Tests, die Schadstoffe in Bio-Lebensmitteln festgestellt haben, verunsichern mich. Kann man Bioprodukten überhaupt vertrauen?
Ein echtes Bioprodukt erkennt man an der Kontrollnummer der Bio- Kontrollstelle auf der Verpackung. Folgende Bezeichnungen weisen ein Lebensmittel als Bioware aus: „aus biologischer Landwirtschaft“, „biologisch“, „organisch-biologisch“, „biologisch-dynamisch“ oder „ökologisch“. Strenge Richtlinien müssen eingehalten werden. Unter anderem dürfen keine chemisch- synthetischen Pestizide verwendet werden.
Unangemeldete Kontrolle
Dies schließt jedoch nicht aus, dass sich Spuren davon auch auf Bioprodukten finden können. Wenn Pestizide versprüht werden und der Wind ungünstig steht, können sie vom nicht-ökologischen Nachbarfeld auf den Bio-Acker herüberwehen. Bei größeren Schadstoffmengen muss man von Regelverstößen oder Betrugsfällen ausgehen. Zur Vorbeugung werden Betriebe, die biologische Produkte erzeugen, bearbeiten, importieren oder verpacken, mindestens einmal im Jahr unangemeldet von einer unabhängigen Kontrollstelle begutachtet. Diese Kontrollstellen werden von den Landeshauptleuten der Bundesländer zugelassen und überprüfen den gesamten Betrieb (auch Rechnungen, Lieferscheine, Felder, Saatgut...).
EU weit gleiche Richtlinie
Aber nicht nur die Betriebe werden kontrolliert, auch die Kontrollstellen, beispielsweise durch Mitarbeiter der Lebensmittelbehörde. Dieses Kontrollsystem gilt für alle in der EU produzierten Bio- Produkte. Prinzipiell kann man also davon ausgehen, dass Bioprodukte – wenn überhaupt – nur gering belastet und hochbelastete Bioprodukte Ausnahmen sind.