Coca Cola light spricht eher weibliche Käufer an. Mit Coca Cola zero ist nun ein „Männercola“ auf den Markt gekommen. Wir wollten wissen, was hinter der Werbung steckt und ließen Cola-Produkte von Laien blind verkosten.
Diffizile Blindverkostung
Schmeckt man den Unterschied zwischen den Cola-Arten? Zur Blind-Verkostung traten sämtliche Cola-Getränke an: Von Coca Cola zero und light, über Coca Cola bis hin zu Pepsi light. Jede Testperson erhielt jeweils zwei Gläser zum Vergleichen. Pepsi light mit Cola zero, Cola light mit Coca Cola und alle anderen Varianten. „Erkennen Sie den Unterschied?“
Ergebnis: Das Herausschmecken von Unterschieden bei der Blindverkostung war schwieriger als angenommen – zu ähnlich war bei den Colagetränken der Geschmack. Beim Vergleich von Coca Cola light und Coca Cola zero schmeckten 70 Prozent der Verkoster einen Unterschied. Nur 50 Prozent konnten zwischen Coca Cola und Coca Cola light unterscheiden. Geschmacklich leicht ließ sich Pepsi light zuordnen. 68 Prozent konnten Pepsi light von Coca Cola zero unterscheiden.
Die Testleiter setzten den Verkostern außerdem mehrfach das selbe Getränk vor - (Coca Cola zero in Glas 1, Coca Cola zero in Glas 2): „Schmecken Sie einen Unterschied?“ Trotz identen Getränkes schmeckten fast drei Viertel der Verkoster einen Unterschied. Als Grund dafür gaben die Verkoster häufig einen unterschiedlichen Kohlensäuregehalt an.
Kaum Unterschiede bei den Zutaten
Wir haben uns die Zutatenliste von Coca Cola light und zero genauer angesehen. Ergebnis: Beide Getränke enthalten Wasser, Kohlensäure, Farbstoff Zuckerkulör, Süßungs- und Säuerungsmittel E 338 (Phosphorsäure), Aroma sowie Koffein. Coca Cola zero beinhaltet zusätzlich das Süßungsmittel Cyclamat.
Fazit: Alles in allem bietet Coca Cola zero nichts Neues - außer Werbung ("Warum nicht auch ein super Leben und zero Kompromisse", Erwachsen werden, aber zero langweilig", "Es geht mit gut. Es geht mir gut!!" ...) mit Machosprüchen rund um das Thema „richtige Männer“.
Cockta – kein Cola-Ersatz
Ebenfalls einer Blindverkostung haben wir das Cola-ähnliche Erfrischungsgetränk Cockta unterzogen. Es enthält Wasser, Zucker, Kohlendioxid, pflanzliche Extrakte, Farbstoff E 150d, Konservierungsmittel und als Säuerungsmittel Zitronensäure.
Von 12 Verkostern würde nur eine einzige Person Cockta als Cola-Ersatz kaufen. Die Verkoster kritisierten vor allem den zu sauren Geschmack und beschrieben das Aroma als „künstlich“ und „wie Gummibärlis“.
Saures schädigt Zahnschmelz
Für die Zähne ist die Kombination von Zucker und Säure grundsätzlich schlecht, denn die Säure schädigt den Zahnschmelz. Ob es sich dabei um Zitronensäure wie im Fall von Cockta oder um Phosphorsäure wie bei den Coca-Cola-Getränken handelt, ist für die Zähne egal.
Phosphor: wahrscheinlich kein Kalziumräuber
Früher vermutete man, Phosphate würden die Aufnahme von Kalzium in den Körper verschlechtern („Phosphate sind Kalziumräuber“). Phosphate sind in Colagetränken, Topfen (Quark) und Schmelzkäse enthalten. Diese Meinung gilt heute als überholt. Auch bei sehr hohen Aufnahmen von Phosphor bzw. Phosphat wird die Kalziumbilanz nicht schlechter. Phosphor bzw. Phosphat verstärkt auch nicht den Knochenabbau.
Es gibt allerdings eine Studie, die zeigt, dass Frauen mit einem höheren Cola-Konsum eine geringere Knochendichte aufweisen (nicht jedoch an den Wirbelkörpern). Die Ursache dafür konnte von den Forschern noch nicht nachvollzogen werden. Die insgesamt ungesündere Lebensweise der Colatrinker erscheint ebenso möglich wie die Inhaltsstoffe der Colagetränke selbst.