So ändern sich die Zeiten: Früher war die Zichorie Ausgangsprodukt für Kaffee-Ersatz. Heute ist der noble Chicorée fixer Bestandteil der feinen Küche.
Ob Getränk oder Gemüse: Beides stammt aus einer bis zu 25 Zentimeter langen, kräftigen Rübe mit brauner Rinde, die schon seit der Antike bekannt ist. Ursprünglich wurde sie als Heilpflanze verwendet, ehe der Arnstädter Hofgärtner Timme zu Beginn des 18. Jahrhunderts entdeckte, dass die Wurzeln zur Gewinnung von Kaffee-Ersatz genutzt werden können. Für die Kaffeeproduktion wird die Pflanze im Herbst geerntet, die bitter schmeckende Wurzel geschabt, in Stücke geschnitten, getrocknet, geröstet und gemahlen. Überbrüht man dieses dunkle Pulver mit heißem Wasser, entsteht ein Getränk, dessen spezifischer Geschmack von den Bitterstoffen Lactucin, Lactucopikrin und Inulin stammt, die durch das Rösten ein kaffeeähnliches Aroma entwickeln.