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Lebensmittelpreise: Melancholie im November - Unbekannte Mächte

Wer profitiert von den höheren Lebensmittelpreisen? "Kunde König" - ein satirischer Kommentar von alois Grasböck.

Jetzt stehen wir wieder vor der düsteren Zeit, in der die Finsternis schon am Nachmittag hereinbricht. Auch so mancher Konsument, der einen Blick in sich selbst bzw. in seine Geldbörse wirft, wird feststellen müssen, dass es da drin nicht gerade rosig ausschaut.

Was ist geschehen?

Aufs Gemüt drückt vor allem, dass seit geraumer Zeit ständig der Schreckensruf „Lebensmittel teurer!“ erschallt. Werden wir bald in einer Welt leben, in der ein Kilo Aktionsfleisch nicht mehr billiger ist als ein Packerl Zigaretten? Werden wir für das nächste Gansl womöglich schon einen Kleinkredit brauchen?

Zusätzlich deprimierend ist, dass der kleine Konsument nicht herausfinden kann, wer von den erhöhten Preisen profitiert. Die Bauern? Die sagen, dass sie nur ein paar lächerliche Cent mehr kriegen. Der Handel? Stöhnt selbst unter dem Preisdruck, kann nichts dafür und hat nichts davon.

Das sind Zeiten!

Draußen breitet sich die Nacht immer mehr aus und frisst den Tag, drinnen nagt am Konsumenten das Gefühl, er sei der Spielball unbekannter Mächte. Er hat gehört, dass die Chinesen an den Preiserhöhungen schuld sein sollen, weil sie uns die Milch wegtrinken. Oder anders ausgedrückt: Weil sie unser Milchpulver abstauben. Und dann ist da noch die Sache mit dem Biosprit. Getreide wird angeblich teurer, weil große Mengen zu Treibstoff verarbeitet werden.

Allrad, Turbo, alle Extras

Das ist überhaupt das Schlimmste. Der kleine Konsument steht am Fenster, draußen ist es nass, kalt und dunkel. Das Einzige, was ihm bisher oft die Seele gewärmt hat, war der Anblick seines Wagens, der treu auf ihn wartet. Ein schönes Modell, mit Allrad, Turbo und allen Extras. Und jetzt muss er sich plötzlich fragen: Frisst mir dieses Ding demnächst das Brot weg?

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