreich zu kaufen gibt. Beide stammen ursprünglich aus der Toskana, doch das ist lange her. Nun sind sie im Besitz der spanischen deOleo-Gruppe. Schaut man auf die Homepage von Bertolli, sieht man italienisches Lebensgefühl pur. Carapelli setzt dagegen vorwiegend auf toskanische Traumlandschaften.
Aus Italien, oder nicht?
Woher, wenn nicht aus italienischen Olivenhainen soll das Öl in diesen Flaschen kommen? Nicht nur virtuell, auch bei der Auslobung auf den Produkten wird einer auf Italienisch gemacht. "Extra vergine, Olio di Oliva, originale“ heißt es am Etikett von Bertolli. Carapelli, lt. Eigendefinition "Nr. 1 in Italien", wirbt mit Begriffen wie "Classico" und "Firenze". Und was füllt die angebliche Nummer 1 in ihre Flaschen? Dasselbe wie Scheinkonkurrent Bertolli, nämlich eine Mischung von Olivenölen aus der EU! Das bemerkt aber nur, wer Adleraugen oder eine Lupe hat und sich durch die Angaben auf dem rückwärtigen Flaschenetikett müht.
Bestellung im Internet
Gut, dass es das Internet gibt. Dann besser gleich direkt im Land, wo die Zitronen blühen, ein Olivenöl bestellen. Bei Olio Carli in Imperia zum Beispiel, wie es uns von KONSUMENT-Lesern mehrfach empfohlen wurde. Es dauerte, bis die Bestellung abgewickelt war. Details lesen Sie in unserem Olivenöl - Wilde Mischung.
Gemischte Olivenöle aus Europa
Als das gewünschte Olio extra vergine di oliva Delicato endlich bei uns ankam, trauten wir unseren Augen nicht. Erst nach langem Suchen entdeckten wir einen Hinweis zur Herkunft dieses Öls. Winzig klein und kaum lesbar stand dort: „Prodotto Nell’Unione Europea“ bzw. „in der Europäischen Union hergestellt“.
Ist ja nicht zu fassen – selbst wer sich sein Olivenöl aus Italien liefern lässt, bekommt einen öligen gemischten Satz aus der EU! Immer neue Kennzeichnungs-Verordnungen sollen die Irreführung und Täuschung der Kunden verhindern. Passieren tut aber das genaue Gegenteil.