"Hinter den Vorhang" schicken wir Unternehmen, die nicht sehr entgegenkommend waren oder nur wenig Kulanz zeigten - in diesem Fall geht es um laktosefreies Mehl der Mantler Mühle.
Laktosefreies Mehl
Ein Leser, der ungenannt bleiben möchte, entdeckte in mehreren Supermärkten glutenfreies Mehl, das zusätzlich als „laktosefrei“ gekennzeichnet ist. Normalerweise ist der Milchbestandteil Laktose in Mehl aber ohnehin nicht enthalten. Daher wandte er sich an den Hersteller, die Firma Mantler Mühle. Den Schriftverkehr hat er uns dankenswerterweise zur Verfügung gestellt:
Ich habe im Supermarkt ein Mehl Ihrer Firma gesehen, auf dem „laktosefrei“ stand. Ich bin selbst laktoseintolerant und finde das recht amüsant, weil in Mehl ja sowieso keine Milch enthalten sein kann. Mir erscheint die Kennzeichnung nicht korrekt, sondern irreführend. Viele Leute, bei denen Laktoseintoleranz diagnostiziert wird, sind am Anfang verunsichert und überfordert, weil sie nicht genau wissen, was sie jetzt essen dürfen. Dann greift man natürlich schnell zu einem Produkt, auf dem das oben steht. Ich denke, damit sollen einige Kunden geangelt werden.
Bei Mantler Mühle meinte man:
Das glutenfreie Mehl ist kein Mehl, das aus einem Korn gemahlen wird wie Weizenoder Dinkelmehl, sondern eine Mischung aus Sojamehl, Guarkernmehl, Maisstärke und Sojalecithin. Dieses Mehl ist universell einsetzbar zum Backen und Kochen. Früher hatten wir Magermilchpulver in diesem Produkt. Doch auf Wunsch unserer Kunden haben wir das Milchpulver entfernt, um dieses Produkt auch geeignet für zöliakiekranke Menschen mit Laktoseintoleranz herzustellen.
Nachfrage: Aber warum war in dem Mehl überhaupt Milchpulver enthalten?
Dies war aus rein geschmacklichen Gründen, da es für uns am wichtigsten ist, ein sehr vielseitiges und schmackhaftes Produkt zu erzeugen. Viele Kunden geben nun anstatt Wasser Milch in das Rezept, da sie darauf schwören, das Brot oder Gebäck werde dadurch besser.