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Kaffee: Konkurrenz für Nespresso - Bei Billa, Merkur und Spar

Während in der Schweiz noch ein Streit ums Patentrecht tobt, sind jetzt Rewe und Spar (fast) zeitgleich in Österreich vorgeprescht: Seit Kurzem bieten die beiden Supermarktketten Kaffeekapseln an, die mit Nespresso-Maschinen kompatibel sind.

Nespresso ist ohne Zweifel eine Cashcow des Nestlé-Konzerns, doch vielen sind der stark überhöhte Preis, die eigenwillige Vertriebsstruktur und nicht zuletzt der hohe Verpackungsaufwand ein Dorn im Auge. Eine Zehnerpackung kostet 3,50 bis 3,90 Euro; man kann sie nur an vier Orten (Wien, Linz, Salzburg, Graz) käuflich erwerben; die überwiegende Zahl der Kunden hat eigentlich nur die Möglichkeit, die Kapseln per Internet zu bestellen.

Kaffeepads im Vergleich: die Konkurrenz ist billiger, Nespresso schmeckt besser (Foto: VKI/E.Würth) 

Kapseln aus Kunststoff und Maisstärke

In den Filialen der Spar-Gruppe gibt es vier Sorten der Marke "Caffè Vergnano“; die Kapseln sind aus Kunststoff, nicht wie das Original aus Aluminium. Bei Billa und Merkur sind fünf verschiedene Sorten der Schweizer Ethical Coffee Company erhältlich. Besonderer Clou: Die Kapseln werden laut Rewe vor allem aus Pflanzenfasern und Maisstärke hergestellt und sollen zur Gänze biologisch abbaubar sein; das heißt, sie könnten auch in der Biotonne entsorgt werden.

Bei beiden Anbietern kostet eine Zehnerpackung 2,99 Euro. Das ist gerade 15 Prozent billiger als die meisten Nespresso-Kapseln. Andere Kapselsysteme sind deutlich preiswerter; so kosten die bei Hofer angebotenen Kapseln 1,99 Euro pro 10 Stück.

Verkostung: deutliche Unterschiede

Wir haben die Nespresso-Konkurrenz einem Vergleich (Blindverkostung) mit dem Original unterzogen: Den jeweils stärksten Espresso der beiden Neuanbieter schickten wir gegen den Ristretto von Nespresso ins Rennen, die koffeinfreien Varianten mit dem Nespresso Decaffeinato. Die Tester waren sich weitgehend einig: An Nespresso kommt keiner heran; an zweiter Stelle landete das Spar-Produkt, der Rewe-Kaffee wurde am wenigsten geschätzt (er wurde als „dünn“ bzw. „wässrig“ beschrieben). Die Reihenfolge war sowohl beim koffeinfreien als auch beim kräftig gerösteten Kaffee gleich, bei Letzterem waren die Unterschiede allerdings größer: Die Nespresso-Sorte „Ristretto“ erntete im Durchschnitt die Note 1,8 (nach dem Schulnotensystem), Spar „Intenso“ 2,5, während sich der „espressivo“ von Rewe mit 3,5 zufriedengeben musste.

Kaffee-Kapseln verhaken sich

Auch in der Funktionalität muss man bei den Nachahmern Abstriche machen: Die Kapseln verhaken sich beim Auswerfen gerne, bleiben häufig in der Halterung stecken. Außerdem ist beim Einlegen der Kapseln ein größerer Kraftaufwand nötig, wenn man den Hebel der Maschine herunterdrückt. Vor allem bei den Spar-Kapseln kam der Kaffee nur tröpfchenweise aus der Maschine.

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Maschine ruiniert

Beide Nespresso-Konkurrenzprodukte von Rewe und Spar haben uns vom Geschmack her enttäuscht. Außerdem haben wir mit diesen Kapseln unsere Nespresso-Maschine ruiniert.

Beim Einlegen der Kapseln war ein wesentlich höherer Kraftaufwand zum Schließen des Hebels notwendig als bei den Nespresso-Kapseln, was dazu führte, dass nach kürzester Zeit die Kapselhalterung ausgeleiert (oder gebrochen?) war, die Nespresso-Kapseln beim neuerlichen Einlegen nicht mehr fest genug in der Halterung saßen und nicht mehr ordentlich perforiert wurden. Das Ergebnis: Wasser in der Espresso-Tasse oder bestenfalls „Blümchenkaffee“.

Wir hatten es begrüßt, biologisch abbaubare Kapseln verwenden zu können. Allerdings ging der Schuss nach hinten los: Die alte Maschine musste entsorgt werden und wir mussten eine neue Nespresso-Maschine anschaffen.

Mag. Ulrike Haiss
Mödling
(aus KONSUMENT 6/2012)

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