Obwohl sie ein "leichtes" Image haben, sind Frankfurter ganz schön deftig. Manche von ihnen halten weniger lang, als auf der Verpackung steht. Bei anderen wird mit österreichischer Qualität geworben und trotzdem nicht ausschließlich heimisches Fleisch verwendet.
Man isst sie mit Senf oder frisch geriebenem Kren und traditionellerweise mit den Fingern: die Frankfurter. Als Österreichs beliebteste und daher auch meistverkaufte Würstel stehen sie auf allen Speisekarten und liegen bei jedem Fleischer und sämtlichen Supermärkten in der Vitrine. Erfunden wurde das Erfolgsprodukt von einem "Ausländer". Johann Lahner aus dem Oberfränkischen machte in Frankfurt eine Metzgerlehre, landete in Wien, gründete im heutigen 7. Bezirk eine Fleischerei und stellte dort im Frühjahr 1805 erstmals jene paarweisen langen, dünnen Würstel her, die zu einem Exportschlager wurden.
Auch wir hatten wieder einmal Appetit auf Frankfurter und rüsteten zum Großeinkauf. Aus dem riesigen Angebot wählten wir 34 Produkte aus. Anders als sonst beschränkten wir uns diesmal nicht auf den Einzelhandel, sondern gingen auch zu Großhändlern wie Metro und AGM. Ware, die dort verkauft wird, landet üblicherweise in der Gemeinschaftsverpflegung, also den Betriebskantinen oder bei Würstelständen.
Schwein, Rind oder Pute
Der Großteil unserer Testkandidaten besteht aus Schweine- und Rindfleisch. Ebenfalls untersucht wurden Frankfurter aus Geflügelfleisch: In den Würsteln von Hofstädter, Hubers und Wech steckt ausschließlich Truthahn. Tann Frankfurter, Natur Pur, Wagner & Delikat sowie Holzbauer setzen dagegen ausschließlich auf Schweinefleisch.
Eine Wurst, drei Möglichkeiten
Eine Wurst, drei Möglichkeiten – geht das überhaupt? Ja, das geht. Was in die Frankfurter darf, ist im Österreichischen Lebensmittelbuch (Codex) geregelt. Dort werden jene Ausgangsmaterialien nach Art und Menge angeführt, die einem Erzeugnis seine ganz besondere Charakteristik verleihen. Da diese Richtlinien aber nur beispielhaft sind, können sie variiert werden, sodass je nach Erzeuger jede Wurst etwas anders schmeckt. Das allerdings unter der Voraussetzung, dass es zu keiner Über- oder Unterschreitung von festgelegten Grenzwerten kommt.